Mammographie-Screening: Fragen und Antworten

Was ist Mammographie-Screening?

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust. "Mamma" ist der lateinische Name für die weibliche Brust. "Graphie" kommt aus dem Griechischen und kann mit Aufzeichnung oder auch Darstellungsverfahren übersetzt werden.

Mit dem Begriff 'Mammographie-Screening' wird ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs bezeichnet. Anspruch auf das nach Qualitätskriterien der EU organisierte und von den Krankenkassen bezahlte Mammographie-Screening haben seit 1. Januar 2004 Jahres in Deutschland alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Dabei werden alle zwei Jahre Röntgenaufnahmen der Brust (Mammographien) erstellt. Damit soll Brustkrebs möglichst frühzeitig bei Frauen entdeckt werden, bei denen noch keine Anzeichen für diese Erkrankung vorliegen. Damit folgt Deutschland dem Beispiel anderer europäischer Länder, in denen das Sreening nach den Leitlinien der EU bereits Standard ist. Die Teilnahme an dem Programm ist selbstverständlich freiwillig

Welche Vorteile bringt Ihnen die Teilnahme?

Durch die Mammographie können bereits sehr kleine Krebsherde und sogar Krebsvorstufen frühzeitig erkannt werden, die nicht ertastet werden können, und die weder eine Frau selber noch ihre Ärztin oder ihr Arzt ertasten können oder andere Symptome hervorrufen.Die frühe Erkennung verbessert die Behandlungsmöglichkeiten und die Chancen einer Heilung. Mit der regelmäßigen Teilnahme an diesem Programm erhöhen Frauen daher ihre Aussichten auf weniger eingreifende und belastende Behandlungsmethoden und auf eine dauerhafte Heilung.

Welche Frauen können teilnehmen?

Das Programm zum Mammographie-Screening wendet sich an Frauen zwischen dem 50sten und 69sten Lebensjahr. Sie werden alle zwei Jahre zu einer Mammographie eingeladen. Die Teilnahme am Screening ist freiwillig. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

Für die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen ist das Verhältnis zwischen Vorteilen und Nachteilen der Teilnahme besonders günstig.

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Welchen Nutzen haben die Teilnehmerinnen?

  • Die Mitteilung bei unauffälliger Mammographie, dass zur Zeitzurzeit kein Brustkrebs vorliegt, der mammographisch erkennbar ist.
  • Die Chance, dass einer von drei vorzeitigen Todesfällen an Brustkrebs vermieden werden kann.
  • Die Aussicht, dass bei regelmäßiger Teilnahme am Screening (zehn Mammographie-Untersuchungen) eine von 120 Teilnehmerinnen nicht an Brustkrebs sterben muss.
  • Die Möglichkeit, dass bestimmte Brustkrebsarten wesentlich schonender behandelt werden können.

Nutzen für alle Frauen:

  • Alle Frauen werden mit gleicher Qualität des Screenings versorgt.
  • Die besondere Qualität des Screenings wird Vorbildcharakter für die gesamte Brustdiagnostik und -behandlung erhalten und dadurch auch den Frauen, die nicht am Screening teilnehmen, zu Gute kommen.

Wie sicher ist das Mammographie-Screening?

Mammographie-Screening ist Früherkennung und keine Vorsorge. Das bedeutet: Der Krebs oder seine Vorstufen werden im Frühstadium erkannt, eine Vorbeugung ist die Mammographie nicht. Mammographie-Screening ist zwar derzeit die beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, dennoch , aber es bietet die Untersuchung dennoch keine vollkommene Sicherheit, da unter Umständen weil nicht alle kleinen Tumoren aufgespürt werden können. Zudem kann im Zeitraum zwischen zwei Mammographien ein Brustkrebs entstehen – Selbstbeobachtung und vor allem das regelmäßige Abtasten der Brust sind also zusätzlich extrem wichtig.

Die Mammographie ist die derzeit beste Screeningmethode zur Früherkennung von Brustkrebs in der Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen. Dennoch können mit der Mammographie nicht alle Brustkrebserkrankungen erkannt werden. In seltenen Fällen kann auch im Zeitraum zwischen zwei Mammographien ein Brustkrebs entstehen und zu Beschwerden oder Symptomen führen.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Die mit der Mammographie verbundene Strahlenbelastung ist minimal. Der Nutzen der Untersuchung ist um ein Vielfaches höher einzustufen als das Risiko, dass durch die verabreichten Strahlen ein Krebs ausgelöst wird.

