FSME-Impfung

Da die FSME-Viren mit Beginn des Stiches übertragen werden können, bietet nur die Impfung einen wirklich verlässlichen Schutz. Der Impfstoff enthält abgetötete FSME-Viren und einen Hilfsstoff (= Adjuvans; hier: Aluminiumhydroxid), der die Wirksamkeit des Impfstoffs verstärkt. Die FSME-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Schutzimpfungen vorgenommen werden. Sie kann bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr verabreicht werden. Es stehen Impfstoffe verschiedener Hersteller für Kinder ab einem Jahr und für Erwachsene zur Verfügung.

Empfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für diejenigen, die in FSME-Risikogebieten leben oder solche Regionen besuchen und sich dort in der Natur aufhalten bzw. durch ihre Arbeit Zecken-exponiert sind. Das gilt beispielsweise für Jogger, Spaziergänger, Pilzsammler, Forstarbeiter, Jäger und auch für das Personal im Laboratorien. Nicht vergessen sollten die Impfung auch Hobbygärtner, denn auch in Gärten lauern Zecken. Urlauber, die in FSME-Risikogebiete reisen, sollten rechtzeitig geimpft sein.

Grundimmunisierung: So wird die Impfung durchgeführt

Zur Grundimmunisierung werden zwei Injektionen eines Impfstoffs im Abstand von ein bis drei Monaten verabreicht, eine dritte Impfung erfolgt fünf (bzw. neun) bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung.

FSME-Impfung bei Kindern und Jugendlichen

Für Kinder vom vollendeten 1. bis 12. bzw. 16. Lebensjahr (je nach Impfstoffhersteller) gibt es spezielle FSME-Impfstoffe. Sie enthalten nur die Hälfte der Dosis des FSME-Erwachsenen-Impfstoffes und sind daher gut verträglich. Jugendliche ab 12 bzw. 16 Jahren sollen mit dem FSME-Erwachsenen-Impfstoff geimpft werden.

Auffrischimpfung: So bleibt der Schutz erhalten

Bei fortbestehender Infektionsgefahr sollen – je nach verwendetem Impfstoff und Lebensalter – alle drei bis fünf Jahre Auffrischimpfungen vorgenommen werden.

Jede Impfung zählt bei langen Impfabständen

Häufig werden Impfungen vergessen oder immer wieder verschoben, so dass die Impfabstände länger als angegeben sind. In diesen Fällen muss die Grundimmunisierung nicht wiederholt oder 2 Impfungen gegeben werden, um den Schutz wiederaufzubauen. Wie auch bei der Tetanus-Impfung reicht eine Impfung auch nach mehreren Jahren aus, um den Schutz sicher wiederherzustellen. Der Nachteil von zu langen Impfabständen: Man ist in der Zwischenzeit nicht sicher geschützt!

Schnellschemata – FSME-Impfung für Eilige

Ist z. B. vor einem Urlaub nicht genügend Zeit für FSME-Schutzimpfungen mit diesem Schema, so kann ein ausreichender Schutz mit einem Kurzzeitschema/Schnellschema erreicht werden. Dabei sind die Angaben des jeweiligen Impfstoffherstellers zu beachten! Wird z. B. das Impfschema auf 14 Tage zwischen der ersten und zweiten Impfung verkürzt, kann etwa 14 Tage nach der zweiten Injektion mit einer belastbaren Immunität gegen FSME gerechnet werden. Dieses Schema kann bei beiden Impfstoffen angewendet werden. Die abschließende dritte Impfung darf dabei nicht vergessen werden. Mit einem der beiden Impfstoffe kann eine weiter Schgnellimmunisierung erfolgen: Tag 0 - Tag 7 - Tag 21; hierbei ist allerdings nach 12 bis 18 Monaten eine vierte Impfdosis notwendig, damit der Langzeitschutz aufgebaut wird.

Wer soll nicht gegen FSME geimpft werden?

  • Wer akut und fieberhaft erkrankt ist, kann erst nach Genesung geimpft werden.
  • Personen mit einer schweren Nebenwirkung nach früherer Gabe des Impfstoffs oder bekannter, schwerer Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Impfstoffs sollten nicht geimpft werden.

Nutzen und Risiken der FSME-Impfung sehr sorgfältig abwägen bei…

  • ein- bis zweijährigen Kindern. Sie neigen häufiger (15 Prozent) zu Fieberreaktionen als ältere Kinder (5 Prozent).
  • Personen mit bekannter, schwerer Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Impfstoffs; eine leichte Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß ("Ich vertrage keine Eier") spricht in der Regel nicht gegen die Impfung. Personen, die nach dem Verzehr von Hühnereiern mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen wie angeschwollene Lippen reagieren, sollten nur bei stark erhöhter Infektionsgefahr geimpft werden.
  • bei Personen mit Autoimmunerkrankungen sowie bei schweren neurologischen Erkrankungen soll die Indikation besonders sorgfältig gestellt werden
  • Schwangeren und stillenden Frauen. Über negative Auswirkungen der FSME-Schutzimpfungen während der Schwangerschaft liegen jedoch keine Untersuchungsbefunde vor.

In diesen Fragen berät Sie die Impfärztin / der Impfarzt.

Welche Nebenwirkungen hat die FSME-Impfung?

Impfstoffe sind, wie alle anderen wirksamen Arzneimittel auch, nicht völlig frei von Nebenwirkungen (siehe auch Impfstoffsicherheit). Dabei handelt es sich meist um lokale Beschwerden wie Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel harmlos und verschwinden nach einigen Tagen von selbst. Die Häufigkeit dieser Reaktionen ist bei der FSME-Impfung mit der bei einer Tetanus-Impfung vergleichbar. Komplikationen sind sehr selten.


Erstellt am 1.12.2018     Aktualisiert am 01.04.2025

Quellen:

  1. Epidemiologisches Bulletin 14/2024: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. zu Reiseimpfungen, unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Reiseimpfungen/reiseimpfungen-node.html
  2. Robert Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung (Stand: 20.03.2025)
  3. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025, Epidemiologisches Bulletin 4/2025 unter www.stiko.de
  4. Fachinformation der Impfstoffe