FSME-Risikogebiete in Deutschland

2025

Das Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus infiziert zu werden, besteht nur in bestimmten Regionen Deutschlands, den FSME-Risikogebieten. Wesentliche Risikogebiete in Deutschland liegen in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.

Das Robert Koch-Institut hat die Karte der FSME-Risiko-Gebiete für 2025 aktualisiert.
2025 sind drei neue Risikogebiete hinzugekommen, von denen zwei an bekannte Risikogebiete grenzen: In Bayern kommen der Stadtkreis Augsburg und in Brandenburg der Landkreis Elbe-Elster als Risikogebiete hinzu, in Niedersachsen wird der Landkreis Celle zum Risikogebiet. Somit sind aktuell 183 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Das einzige Bumdesland in dem bislang keine FSME-Erkrankungen erworben wurden ist Hamburg.

Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen 2024

Im Jahr 2024 wurde mit 686 FSME-Erkrankungen die zweithöchste Erkrankungszahl seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet. Dies entspricht einer Zunahme von 44 % gegenüber dem Vorjahreswert (478 FSME-Erkrankungen). Drei Personen verstarben an ihrer FSME-Erkrankung, eine Person im Alter von über 80 Jahren und zwei Personen im Alter ab 50 Jahre (Robert Koch-Institut). Bei der Mehrheit der 2024 gemeldeten FSME-Fällen (540) erfolgte die Infektion im Inland.
Das FSME-Virus wurde überwiegend durch Zeckenstiche übertragen, wobei etwa ein Drittel der Erkrankten den Stich vermutlich nicht bemerkte. Ein kleiner Anteil der Erkrankungen könnte möglicherweise mit dem Verzehr infizierter Rohmilch in Zusammenhang stehen.

Aktuelle Risikogebiete 2025

Insgesamt sind aktuell 183 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen:

  • 95 Kreise in Bayern (1 zusätzlicher Kreis: SK Augsburg)
  • 43 Kreise in Baden-Württemberg (unverändert)
  • 13 Kreise in Thüringen (unverändert)
  • 10 Kreise in Hessen (unverändert)
  • 10 Kreise in Sachsen (unverändert)
  • 5 Kreise in Brandenburg (1 zusätzlicher Kreis: LK Elbe-Elster)
  • 2 Kreise in Sachsen-Anhalt (unverändert)
  • 2 Kreise in Niedersachsen (1 zusätzlicher Kreis: LK Celle)
  • 1 Kreis in Nordrhein-Westfalen (unverändert)
  • 1 Kreis in Rheinland-Pfalz (unverändert)
  • 1 Kreis im Saarland (unverändert)

In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen sind nur folgende Kreise somit keine FSME-Risikogebiete:

Bayern: SK Augsburg, SK Schweinfurt
Baden-Württemberg: SK Heilbronn
Sachsen: SK Leipzig, LK Leipzig, LK Nordsachsen

Copyright DGK
Die Grafik wurde nach folgender Quelle erstellt: Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 9/2025

Risikogebiete nach Bundesland

Bayern

Aichach-Friedberg LK, Altötting LK, Amberg SK, Amberg-Sulzbach LK, Ansbach SK + LK, Aschaffenburg SK + LK, Augsburg SK + LK
Bad Kissingen LK, Bad Tölz-Wolfratshausen LK, Bamberg SK + LK, Bayreuth SK + LK, Berchtesgadener Land LK,
Cham LK, Coburg LK + LK,
Dachau LK, Deggendorf LK, Dingolfing-Landau LK, Dillingen a. d. Donau LK, Donau-Ries LK,
Ebersberg LK, Eichstätt LK, Erding LK, Erlangen SK, Erlangen-Höchstadt LK
Forchheim LK, Freising LK ,Freyung-Grafenau LK, Fürstenfeldbruck LK, Fürth SK + LK
Garmisch-Partenkirchen LK, Günzburg LK
Haßberge LK, Hof SK + LK
Ingolstadt SK
Kaufbeuren SK, Kelheim LK, Kempten SK, Kitzingen LK, Kronach LK, Kulmbach LK
Landsberg a. Lech LK, Landshut SK + LK, Lichtenfels LK, Lindau LK
Main-Spessart LK, Memmingen LK, Miesbach LK, Miltenberg LK, Mühldorf/Inn LK, München SK+ LK
Neuburg-Schrobenhausen LK, Neumarkt i. d. Obf. LK, Neustadt / Waldnaab LK, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim LK, Neu-Ulm LK, Nürnberg SK, Nürnberger Land LK,
Oberallgäu LK, Ostallgäu LK
Passau SK + LK, Pfaffenhofen/Ilm LK
Regen LK, Regensburg SK + LK, Rhönfeld-Grabfeld LK, Rosenheim SK + LK, Roth LK, Rottal-Inn LK
Schwabach SK, Schwandorf LK, Schweinfurt LK
Starnberg LK, Straubing SK, Straubing-Bogen LK,
Tirschenreuth LK, Traunstein LK
Unterallgäu LK
Weiden/Oberpfalz SK, Weilheim-Schongau LK, Weißenburg-Gunzenhausen LK, Wunsiedel i. Fichtelgebirge LK