Durch den Einsatz hochwertiger und regelmäßig überprüfter Röntgengeräte entspricht die durchschnittliche Strahlenbelastung einer Mammographieuntersuchung etwa 10 Prozent der Strahlenbelastung, die durch die natürlich vorkommende Strahlung in Deutschland hervorgerufen wird. Die Strahlenbelastung bei einem Transatlantikflug ist höher als bei einer Mammographie.durchschnittlichen natürlichen jährlichen Strahlenbelastung in Deutschland.

(Die effektive Dosis ist bei der Mammographie angewendeten Strahlen beträgt 0,2-03, mSv, das entspricht 1/10 der mittleren natürlichen jährlichen Strahlung in Deutschland (2,4 mSv).)

Was erwartet eine Frau beim Mammographie-Screening?

Der Ablauf ist klar geregelt und dauert etwa eine halbe Stunde.

Eine Röntgenassistentin nimmt die Frau in Empfang, erklärt den weiteren Ablauf und befragt sie über eventuelle Beschwerden oder Brust-Erkrankungen. Selbstverständlich beantwortet sie auch alle Fragen zur Mammographie. Umgekehrt steht für Fragen zur Verfügung und erklärt den weiteren Ablauf. Der gesamte Besuch dauert etwa eine halbe Stunde.

Die Mammographie selbst dauert nur wenige Minuten. Dabei wir jede Brust zwischen zwei Platten gelegt und kurz zusammengedrückt. Dies kann unangenehm, manchmal auch schmerzhaft sein. Dieser Der Druck ist aber notwendig, weil nur so gut beurteilbare Bilder mit der geringst möglichen Strahlenbelastung erzielt werden können.
Von jeder Brust werden zwei Röntgenaufnahmen angefertigt. Ihre Die Aufnahmen werden immer von mindestens zwei besonders erfahrenen und geschulten Ärzten unabhängig voneinander beurteilt.

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Wie erhält die Patientin das Ergebnis?

Jeder Frau erhält wird das Untersuchungsergebnis innerhalb von etwa zwei Wochen in einem Brief mitgeteilt. Bei etwa 95 Prozent aller Frauen zeigt die Mammographie keinen Hinweis auf Brustkrebs. Diesen Frauen wird schriftlich mitgeteilt, dass sie in zwei Jahren wieder zur Mammographie eingeladen werden. Die Mehrzahl der auffälligen Befunde können durch einfache weitere Untersuchungen geklärt werden und stellen sich als gutartig heraus.

Was geschieht mit den gewonnenen Daten?

Die Adressen für die Einladung zur Mammographie werden von der Einwohnermeldebehörde und / oder den Krankenkassen zur Verfügung gestellt. Für die Einladung, Auswertung und Sicherstellung der Qualität der Untersuchung ist eine Speicherung der Daten erforderlich.Um die Qualität und die Wirksamkeit der Screening-Mammographie zu beurteilen, wird in regelmäßigen Abständen ein Vergleich mit dem Krebsregister durchgeführt. Damit werden die medizinischen Daten der aufgetretenen Brusterkrankungen vervollständigt.Mit den Daten wird selbstverständlich sehr sorgfältig umgegangen – unter Beachtung der Datenschutzgesetze. Die Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten sind mit der zuständigen Datenschutzbehördeützer abgestimmt.

Was passiert bei einer auffälligen Mammographie?

In einigen Screening-Zentren kann die Diagnose bei einem einmaligen Besuch geklärt werden:

Ärztliches Gespräch
Die Ärztin / der Arzt bespricht den Befund sowie die empfohlenen weiteren Diagnoseschritte.

Folgende ergänzende Untersuchungen kommen, abhängig vom Befund, in Frage:

Tastuntersuchung
Die Ärztin / der Arzt tastet die Brust sorgfältig ab.

Ultraschall
Bei dieser Untersuchung wird das Brustgewebe nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Schallwellen untersucht. Dabei tritt keine Strahlenbelastung auf. Einige Auffälligkeiten der Mammographie lassen sich mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung besonders gut klären, zum Beispiel Zysten.

Zusatzaufnahmen
Bei einigen Frauen mit auffälliger Mammographie müssen zusätzliche Röntgenaufnahmen der Brust angefertigt werden, um bestimmte Gewebsbezirke gezielt darstellen zu können.

