FSME-Risikogebiete in Deutschland

2024

Das Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus infiziert zu werden, besteht nur in bestimmten Regionen Deutschlands, den FSME-Risikogebieten. Wesentliche Risikogebiete in Deutschland liegen in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg.

Das Robert Koch-Institut hat die Karte der FSME-Risiko-Gebiete für 2024 aktualisiert.
Es sind zwei neue Risikogebiete hinzugekommen, die beide an bekannte Risikogebiete grenzen:
In Brandenburg kommt mit dem Stadtkreis Frankfurt (Oder) ein viertes Risikogebiet hinzu, in Thüringen der Landkreis Altenburger Land. Somit sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.

Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen 2023

"Im Jahr 2023 wurden insgesamt 475 FSME-Erkrankungen übermittelt, die die Referenzdefinition des RKI erfüllten (Stand: 29.1.2024). Dies entspricht einer Abnahme von 16% gegenüber dem Vorjahreswert (565 FSME-Erkrankungen). Die Mehrzahl (99%) der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, d.h. die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden. Es sollte insbesondere in Kreisen mit hoher FSME-Krankheitslast verstärkt über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden". (Robert Koch-Institut).

Aktuelle Risikogebiete 2024

Insgesamt sind aktuell 180 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen:

  • 94 Kreise in Bayern (unverändert)
  • 43 Kreise in Baden-Württemberg (unverändert)
  • 13 Kreise in Thüringen (1 zusätzlicher Kreis: LK Altenburger Land
  • 10 Kreise in Hessen (unverändert)
  • 10 Kreise in Sachsen (unverändert)
  • 4 Kreise in Brandenburg (1 zusätzlicher Kreis: SK Frankfurt (Oder))
  • 2 Kreise in Sachsen-Anhalt (unverändert)
  • 1 Kreis in Niedersachsen (unverändert)
  • 1 Kreis in Nordrhein-Westfalen (unverändert)
  • 1 Kreis in Rheinland-Pfalz (unverändert)
  • 1 Kreis im Saarland (unverändert)

In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen sind nur folgende Kreise somit keine FSME-Risikogebiete:

Bayern: SK Augsburg, SK Schweinfurt
Baden-Württemberg: SK Heilbronn
Sachsen: SK Leipzig, LK Leipzig, LK Nordsachsen

Grafik wurde nach folgender Quelle erstellt: Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 9/2024 unter https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/09_24.pdf?__blob=publicationFile

FSME-Risiko in Europa und außerhalb Europas

Es gibt drei Subtypen des FSME-Virus. In Deutschland kommt der sogenannte zentraleuropäische Subtyp vor. Daneben gibt es auch einen fernöstlichen und einen sibirischen Subtyp, die innerhalb Europas im baltischen Raum und an der finnischen Küste sowie im asiatischen Raum vorkommen. Bei Reisen außerhalb Deutschlands sollte bedacht werden, dass Infektionen mit dem fernöstlichen und dem sibirischen Subtyp schwerwiegendere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Man kann davon ausgehen, dass die hierzulande übliche Impfung vor allen drei Subtypen des FSME-Erregers schützt.

Geografische Verbreitung der FSME (TBE, Tick-Borne Encephalitis)

Erläuterung:
In den Ländern, die als Endemiegebiete (dunkelgrün) gekennzeichnet sind, besteht im ganzen Land ein Infektionsrisiko bei entsprechender Exposition.
In den (hellgrün gekennzeichneten) Ländern, bei denen Einzelfälle/infizierte Zecken in einigen Regionen beschrieben sind, finden sich die betroffenen Regionen in der Ländertabelle aufgeführt.
Ausnahmen bestehen bei Deutschland (detaillierte Darstellung der aktuellen Endemiegebiete aufgrund guter Datenlage) und Russland (Fokussierung auf die Endemiegebiete in den gemäßigten Regionen des Landes).
Quelle: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) zu Reiseimpfungen, Epidemiologisches Bulletin 14/2023

FSME in der EU/EEA

2020 gab es in der EU/EEA 3.734 bestätigte FSME-Fälle.

Die meisten Erkrankungen per 100.000 Einwohner wurden in den folgenden EU/EEA-Ländern gemeldet:

Lettland, Slowenien, Tschechische Republik, Estland, Littauen, Finnland, Slowakische Republik, Schweden, Österreich.

Kein oder ein sehr geringes FSME-Ri­si­ko besteht auf der Iberischen Halbinsel, Irland, Frankreich, in den Benelux-Ländern, in Rumänien, in Bulgarien, in Italien und in Griechenland.

Mehr Information über FSME in Europa finden Sie auf den Seiten der European Centre for Disease prevention and Control ECDC.

FSME-Endemiegebiete außerhalb Europas

Vor allem aus Sibirien, dem Ural, der Mongolei, den nordöstlichen Teilen Chinas sowie dem Norden Japans werden regelmäßig FSME-Fälle gemeldet.


Aktualisiert am 07.03.2024

Quellen:

  1. Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 9/2024
  2. Reiseimpfempfehlungen der STIKO und der DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit), Epidemiologisches Bulletin 14/2023
  3. ECDC Thick-borne encephalitis Annual Epidermiological Report for 2020