Krankengymnastik und Physikalische Therapie

Krankengymnastik

Die Krankengymnastik als Bestandteil ärztlich verordneter Therapie versucht durch planmäßige körperliche Bewegungsübungen Schäden am Organismus vorzubeugen oder zu beheben. Im Mittelpunkt steht die Aktivierung der vorhandenen Eigentätigkeit des Patienten, gegebenenfalls unterstützt durch passive Maßnahmen wie Massage oder Elemente der physikalischen Therapie. Dabei stehen den Krankengymnasten eine Vielzahl sehr spezifischer Techniken zur Verfügung, die ein hohes Maß an Kenntnis und Verständnis der im Körper ablaufenden Prozesse voraussetzen. Übrigens: Zwischen Krankengymnasten und Physiotherapeuten besteht kein Unterschied. Es sind zwei Bezeichnungen für denselben Beruf. Nicht verwechseln sollte man diese Therapierichtung mit der Physikalischen Therapie. Bei der Physikalischen Therapie handelt es sich um passive Maßnahmen, die keine Eigenaktivität vom Patienten verlangen und sowohl von Krankengymnasten als auch von Masseuren durchgeführt werden können.

Physikalische Therapie

Neben der Krankengymnastik können vorbereitend oder unterstützend, passive Maßnahmen der physikalischen Therapie notwendig und hilfreich sein. Ein Teilgebiet ist die Hydrotherapie. Ursprung der Wasseranwendungen sind die kalten Tauchbäder und Güsse. Kalte Fußbäder, Wasser- und Tautreten, im Schnee laufen oder Blitzgüsse nutzen den Kältereiz für therapeutische Zwecke. Aber Achtung: Wenn kalt, dann kurz. Kopfschmerzen, Einschlafstörungen, Kreislaufprobleme und niedrigem Blutdruck sowie der Neigung zu Fußschweiß wird dadurch entgegengewirkt. Außerdem sinkt die Anfälligkeit für Infekte aufgrund einer Stärkung des Abwehrsystems. Wärmeanwendungen durch verschiedene Voll- und Teilbäder, mit oder ohne pflanzliche Zusätze, feucht-warme Wickel und warme Packungen regen die Durchblutung an und fördern die Entschlackung. Sie lockern verkrampfte Muskeln, lindern Schmerzen und sorgen für psychische Entspannung. Bäder und andere hydrotherapeutische Maßnahmen werden durch Anwendungen mit Peloiden, also Heilschlamm (Fango) und Heilerde, sowie Moorbädern und -packungen sinnvoll ergänzt. Fangopackungen lindern Nervenschmerzen und rheumatische Beschwerden. Sie können außerdem die Ausbreitung entzündlicher Prozesse im Körper eindämmen. Moorbäder sind ideal bei der Behandlung verletzter Bänder und Muskeln sowie rheumatischer Beschwerden, da Moor die Fähigkeit besitzt, Wärme lange zu speichern und sie dann langsam und gleichmäßig an die betroffenen Körperregion weiterzuleiten.

Ein weiterer Bestandteil der physikalischen Therapie ist die Elektrotherapie. Dabei wird über Elektroden Strom an genau beschriebenen Hautarealen zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Störungen eingesetzt. Bei Durchblutungsstörungen, Arthrose und Nervenschmerzen ist die Niederfrequenz- oder Gleichstromtherapie angezeigt. Schmerzen werden gelindert, die Durchblutung gefördert, die Muskulatur entspannt sich und geschwächte Muskulatur wird gestärkt. Eine besondere Form der Niederfrequenztherapie ist die TENS (= Transkutane elektrische Nervenstimulation). Dabei wird ein kleines batteriebetriebenes Gerät - auch zu Hause - zur Schmerzbehandlung eingesetzt.

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