Kurz- und Weitsichtigkeit

Was ist eine Dioptrie?

Das Maß für die strahlenbrechende Wirkung eines Systems ist die Brechkraft. Sie entspricht dem Kehrwert der Brennweite und ihre Maßeinheit ist die Dioptrie (dpt).
Berechnet wird die Brechkraft folgendermaßen:

B = 1/f
B = Brechkraft und f = Brennweite in Metern.

Die Gesamtbrechkraft des Auges beträgt etwa 60 dpt und setzt sich im Wesentlichen aus den lichtbrechenden Eigenschaften der Hornhaut (40 dpt) und der Linse (15 bis 30 dpt) zusammen.

Kurzsichtig / weitsichtig

Brechungsfehler treten auf, wenn der Augapfel entweder zu kurz oder zu lang ist, oder wenn Hornhaut oder Linse abnorm gekrümmt sind.

Ist der Augapfel zu lang, so vereinigen sich parallel einfallende Lichtstrahlen nicht mehr auf der Netzhaut, sondern bereits davor. Das hat zur Folge, dass ferne Gegenstände unscharf gesehen werden. Der betroffene Mensch leidet unter Kurzsichtigkeit (Myopie, Hypometropie).
Korrigieren kann man die Kurzsichtigkeit mit Zerstreuungsgläsern (Konkavlinsen, Minusgläsern), die die einfallenden parallelen Strahlen so zerstreuen, dass sie sich genau auf der Netzhaut vereinigen.

Bei Menschen, die unter Weitsichtigkeit (Hypermetropie, Hyperopie) leiden, ist häufig der Augapfel infolge einer angeborenen Anomalie zu kurz. Gegenstände in der Nähe können nicht scharf gesehen werden, da sich die parallel einfallenden Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut vereinigen.
Behandelt werden kann die Weitsichtigkeit durch die Verschreibung von Sammellinsen (Konvexlinsen, Plusgläser), die die parallel einfallenden Lichtstrahlen so stark bündeln, dass sie sich schon auf der Netzhaut vereinigen.
Eine weitere Störung des dioptrischen Apparats ist der Astigmatismus,die Zerr- oder Stabsichtigkeit.Die Abbildung auf der Netzhaut ist hierbei nicht punktgenau, das heißt durch eine Hornhautverkrümmung kommt es zu einer Streuung des einfallenden Lichts, ein Punkt wird also nicht nur einmal sondern mehrmals auf der Netzhaut abgebildet. Das Gesamtbild erscheint verzerrt. Leichte Hornhautverkrümmungen sind sehr häufig. Deshalb spricht man bei einem Astigmatismus unter 0,5 dpt von einem "physiologischen" Astigmatismus.

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