Malaria
Themen
Erreger und Formen von Malaria
Infektionsweg
Schutzmaßnahmen vor Malaria
- Schutz vor Insektenstichen (Expositionsprophylaxe)
- Medikamentöse Vorbeugung (Chemoprophylaxe)
- Notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB)
Prophylaxe für besondere Personengruppen:
Säuglinge und Kinder
Schwangere und Stillende
VFR-Reisende - Visiting friends and relatives (Migranten)
Verbreitungskarte Malaria
Länderverteilung der Malariafälle zwischen 2000 und 2020
Erreger und Formen von Malaria
Erreger
Malaria wird durch Plasmodien genannte parasitäre Einzeller verursacht. Die verschiedenen Plasmodienarten werden typischerweise durch Mücken übertragen. Malaria wird überwiegend in Afrika, deutlich seltener in Asien, Ozeanien oder Lateinamerika erworben. Charakteristisch für Malaria-Erkrankungen ist Fieber. Die gefährlichste Form, Malaria tropica (Plasmodium falciparum), kann bei fehlender oder zu spät erfolgter Behandlung tödlich verlaufen.
Das klassische Hauptsymptom der Malaria ist periodisch alle zwei bis drei Tage auftretendes, sog. Wechselfieber. Allerdings kann die Malaria tropica, die schwerste Form der Malaria, auch ohne typisches Wechselfieber verlaufen. Vor allem zu Krankheitsbeginn können Fieberschübe mild sein und an Symptome einer einfachen Erkältung erinnern. Das erschwert die Diagnose der Malaria tropica besonders im Anfangsstadium und ist der Grund dafür, dass auch heute noch unter den Urlaubsrückkehrern Todesfälle auftreten, allein in Deutschland sind es in jedem Jahr bis zu 10 Fälle. Fast alle Malariatodesfälle gehen auf die Malaria tropica zurück. In Deutschland werden jährlich etwa 500 bis 100 Malariafälle gemeldet, 94 Prozent der Infektionen werden in Afrika erworben. Die Fallzahlen sind stark zurückgegangen ab dem II. Quartal 2020 infolge der Reisebeschränkungen bedingt duch die COVID-19-Pandemie.
Informieren Sie daher Ihren Arzt umgehend von Ihrem Aufenthalt in einem Malariagebiet, wenn bei Ihnen nach der Rückkehr unklares Fieber auftritt, eventuell zusammen mit grippeähnlichen Symptomen oder Durchfällen. Wenn die Malaria rechtzeitig erkannt wird, ist sie heilbar. Wird sie verschleppt, kann sie tödlich verlaufen.
Aufgrund des Krankheitsbildes lassen sich verschiedene Malariaformen - hervorgerufen durch verschiedene Plasmodien - abgrenzen:
Malaria tertiana
- hervorgerufen durch Plasmodium vivax oder Plasmodium ovale
- Inkubationszeit: 8 bis 20 Tage
- klassisches Wechselfieber: zwei Tage Fieber, ein Tag fieberfrei
Malaria quartana
- hervorgerufen durch Plasmodium malariae
- Inkubationszeit: drei bis sieben Wochen
- klassisches Wechselfieber: zwei Tage Fieber, zwei Tage fieberfrei
Malaria tropica
- hervorgerufen durch Plasmodium falciparum
- Inkubationszeit: 7 bis 14 Tage, meist 12 Tage
- selten Fieberperioden in regelmäßiger Form
- Durchfälle mit begleitendem Fieber können vorkommen
- gefährlichste Form, Letalität 20 Prozent
Plasmodium-knowlesi-Malaria
- hervorgerufen durch Plasmodium knowlesi
- Hauptreservoir sind verschiedene Affen
- Vorkommen ausschließlich in Südostasien
- tägliche Fieberschübe
Infektionsweg
Malaria ist eine der am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten des Menschen. Jährlich treten weltweit schätzungsweise 250 Millionen Neuinfektionen auf. Fast eine Million Menschen sterben an Malaria, vor allem Kinder in Afrika. In vielen Ländern Südostasiens, Mittel- und Südamerikas ist Malaria weitgehend auf ländliche Gebiete beschränkt. In Afrika oder Indien macht Malaria aber auch vor Großstädten nicht Halt. In Höhen über 1.500 Meter ist das Malaria-Risiko gering, in heißen Klimazonen kann Malaria jedoch bis in Höhen von 3.000 Meter auftreten. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Malariagebieten. Reisende aus malariafreien Gebieten in Hochendemiegebiete haben ein besonders hohes Risiko, an Malaria zu erkranken
Nach Deutschland werden pro Jahr etwa 600 Fälle von Malaria eingeschleppt, vor allem die gefährlich Form der Malaria tropica. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 1.017 Erkrankungsfälle registriert, davon gut 50 Prozent Malaria tropica. Die meisten Erkrankungen werden im tropischen Afrika erworben, überwiegend in West-Afrika. Zum größten Teil nahmen diese Patienten keine, unzureichende oder ungeeignete Präparate ein.
