Zikavirus-Infektionen

Erreger & Übertragung

Das Zikavirus gehört zur Familie der Flaviviren wie auch die Erreger z. B. der FSME, Japanische Enzephalitis, Gelbfieber, West-Nil-Fieber und Denguefieber. Namensgeber des Erregers ist der Zikawald in Uganda. Dort wurde das Virus aus einem Affen erstmals 1947 isoliert. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt überwiegend durch tagaktive Mücken der Gattung Aedes-aegypti, aber auch Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke) kann als Überträger fungieren. Das Virus kann aber auch über den sexuellen Weg übertragen werden. In der Samenflüssigkeit konnte das Virus bis zu 62 Tage nach Symptombeginn nachgewiesen werden. Eine Übertragung durch Bluttransfusion und Organtransplantation ist ebenfalls möglich, daher werden in Deutschland Reiserückkehrer aus Zika-Endemiegebieten mindestens 4 Wochen von der Blutspende zurückgestellt.
Zikaviren kommen auf allen Kontinenten vor, sie zirkulieren in den tropischen und tropennahen subtropischen Regionen. Zwischen 2015 und 2019 wurden in der EU 16 Zikavirus-Erkrankungen gemeldet; die Infektionsländer waren Angola, Kamerun, Burkina Faso, Kap Verde, die Elfenbeinküste, Kenia, Nigeria und Senegal.

Krankheitsbild

Die meisten Infektionen - etwa 80 % - bleiben unbemerkt, weil sie ohne Symptome verläufen. Bei den meisten symptomatischen Fällen verursacht das Virus mildes Fieber, Hautausschlag, Kopf- und Gliederschmerzen. Diese Symotome dauern ca. 2 bis 7 Tage an. Schwere Verläufe oder Todesfälle sind extrem selten. Wird eine werdende Mutter in der frühen Schwangerschaft infiziert, kann das Virus über die Plazenta auf das Ungeborene übergehen und sehr schwere Fehlbildungen (z. B. Mikrozephalie) verursachen.

Vorbeugung & Behandlung

Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung. Die Erkrankung kann nur symptomatisch behandelt werden. Der beste Schutz ist sich erst gat nicht anzustecken. Dafür ist ein guter Mückenschutz unerlässlich. Über Schutzmaßnahmen gegen Insektenstiche können Sie sich auf unserer Seite: Impfschutz für Reisende informieren.

Reisende, die aus Zika-Infektionsgebieten rückkehren, sollten unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, wenn sie Symptome haben, die auf eine Zikavirus-Infektion hindeuten könnten. Sie sollten unbedingt auf die Reise hinweisen.
Zu Vermeidung einer sexuellen Übertragung siehe die Seite des Robert Koch-Instituts (RKI): „Was sollten Reisende in Zika-Gebiete beachten, wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Weitere nützlich Informationen finden Sie auf der Seite des Robert Koch-Instituts: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ): Zikavirus-Infektionen


Erstellt: 19.06.2023

Quellen:

  1. RKI: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020, Zikavirus-Ekrankungen; unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/jahrbuch_node.html
  2. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Zika virus disease, unter: https://www.ecdc.europa.eu/en/zika-virus-disease
  3. RKI:Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ): Zikavirus-Infektionen, unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Zikavirus/Zikavirus-Infektionen.html

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