Nach Abschluss dieser Untersuchungen kann bei den meisten Frauen ein Krebsverdacht ausgeschlossen werden. Bei ganz wenigen Frauen ist hingegen eine Gewebeprobe (Biopsie) zur endgültigen Klärung erforderlich.

Biopsie
Eine Biopsie ist eine Gewebsentnahme. Dabei wird nach örtlicher Betäubung mit einer Hohlnadel ein kleines Gewebestück aus dem auffälligen Bezirk der Brust entnommen und von einem Pathologen mikroskopisch untersucht. Das Ergebnis der Biopsie liegt normalerweise nach zwei Tagen vor und wird der Patientin in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt.

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Mammographie-Screening: Worauf muss man achten?

Das Mammographie-Screening mittels Mammographie kann zwar die allermeisten, aber doch nicht jeden einzelnen Krebs aufspüren. Deshalb sollten Sie Frauen nach wie vor auf Veränderungen der Brust selbst achten.

Brustveränderungen, die ein Symptom einer Krebserkrankung sein können sind:

  • äußerlich sichtbare Verformungen der Brust
  • tastbare Knoten
  • Dellen oder Verhärtungen der Haut
  • eine eingezogene Brustwarze
  • Hautveränderungen an der Brustwarze
  • Blutungen oder andere flüssige Absonderungen aus der Brustwarze

Wenn solche Veränderungen auftreten, sollte dies umgehend von einer Ärztin/einem Arzt abgeklärt werden.

Warum Mammographie-Screening?

In Deutschland erkranken jedes Jahr ungefähr 51.000 Frauen an Brustkrebs; 19.000 sterben daran. 3.000 Frauen können bei einem flächendeckenden, qualitätsgesicherten Programm mit hoher Teilnahmequote gerettet werden.

Bei Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren tritt Brustkrebs häufiger auf als bei jüngeren Frauen. Da sich das Brustgewebe im Laufe des Lebens verändert, ist die Mammographie bei dieser Altersgruppe besonders wirkungsvoll – Krebsherde lassen sich dann nämlich deutlich leichter aufspüren.

Wie steht es um die Krebsursachen und die Risiken?

Über die Ursachen von Brustkrebs ist wenig bekannt. Lediglich in etwa 5 Prozent der Fälle liegt eine erbliche Belastung vor. Gesichert ist nur: Mit dem Lebensalter nimmt die Brustkrebs-Häufigkeit kontinuierlich zu.

70 Prozent aller Frauen, die an Brustkrebs erkranken, weisen keine Risikofaktoren auf. Jede Frau (sehr selten auch Männer) kann an Brustkrebs erkranken.

Wozu Mammographie-Screening?

Die für das Mammographie-Screening nötige Organisation und Qualitätssicherung sind hierzulande neu. Sie entspricht dem modernsten Stand der Medizin und wurde von europäischen Experten entwickelt. In Finnland, Großbritannien, den Niederlanden und in Schweden hat sich das Screening bereits bewährt. Da die ausländischen Programme aber nicht ohne weiteres auf unsere Verhältnisse übertragbar sind, gab gab es mehrere Modellversuche in verschieden verschiedenen BundesländernLändern, um den für Deutschland besten Weg heruaszufinden.

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Wie kann diese Qualität auch hierzulande erreicht werden?

Die auf die Brust spezialisierten Röntgenassistentinnen nehmen an einem aufwendigen Trainingsprogramm teil, um optimale Bilder und eine möglichst schmerzarme Untersuchung der Brust zu erreichen.

Zwei speziell geschulte Röntgenärztinnen / -ärzte lesen sämtliche Röntgenbilder unabhängig voneinander; jedes Röntgenbild wird also doppelt befundet. In Zweifelsfällen wird ein weiterer Spezialist hinzugezogen. Die Ärztinnen und Ärzte beurteilen mindestens 2.000 Mammographien pro Jahr (in Zukunft mehr als 5.000).

Ein Physiker überprüft täglich die Einstellung der Röntgengeräte im Hinblick auf Strahlendosis und Bildqualität mit modernster Informationstechnologie.

Ein Team von Spezialisten berät sich vor und nach einer Operation, um ein optimales Ergebnis für die betroffenen Patientinnen zu erreichen und um sie umfassend informieren und beraten zu können. Die ärztliche Schweigepflicht wird selbstverständlich beachtet.