Das Übertragen der Malaria von Mensch zu Mensch erfolgt durch Anopheles-Mücken, die sich zuvor an einem Plasmodienträger infiziert haben. Es besteht also eine Infektionskette Mensch - Mücke - Mensch. Die Mücken stechen meist in der Dämmerung und nachts.
Eine Übertragung durch Bluttransfusion ist möglich, aber selten, ebenso der Plasmodien durch Injektionen mit unsterilen Kanülen.
Schutzmaßnahmen vor Malaria
Wegen der zunehmenden Verschlechterung der Malariasituation ist es wichtiger als je zuvor, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Malaria ist eine schwere Erkrankung und kann innerhalb Tage nach Beginn der Symptome zum Tod führen kann.
Es gibt drei wesentliche Maßnahmen zum Schutz vor Malaria: die Vermeidung von Insektenstichen (Expositionsprophylaxe), die medikamentöse Vorbeugung (Chemoprophylaxe) und in Ausnahmefällen, falls Symptome auftreten, wie Fieber über 24 Stunden und ärtzliche Hilfe innerhalb von 48 Stunden nicht möglich ist: eine notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB).
Expositionsprophylaxe
- Schutz vor Insektenstichen -
Tipps für die Vermeidung von Insektenstichen:
- von der Dämmerung bis zum Morgengrauen nach Möglichkeit in geschlossenen Räumen aufhalten, denn die Moskitos sind dämmerungs- und nachtaktiv
- bei Aufenthalt im Freien nach Sonnenuntergang langärmelige Kleidung, lange Hosen etc. tragen und dabei dunkle Farben vermeiden, da sie Moskitos anziehen
- unbedeckte Hautstellen mit geeigneten insektenabwehrenden Mitteln (Repellentien) einreiben, dabei ist besonders für Kleinkinder die Gebrauchsinformation des jeweiligen Herstellers zu beachten
- als Unterkunft sollte ein möglichst solide gebautes, gepflegtes Gebäude gewählt werden; Fenster und Türen sollten sorgfältig abgeschirmt werden, andernfalls Türen und Fenster geschlossen halten
- wenn Mücken in die Räume gelangen können, unter einem Moskitonetz schlafen und darauf achten, dass das Netz an allen Seiten unter die Matratze geschlagen ist, dass es keine Löcher hat und sich keine Moskitos darunter befinden; der Wirkungsgrad kann durch eine Imprägnierung erhöht werden
- abends in den Schlafräumen ein Insektenvernichtungsmittel versprühen oder über Nacht Steckdosenverdampfer mit auswechselbaren Insektizid-Blättchen oder langsam abbrennende Räucherspiralen (sog. Mosquito-coils) benutzen
Medikamentöse Vorbeugung (Chemoprophylaxe)
Eine Impfung gegen Malaria für Reisende gibt es noch nicht. Sie können sich jedoch vor der Krankheit schützen: durch regelmäßiges Einnehmen von Medikamenten (Chemoprophylaxe) bzw. Mitnahme eines Medikaments für die notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB) sowie Maßnahmen gegen Mückenstiche (siehe oben unter Expositionsprophylaxe).
