Rückenschmerzen

Viel Wirbel um die Säule

Rückenschmerzen begleiten viele Menschen, oft über mehrere Jahre hinweg. Fast jeder zweite Deutsche leidet mittlerweile daran. Häufig werden die Schmerzen sogar chronisch und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Nach Statistiken der Krankenkassen geht heute jede dritte Krankschreibung und jeder zweite vorzeitig gestellte Rentenantrag auf das Konto von Wirbelsäulenbeschwerden.
Die Wirbelsäule ist die zentrale Stütze unseres Rückens. Sie gibt dem Körper den notwendigen Halt. Betrachtet man die Wirbelsäule von der Seite, so ist leicht die typische Biegung in Form einer doppelten S-Kurve zu erkennen. Diese Krümmungen sind für die Balance des Körpers wichtig. Mit Hilfe der Rumpfmuskulatur wird die Wirbelsäule aufrecht gehalten und bewegt. Zusätzlich stabilisierend wirken Bänder und Gelenkkapseln.

Wie entstehen Rückenschmerzen?

Durch falsche Körperhaltung und unzureichendes Training werden die Gelenkkapseln und Bänder überdehnt und gelockert, die Krümmungen der Wirbelsäule werden unnatürlich verstärkt. Speziell Bandscheiben und Wirbelgelenke werden dadurch ungünstig belastet oder gar aus ihrer natürlichen Position heraus verschoben. Die Folgen sind Schmerzen aufgrund verspannter Muskulatur und die Wirbelsäule verschleißt vorzeitig. Abnutzungserscheinungen im Wirbelsäulenbereich werden jedoch nicht durch einmaliges Fehlverhalten hervorgerufen, sondern durch wiederholte falsche Bewegungsabläufe verursacht. Zur Vorbeugung von Rückenbeschwerden ist es daher wichtig, das eigene Verhalten (Verhaltensprävention) und die uns umgebenden Verhältnisse (Verhältnisprävention) rückenfreundlich zu gestalten.

Was kann man tun?

Denken Sie bei jeder Bewegung an Ihren Rücken:

  • Schon morgens beim Zähneputzen kann man spüren, welche Hebelkräfte an der Lendenwirbelsäule wirken, wenn man sich mit rundem Rücken über das Waschbecken beugt. Durch einen kleinen Ausfallschritt und gestrecktem Rücken kann diese morgendliche Schwerarbeit für das Kreuz erleichtert werden. Spürt man übrigens dabei ein Ziehen an der Oberschenkelrückseite, ist es höchste Zeit, die verkürzte Muskulatur durch Gymnastik zu dehnen.
  • Längeres Sitzen sollte immer wieder durch Bewegungspausen unterbrochen werden. Hilfreich kann es sein, bestimmte Tätigkeiten im Stehen durchzuführen. Stellen Sie beispielsweise das Telefon auf ein in den Tisch integriertes Stehpult, wo es den Arbeitsablauf nicht stört, sondern optimiert. Machen Sie Notizen im Stehen und animieren Sie Kollegen Kurzbesprechungen auch mal am Stehpult abzuhalten. Damit schaffen Sie täglich viele Gelegenheiten, immer wieder kurz aufzustehen. Kleine Kinder sind gute Vorbilder für den häufigen Haltungswechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegen.
  • Versuchen Sie einmal die Aktivitäten Ihres Kindes oder Enkels wie ein Schatten nachzuvollziehen. Sie werden sehen wie anstrengend das ist. Kinder in diesem Alter sind nämlich permanent in Bewegung, falls sie nicht durch das Fernsehen ruhig gestellt werden.
  • Bewegung ist das "A und O" - etwas Besseres gibt es nicht. Wir sollten unsere Muskeln deshalb möglichst vielseitig in Bewegung halten, denn starke Muskeln entlasten den Rücken, aber nur bei regelmäßiger Beanspruchung bleiben sie richtige Energiebündel. In Rückenschulen können Übungen erlernt werden, wie man Rücken- und Bauchmuskulatur kräftigen und verkürzte Muskulatur dehnen kann. Das Training muss dann natürlich zu Hause regelmäßig fortgesetzt werden. Wer jetzt noch Fehlbelastungen, wie beispielsweise einseitiges Tragen und Heben, vermeidet, schont seinen Rücken und hilft der Wirbelsäule gesund zu bleiben.

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