Das wichtigste über SARS-CoV-2

Das SARS-Coronavirus-2

Coronaviren können sowohl Menschen als auch Tiere infizieren, wie z. B. Vögel und Säugetiere. Bei Menschen können sie leichte Erkältungssymptome hervorrufen, aber auch ein schweres, manchmal tödlich verlaufendes akutes Atemwegssyndrom, wie die Krankheiten MERS (Middle East Respiratory Syndrome) oder SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome).

SARS-CoV-2 ist ein neues Coronavirus, was wahrscheinlich wie SARS und MERS, von Tieren auf den Menschen übersprüngen ist. Die durch SARS-CoV-2 hervorgerufene Erkrankung wird Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) genannt. Nach der ersten Infektion eines Menschen mit SARS-CoV-2 in Wuhan/China 2019 hat sich das Virus in wenigen Monaten weltweit ausgebreitet und führte zu mehreren Wellen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die pandemische Situation zwischen 30.1.2020 und Mai 2023 als internationalen Gesundheitsnotfall (PHEIC) ein. Ende der Pandemie: Am 5.5.2023 hob die WHO den globalen Gesundheitsnotstand auf. Das Virus ist in der menschlichen Population endemisch geworden, es zirkuliert weiterhin weltweit. Es entwickeln sich stets neue Virusvarianten (Alpha, Delta, Omikron etc.) mit teils veränderten Übertragungs- und pathogenen Eigenschaften.

Übertragung, Inkubationszeit

Die Übertragung des Virus erfolgt hauptsächlich über das Einatmen virushaltiger Partikel meist über kurze Distanz (ca. 1,5 m), die von infektiösen Personen z. B. beim Husten oder Niesen in Form von Tröpchen / Aerosole abgegeben werden. Weitere Übertragungswege (fäkal-oral, Schmierinfektion über kontaminierte Oberflächen) können nicht ausgeschlossen werden.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zur Ausbildung erster Symptome) beträgt bei der Omikron-Variante ca. dei Tage (Spannweite 1-12 Tage).

COVID-19-Symptome

COVID-19 zeigt sich in erster Linie als eine akute Atemwegserkrankung mit Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Luftnot. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lüngenentzündung entwickeln.

Darüberhinaus können weitere Organe mit spezifischen Symptomen betroffen werden:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfälle
  • Neurologische Symptome, wie Kopfschmerzen, Riech- und Geschmacksstörungen, Schwindel und Verwirrtheit. Zudem neuropsychiatrische Krankheitsbilder, (Meningo-)Enzephalopathien, Schlaganfälle, Guillain-Barré-Syndrom und Verschlechterung bestehender neurologischer Erkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Symptomatik, (Peri-)Myokarditis (Herzbeutel- / Herzmuskel-Entzündung), Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
  • Gerinnungssystem: thromboembolische Ereignisse, Blutungen, Gerinnungen in den Blutbahnen (disseminierte intravasale Koagulopathie, DIC)
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Hautmanifestationen vielgestaltiger Art, wie z.B. masernähnlicher Ausschlag, Papeln, Rötungen, Hautbläschen

Wie gefährlich ist eine Infektion mit SARS-CoV-2?

In den ersten beiden Wellen, die in Deutschland von Anfang 2020 bis Anfang 2021 andauerten, traten die meisten Erkrankungen bei unter 60-jährigen auf, die meisten tödlichen Erkrankungen ereigneten sich in der älteren Bevölkerung. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei über 80 Jahren. Etwa drei Prozent der insgesamt in dieser Zeitraum gemeldeten Fällen verstarb.  Bei den ab 60-Jährigen etwa 12%, in der Altersgruppe der unter 60-jährigen Erwachsenen etwa 0,15% und bei den 0- bis 14-jährigen Kindern 0,01%.
In den drei Pandemiejahren 2020, 2021 und 2022 sind in Deutschland rund 161.500 Menschen mit laborbestätigtem Nachweis einer SARS-CoV-2-­Infektion in Verbindung mit COVID-19 gestorben.

Deutschland:
Die ersten Impfstoffe standen Ende 2020 zur Verfügung, bis Februar 2022 war drei Viertel der Bevölkerung grundimmunisiert. Die Kombination durch Impfung und Infektion erworbener Immunität in der Bevölkerung hat dazu geführt, dass inzwischen deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen (wie Long/Post-COVID) auftreten als noch in den Jahren 2020 und 2021.

Für die nahe Zukunft rechnen Experten, dass weitere Verbreitungswellen auftreten, möglicherweise auch noch außerhalb der Herbst-/Wintersaison. Schwere Verläufe werden vermutlich auch zukünftig vor allem bei älteren Personen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie z.B. des Immunsystems, der Atmungsorgane und des Herz-/Kreislaufsystems auftreten.

Wer hat erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf?

