L-Carnitin

Kurz-Info

Überblick

  • Die Ergänzung mit L-Carnitin ist zunächst zur Behandlung von primären und sekundären Defiziten angezeigt.
  • Hämodialyse-Patienten mit spezieller Symptomatik können von einer versuchsweisen Einnahme von L-Carnitin profitieren.
  • Eine L-Carnitin-Ergänzung kann eine wirksame Behandlung von Claudicatio intermittens darstellen.
  • Die Rolle der L-Carnitin-Supplementierung als Ergänzung zur Standard-Therapie bei Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Alzheimer-Krankheit und HIV-Infektion zeigt vielversprechende Ansätze, erfordert aber weitere Forschung.
  • Obwohl jüngste Tierversuche den Schluss nahelegen, dass Acetyl-L-Carnitin-Supplementierung von Vorteil ist bei der Verlangsamung von Alterungsprozessen im Zusammenhang mit einem Rückgang des Energie-Stoffwechsels und -Speichers, ist noch nicht bekannt, ob Acetyl-L-Carnitin Supplementierung verhindert, dass eine solche Verjüngung im gleichen Umfang auch beim Menschen stattfindet.
  • Es gibt bisher nur unzureichende Daten dazu, inwieweit eine L-Carnitin-Supplementierung die sportliche Leistung bei gesunden Menschen verbessert.
  • Wirksame Dosierungen liegen im präventiven Bereich bei 500 bis 1.000 mg, im therapeutischen Bereich bei 1.000 bis 2.000 mg täglich.

Einführung

L-Carnitin ist ein Abkömmling der Aminosäure Lysin. Sein Name ist vom Umstand abgeleitet, dass es erstmalig im Jahre 1905 aus Fleisch (carnus) isoliert werden konnte.
Carnitin ist der Oberbegriff für eine Reihe von Verbindungen: L-Carnitin, Acetyl-L-Carnitin, und Propionyl-L-Carnitin. Nur das L-Isomer von Carnitin ist biologisch aktiv (1). L-Carnitin wurde zunächst als Vitamin B T (2) bezeichnet, diese Klassifikation ist jedoch irreführend, weil Menschen und anderen höheren Organismen L-Carnitin herstellen können (siehe "Stoffwechel und Bioverfügbarkeit").

Unter verschiedenen Bedingungen kann der Bedarf an L-Carnitin höher sein, als der Organismus in der Lage ist zu synthetisieren ist, was es zu einem wesentlichen, bedingt essenziellen Mikronährstoff macht (3, 4). Verschiedentlich wird es daher auch als "Quasi-Vitamin" bezeichnet.

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