Baden-Württemberg

Alb-Donau LK,
Baden-Baden SK, Biberach LK, Böblingen LK, Bodensee LK, Breisgau-Hochschwarzwald LK
Calw LK
Emmendingen LK, Enzkreis LK, Esslingen LK
Freiburg i. Breisg. SK, Freudenstadt LK
Göppingen LK
Heidelberg SK, Heidenheim LK, Heilbronn LK, Hohenlohe LK
Karlsruhe SK + LK, Konstanz LK
Lindau/Bodensee LK
Lörrach LK, Ludwigsburg LK,
Main-Tauber LK, Mannheim SK
Neckar-Odenwald LK
Ortenau LK, Ostalbkreis LK
Pforzheim SK
Rastatt LK, Ravensburg LK, Rems-Murr LK, Reutlingen LK, Rhein -Neckar LK, Rottweil LK,
Schwäbisch Hall LK, Schwarzwald -Baar LK,
Sigmaringen LK, Stuttgart SK
Tübingen LK, Tuttlingen LK
Ulm SK
Waldshut LK
Zollernalb LK
Würzburg SK + LK

Brandenburg

Elbe-Elster LK
Frankfurt/Oder SK
Oberspreewald-Lausitz LK,
Oder-Spree LK, Spree-Neiße LK

Hessen

Bergstrasse LK
Darmstadt SK, Darmstadt-Dieburg LK
Fulda LK
Groß-Gerau LK
Main-Kinzig LK
Marburg-Biedenkopf LK,
Odenwaldkreis LK, Offenbach LK, Offenbach SK

 

Niedersachsen

Celle LK
Emsland LK
Nordrhein-Westfalen
Solingen SK
Rheinland-Pfalz
Birkenfeld LK

Saarland

Saarpfalz-Kreis LK

Sachsen

Bautzen LK
Chemnitz SK
Dresden SK,
Erzgebirgskreis LK
Görlitz LK
Meißen LK, Mittelsachsen LK
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge LK
Vogtlandkreis LK
Zwickau LK

Sachsen-Anhalt

Anhalt-Bitterfeld LK
Dessau-Roßlau SK

Thüringen

Altenburger Land (LK)
Gera SK, Greiz LK,
Hildburghausen LK
Ilm-Kreis LK
Jena SK,
Saale-Holzland LK, Saale-Orla LK, Saalfeld-Rudolstadt LK, Schmalkalden-Meiningen LK, Sonneberg LK, Suhl SK
Weimarer Land LK

FSME-Risiko in Europa und außerhalb Europas

Es gibt drei Subtypen des FSME-Virus. In Deutschland kommt der sogenannte zentraleuropäische Subtyp vor. Daneben gibt es auch einen fernöstlichen und einen sibirischen Subtyp, die innerhalb Europas im baltischen Raum und an der finnischen Küste sowie im asiatischen Raum vorkommen. Bei Reisen außerhalb Deutschlands sollte bedacht werden, dass Infektionen mit dem fernöstlichen und dem sibirischen Subtyp schwerwiegendere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Man kann davon ausgehen, dass die hierzulande übliche Impfung vor allen drei Subtypen des FSME-Erregers schützt.

Geografische Verbreitung der FSME (TBE, Tick-Borne Encephalitis)

Erläuterung:
In den Ländern, die als Endemiegebiete (dunkelgrün) gekennzeichnet sind, besteht im ganzen Land ein Infektionsrisiko bei entsprechender Exposition.
In den (hellgrün gekennzeichneten) Ländern, bei denen Einzelfälle/infizierte Zecken in einigen Regionen beschrieben sind, finden sich die betroffenen Regionen in der Ländertabelle aufgeführt.
Ausnahmen bestehen bei Deutschland (detaillierte Darstellung der aktuellen Endemiegebiete aufgrund guter Datenlage) und Russland (Fokussierung auf die Endemiegebiete in den gemäßigten Regionen des Landes).
Quelle: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) zu Reiseimpfungen, Epidemiologisches Bulletin 14/2023

FSME in der EU/EEA

2022 gab es in der EU/EWR 3.516 bestätigte FSME-Fälle, 15 % mehr als 2021.

Die meisten Erkrankungen per 100.000 Einwohner wurden in den folgenden EU/EEA-Ländern gemeldet:

Litauen, Estland, Slowenien, Tschechische Republik, Estland, Finnland, Slowakische Republik, Schweden, Österreich.

Kein oder ein sehr geringes FSME-Ri­si­ko besteht auf der Iberischen Halbinsel, Irland, Frankreich, in den Benelux-Ländern, in Rumänien, in Bulgarien, in Italien und in Griechenland. Lettland - in den Jahren zuvor ebnfalls mit hohen Fallzahlen - hat für 2022 keine Daten übermittelt.

Mehr Information über FSME in Europa finden Sie auf den Seiten der European Centre for Disease prevention and Control ECDC.

FSME-Endemiegebiete außerhalb Europas

Vor allem aus Sibirien, dem Ural, der Mongolei, den nordöstlichen Teilen Chinas sowie dem Norden Japans werden regelmäßig FSME-Fälle gemeldet.


Aktualisiert am 10.03.2025

Quellen:

  1. Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 9/2025
  2. Reiseimpfempfehlungen der STIKO und der DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit), Epidemiologisches Bulletin 14/2024
  3. ECDC Thick-borne encephalitis Annual Epidermiological Report for 2022