Schwere Verläufe können auch bei jüngeren Personen und bei Personen ohne Vorerkrankung auftreten.

Erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben:

  • ältere Personen ab etwa 60 Jahren, stetig steigendes Risiko
  • Personen Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z.B. Cortison)
  • Menschen mit chronischen Vorerkrankungen:
    • des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck)
    • der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis)
    • Patienten mit chronischen Leberer- oder Nierenerkrankungen
    • Patienten mit Diabetes
    • mit chronischen neurologischen Erkrankungen
  • Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben

Impfempfehlungen der STIKO - Stand 2025

Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung:

Gesunde Kinder und Jugendliche zeigen bei einer Infektion mit der Omikron-Variante überwiegend milde oder asymptomatische Krankheitsverläufe. Da die COVID-19-Impfung aber vor allem schwere Infektionen und Hospitalisierungen verhindern kann, profitieren gesunde Kinder und Jugendliche von der COVID-19-Impfung insgesamt nur wenig.

Bei Säuglingen und Kleinkinder im Alter von ≥6 Monaten mit einer Grunderkrankung:

Zum Erreichen der Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 sind bei Verwendung von Comirnaty® (3µg) 4 Impfstoffdosen notwendig: 0-3-8 Wochen und im Abstand zur letzten Impfstoffdosis der Grunimmunisierung eine 4. Impfstoffdosis. Bei Verwendung von Spikevax (24 µg) werden für die Basisimmunität 3 Impfstoffdosen benötigt. Liste der Grunderkrankungen s. weiter unten.

Basisimmunität für Personen ab 18 Jahren und Schwangere ohne Grunderkrankung:

Personen zwischen 18 und 59 Jahren sollen laut STIKO-Empfehlung einen Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 aufweisen. Das gilt auch für Schwangere und Stillende ohne Grunderkrankungen.
Eine Basisimmunität hat laut STIKO eine Person dann erworben, wenn sie dreimal Kontakt mit dem Erreger hatte, entweder in Form von Impfungen oder Infektionen. Die STIKO empfiehlt, dass mindestens einer dieser Kontakte durch die Impfung erfolgt sein soll.

Jährliche Auffrischimpfungen im Herbst für Personen mit erhöhtem Risiko:

  • Personen im Alter ≥60 Jahre
  • BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Schwangere mit vorliegender Grunderkrankung: Schwangere sollten erst ab dem 2. Trimenon geimpft werden. Das gilt sowohl für Impfungen zum Erreichen der Basisimmunität als auch für Auffrischimpfungen.
    "Bei Schwangeren soll laut STIKO i. d. R. kein Spikevax- oder Nuvaxovid-Produkt verwendet werden. Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Nuvaxovid bei Schwangeren vor. Auch wenn keine Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung vorliegen, sollte der Impfstoff Nuvaxovid nur in Einzelfällen erwogen werden (z. B. wenn eine produktspezifische medizinische oder sonstige Kontraindikation gegen mRNA-Impfstoffe besteht)." RKI
  • Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf einhergeht
  • Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und/oder pflegenden Versorgung mit direktem PatientInnen- oder BewohnerInnenkontakt
  • Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von 6 Monaten von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung keine schützende Immunantwort zu erwarten ist.

Personen, die zu den oben genannten Risikogruppe gehören, können auf die Auffrischimpfung verzichten, wenn sie immungesund sind und sich im Laufe des Jahres mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

Grundkrankheiten mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf z. B.:

  • Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane (z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung [COPD])
  • Chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen
  • Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen
  • Adipositas (BMI ≥30)
  • Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS), wie z. B. chronische neurologische Erkrankungen, Demenz oder geistige Behinderung, psychiatrische Erkrankungen oder zerebrovaskuläre Erkrankungen
  • Trisomie 21
  • Angeborene oder erworbene Immundefizienz (z. B. Human Immunodeficiency Virus-(HIV-)Infektion, chronisch-entzündliche Erkrankungen unter relevanter immunsupprimierender Therapie, Z. n. Organtransplantation)
  • Aktive neoplastische Krankheiten

Verhaltensregeln um sich und andere zu schützen

Händewaschen: Die Hände sind die häufigsten Überträger von ansteckenden Infektionskrankheiten. Regelmäßiges und gründliches Händewaschen schützt!

Richtig Husten und Niesen: Beim Husten oder Niesen sollte man mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen halten und sich wegdrehen. Niesen oder husten sollten Sie in ein Papiertaschentuch, was anschließend in einen Mülleimer (mit Deckel) geworfen wird. Falls Sie kein Taschentuch haben, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und ebenfalls sich dabei von anderen Personen abwenden.

Auch nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!

Erstellt am 27.02.2020, aktualisiert am 30.01.2025


Quellen:

  1. RKI-Ratgeber-COVID-19
  2. RKI COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), Gesamtstand: 21.01.2025