Eine Chemoprophylaxe ist bei Reisen in Malariagebiete mit hohem Infektionsrisiko (insbesondere Subsahara-Afrika, wenige Gebiete Ozeaniens und Südamerikas) grundsätzlich empfehlenswert. Bei der Einnahme der Tabletten ist zu bedenken, dass ihre Wirkung nicht sofort eintritt und die Malaria-Erreger noch eine längere Zeit - ohne Krankheitszeichen hervorzurufen - im Körper überleben können. Deshalb müssen Sie bereits vor Beginn der Reise mit der Tabletteneinnahme beginnen und sie regelmäßig fortführen. Die Einnahme muss - je nach Präparat - noch eine bis vier Wochen nach der Rückkehr weitergeführt werden. Vor jeder Reise in malariagefährdete Gebiete müssen Sie erneut mit der Einnahme beginnen. Für verschiedene Reiseländer werden unterschiedliche Präparate zur Prophylaxe empfohlen, abhängig von der jeweiligen Reisesituation und der Erregerverbreitung im Reiseland.
Atovaquon / Proguanil (AP, Handelsname Malarone®)
Empfohlene Dosierung:
1x täglich eine Tablette ab 40 kg Körpergewicht (250 mg Atovaquon, 100 mg Proguanil), Kinder ab 11 kg Körpergewicht: 1 Tabette Malarone® Junior (62,5 mg Atovaqon/25 mg Proguanil)
zusammen mit einer Mahlzeit.
Einnahmebeginn: ein bis zwei Tage vor der Einreise in das Malariagebiet
Einnahmenende: sieben Tage nach Verlassen des Malariagebiets.
Mefloquin (Lariam®, Mephaquin® u. a.)
Kann in Gebieten mit hohem Malariarisiko zur Prophylaxe unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden: Vor Verschreibung des Medikaments müssen Reisende eine Checkliste zur Abfrage von möglichen Kontraindikationen ausfüllen und bekommen dann einen Patientenpass ausgestellt. In Deutschland sind nur parallelimportierte Präparate zu erhalten.
Mefloquin ist das einzige Medikament, das zur Malaria-Prophylaxe in der Schwangerschaft verabreicht werden kann.
Empfohlene Dosierung:
1x wöchentlich eine Tablette (250 mg Wirkstoffgehalt); Kinder ab vollendetem 3. Lebensmonat über 5 kg Körpergewicht: 5 mg/kg KG pro Woche
Bei Reisenden, die mehr als 90 kg wiegen, wird die Dosis auf 1,5 Tabletten erhöht, ab 120 kg sind 2 Tabletten wöchentlich erforderlich.
Einnahmebeginn: 1 bis 3 Woche vor der Einreise in das Malariagebiet; (bei erstmaliger Anwendung sollte man bereits drei Wochen vor der Abreise mit der Einnahme beginnen, bei eventueller Unverträglichkeit sollte der Arzt/die Ärztin kontaktiert werden um ein Alternativpräparat suchen zu können.)
Einnahmeende: 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebiets
Doxycyclin: eine Alternative zu AP oder Mefloquin®
Doxycyclin ist in Deutschland nicht zur Malaria-Prophylaxe zugelassen, obwohl es von der WHO und in anderen Ländern empfohlen wird und international gute Erfahrungen vorliegen). Doxycyclin ist für Kinder unter 8 Jahren, Schwangere und Stillende kontraindiziert. Um Irritationen der Speiseröhre und Übelkeit zu vermeiden sollte Doxycyclin kurz vor oder nach einer Mahlzeit mit viel Flüssigkeit eingenommen werden (nicht mit Milchprodukten!).
Empfohlene Dosierung:
1x täglich eine Kapsel/Tablette à 100 mg Wirkstoffgehalt
ab 90 kg Körpergewicht 200 mg pro Tag
Kinder ab 8 Jahren: 1,5 - 2 mg/kg KG pro Tag
Einnahmebeginn: 1-2 Tage vor der Einreise in das Malariagebiet
Einnahmeende: vier Wochen nach Verlassen des Malariagebiets
Wichtiger Hinweis: Alle diese Medikamente dürfen keinesfalls miteinander kombiniert eingenommen werden!
Notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB)
Bei Reisen in Gebiete mit geringem Malariarisiko wird keine reguläre Malariachemoprophylaxe empfohlen, sondern die Mitnahme von Medikamenten für die notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB, früher als Stand-by-Therapie bezeichnet), wenn Reisende sich in abgelegenen Regionen aufhalten werden. Als „abgelegen“ werden Regionen bezeichnet, die mehr als 48 Stunden vom nächsten Arzt entfernt sind. Zur Möglichkeit einer notfallmäßigen Selbstbehandlung ist vor Reiseantritt der Rat eines Arztes einzuholen, der das geeignete Medikament verschreibt. Das Medikament sollte selbstverständlich bei der Reise mitgeführt werden.
Die notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB) soll vom Reisenden nur dann selbst durchgeführt werden, wenn malariaverdächtige Symptome auftreten und nicht sofort ärztliche Hilfe erreichbar ist. Nach einer Selbsttherapie muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Medikamente für die NSB (für Erwachsene):
Atovaquon / Proguanil (AP, Handelsname Malarone®)
- Dosierung: 4 - 0 - 0 Tabletten für 3 Tage
Artemether / Lumefantrin (Handelsname Riamet®)
- Dosierung: 4 - 0 - 4 Tabletten für 3 Tage - Die Einnahme erfolgt zweimal täglich zu einer Mahlzeit.
Anmerkungen:
- Mefloquin (Handelsname Lariam®) wird von WHO und DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V.) nicht mehr zur Notfalltherapie (NSB) empfohlen.
- Chloroquin spielt wegen der zunehmenden Resistenzentwicklung von Plasmodium falciparum heute in der Prophylaxe und Therapie der P.-Falciparum-Malaria keine Rolle mehr.
Trotz aller Schutzmaßnahmen ist es möglich, an Malaria zu erkranken. Wird eine Chemoprophylaxe durchgeführt, ist davon auszugehen, dass die Erkrankung weniger schwer verläuft. Wegen der problematischen Resistenzlage in manchen Malariagebieten ist es auch bei einer prophylaktischen Medikamenteneinnahme empfehlenswert, ausreichende Mengen eines Präparates für die notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB) mitzunehmen.
Bei jeder fieberhaften Erkrankung nach der Rückkehr aus einem Malariagebiet - bis zu einem Jahr danach - muss ärztlich geprüft werden, ob es sich um eine Malaria handelt. Symptome können neben Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schwäche, Erbrechen, Durchfall und Husten sein. Außerdem sollten Sie den behandelnden Arzt über ihren Besuch in einem Malariagebiet informieren.
Malaria-Prophylaxe für besondere Personengruppen
Prophylaxe bei Säuglingen und Kleinkindern
Kinder sind besonders gefährdet, da eine Malaria-Erkrankung bei ihnen rasch ernsthafte Folgen haben kann. Säuglinge und Kleinkinder sollten daher nur bei zwingender Notwendigkeit in ein Malariagebiet mitgenommen werden. Kinder müssen besonders gut gegen Moskitostiche geschützt werden, und zwar von der Dämmerung bis zum Morgengrauen. Gut geeignet dafür sind spezielle Moskitonetze für Kinderbetten (für Kinder ab 3 Jahren ggf. auch imprägnierte Kleidung). Auch die Spielfläche kann durch Moskitonetze geschützt werden. Bei Repellentien ist das vom Hersteller angegebene Mindestalter zu beachten.
Davon abgesehen ist auch für Kinder eine Chemoprophylaxe erforderlich. Dies gilt auch für gestillte Säuglinge, da das Kind nicht durch die Prophylaxe der Mutter geschützt ist. Die Dosierung der Medikamente richtet sich nach dem Alter und dem Gewicht des Kindes.
Empfehlungen zur Malaria-Chemoprophylaxe bei Kindern:
- Atovaquon / Proguanil ist bei Kindern ab 11 kg Körpergewicht für die Prophylaxe zugelassen, kann aber ab einem Gewicht von 5 kg für die Therapie angewendet werden (Off-Label-Use).
- Mefloquin darf erst bei Kindern nach dem vollendeten dritten Lebensmonat oder mit mehr als 5 Kilogramm Körpergewicht verabreicht werden.
- Bei Kindern unter acht Jahren darf keine Prophylaxe mit Doxycyclin durchgeführt werden.
Alle Malariamittel müssen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sollte das Kind fieberhaft erkranken, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Da Malaria bei Kindern oft uncharakteristische Symptome verursachen kann, sollte stets an eine Malaria-Infektion gedacht werden. Bei Kleinkindern unter drei Monaten sollte auch bei einer nicht-fieberhaften Erkrankung die Möglichkeit einer Malaria in Betracht gezogen werden.
Prophylaxe für Schwangere und Stillende
Eine Malaria-Erkrankung in der Schwangerschaft stellt ein hohes Risiko für Mutter und Kind dar, denn sie kann das Leben der Mutter und des Kindes gefährden und eine Tot- oder Fehlgeburt oder ein zu geringes Geburtsgewicht mit entsprechendem Risiko für das Neugeborene zur Folge haben. Ein Aufenthalt in einem Malariagebiet sollte deshalb nur bei zwingender Notwendigkeit erfolgen. Ist die Reise unbedingt erforderlich, muss großer Wert auf langärmelige, helle Kleidung (ggf. imprägniert), Moskitonetze und Repellents gegen Moskitostiche gelegt werden. Eine medikamentöse Malariaprophylaxe kann möglicherweise die Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen und sollte deshalb nur nach einer strengen Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen erfahrenen Arzt/Ärztin verabreicht werden.
Sollte ein Aufenthalt in einem Malariagebiet unaufschiebbar sein, wird ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel Mefloquin (Lariam®) zur Prophylaxe empfohlen. Zu Atovaquon/Proguanil (Malarone®) liegen bisher kaum Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Deshalb sollte dieses Medikament nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Doxycyclin ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
Wichtig:
- Für Schwangere wird auch für Gebiete mit geringem Infektionsrisiko eine Chemoprophylaxe empfohlen.
- Eine notfallmäßige Selbstbehandlung (NSB) wird Schwangeren nicht empfohlen.
- Bei Malariaverdacht muss sofort ein Arzt aufgesucht und unbedingt eine Therapie mit einem wirksamen Malariamedikament eingeleitet werden.
VFR-Reisende - Visiting friends and relatives (Migranten)
Reisen Migranten, die aus einem Malariagebiet stammen in ihre Heimatländer, wird selten an die Möglichkeit und Notwendigkeit einer Prophylaxe gedacht. Ihre in Deutschland geborene Kinder haben keine Teilimmunität wie die Eltern und sind besonders gefährdet. Erwachsen, die in ihrer Kindheit in einem Malaria-Risikogebiet gelebt hatten, haben zwar eine Teilimmunität gegen Malaria erworben, die jedoch durch Aufenthalte in Europa zurückgeht.
Verbreitungskarte Malaria WHO 2020
Länder mit einheimischen Malariafällen im Jahr 2000 und deren Malariastatus 2020
Legende:
rot: Länder mit Malariafällen (1 oder mehr)
rosa: zwischen 2018 und 2020 keine Fälle
gelb: zwischen 2019 und 2020 keine Malariafälle
blau: Länder, in denen seit über 3 Jahren (Stand 2020) keine Fälle mehr auftraten
grün: bereits Malaria-frei zertifizierte Länder
weiß: kein Malariavorkommen
grau: keine Daten
Mehr Informationen zu verschiedenen Aspekten der Malariaverbreitung finden Sie auf der Seite der WHO hier.
Länderverteilung der Malariafälle zwischen 2000 und 2020
Die Malariafälle der betroffenen Länder sind in Prozent angegeben bezogen auf 100 Prozent aller Fälle weltweit zwischen 2000 und 2020.
Für Vergrößerung klicken Sie auf die Karten.
Aktualisiert: 15.06.2022
Quelle:
DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V.): Malariaprophylaxe - Empfehlungen des Ständigen Ausschusses Reisemedizin (StAR) der DTG in: Flugmedizin Tropenmedizin Reisemedizin 4, August 2021, Seite 162-198, 28. Jahrgang