Gesundes Sehen vor dem Bildschirm

Härtetest für die Augen

Immer mehr Menschen schauen täglich über längere Zeit in einen Computerbildschirm - bei der Arbeit als auch privat, beim "Surfen" im Internet oder bei PC-Spielen. Die Augen werden dabei stark beansprucht. Stundenlanges Starren auf den Bildschirm lässt die Augen austrocknen. Sie infizieren sich leichter, im Extremfall ist sogar das Sehvermögen in Gefahr. Wir haben Tipps gegen das "Büroaugen- Syndrom".

Um ungesunden Begleiterscheinungen längerer Computeraktivität wie gereizten Augen, Nackenverspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen vorzubeugen, sind drei Faktoren maßgebend: Die Verwendung eines guten Bildschirms, dessen ergonomisch und lichttechnisch richtige Platzierung sowie vor allem ein gutes, bei Bedarf mit Brille oder Kontaktlinsen korrigiertes Sehvermögen.

Jeder fünfte Patient, der in Deutschland einen Augenarzt aufsucht, klagt über juckende, brennende und extrem lichtempfindliche Augen. Häufigste Gründe: Die Augen haben zu wenig Tränenflüssigkeit oder die Zusammensetzung des Tränenfilms stimmt nicht mehr. "Syndrom des trockenen Auges" oder auch "Büroaugen-Syndrom" wird das Leiden genannt. Die Beschwerden sind nicht nur lästig, ohne Behandlung kann die natürliche Widerstandskraft des Auges gegen Krankheitserreger wie Herpesviren herabgesetzt werden. Ist der Tränenfilm vermindert, raut sich im Extremfall die Hornhaut auf, was oft zu Sehstörungen führt.

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Immer häufiger: das 'Büroaugen-Syndrom'

Ursachen für trockene Augen gibt es viele. Immer häufiger spielen veränderte Umwelt- und Arbeitsbedingungen eine Rolle: Arbeiten am Bildschirm (besonders in Verbindung mit Augenfehlstellungen) und trockene Luft in klimatisierten Räumen belasten die Augen. Bei der Bildschirmarbeit beispielsweise reduziert sich der Lidschlag, der Tränenfilm wird nicht in den richtigen Abständen erneuert. Die Amerikaner bezeichnen die Beschwerden deshalb als "Office-Eye-Syndrome", das "Büroaugen-Syndrom". In den letzten Jahren ist die Zahl der Erkrankten stark angestiegen. Studien in Kanada, Japan und im US-Bundesstaat Maryland haben ergeben, dass bereits 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung an den Symptomen des trockenen Auges leiden.

Auf den richtigen Bildschirm kommt es an

Ein guter Bildschirm ist eine wesentliche Voraussetzung für angenehmes und ermündungsfreies Arbeiten am PC. Am besten geeignet sind Schwarz-Weiß-Monitore mit hoher Auflösung. Schwarz-Weißsehen ist für die Augen nicht so anstrengend. Grellbunte und kontrastarme Bildschirmfarben belasten das Auge unnötig. Bei farbigen Licht muss das Auge eine höhere Anpassleistung vollbringen, weil farbiges Licht unterschiedlich weit entfernt wahrgenommen wird. Wenn es auf Ihrem Bildschirm farbig zugehen muss, wählen Sie eine Farbgebung im gelb-grünen Bereich.

Wesentlich für eine gute Bildschirmdarstellung ist die Grafikkarte, die eine flimmerfreie Darstellung auch in hoher Auflösung bieten sollte. Der Monitor ist so einzustellen, dass er höchstmögliche Auflösung bei mindestens 70Hz Bildwiederholfrequenz bietet.

Der Monitor steht idealerweise seitlich zum Fenster / zur Lichtquelle und etwa mindestens 50 bis maximal 70 Zentimeter von den Augen entfernt. Die Oberkante des Bildschirms sollte dabei knapp unterhalb der Augenhöhe zu liegen kommen, so dass sich eine Blickneigung von etwa 25 bis 30 Grad ergibt. Licht von hinten oder von vorn ist zu vermeiden, da es störende, die Augen irritierende und langfristig ermüdende Spiegelungen auf dem Bildschirm verursachen kann. Wird ein Dokumentenhalter verwendet, sollte dieser in gleicher Entfernung wie der Bildschirm montiert werden.

Drumherum

 In Büros ist oft die Luft zu trocken und Bildschirmarbeit trocknet die Augen zusätzlich aus. Schaffen Sie Abhilfe, indem sie die Luft im Büro befeuchten. Eine etwa 50- prozentige Luftfeuchtigkeit ist optimal. Einfach einige Schalen mit Wasser aufstellen. Setzen Sie die Augen nicht direkter Luftströmung aus wie Lüftungsgebläse oder Klimaanlagen. Halten Sie das Büro rauchfrei und entstauben Sie ab und zu Ihren Schreibtisch.

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Entspannungstipps für zwischendurch

  • Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig Pausen. Schauen Sie alle zehn Minuten kurz zum Fenster hinaus, und blinzeln Sie immer wieder ganz bewusst. Das sorgt für Entspannung. Oder lassen Sie den Blick von oben nach unten und von der einen Seite zur anderen schweifen. Schauen Sie dabei auf die Umrisse der Objekte am Rande Ihres Gesichtsfeldes.
  • Gähnen Sie zwischendurch herzhaft. Durch das Gähnen wird die Gesichtsmuskulatur entspannt und die Augen befeuchtet. Wenn Sie dabei auch noch ein paar Tränen weinen können, um so besser. Manchmal helfen auch künstliche Tränen. Neuere Präparate aus der Apotheke enthalten alle Anteile des natürlichen Tränenfilms.
  • Decken Sie die Augen mehrmals täglich für kurze Zeit mit den Händen ab. Wichtig. Üben Sie keinen Druck auf die Augen aus. Stellen Sie sich einige Minuten schöne Dinge vor, zum Beispiel eine Landschaft oder farbige Gegenstände. Dann entfernen Sie ganz langsam die Hände von den Augen. Dunkelheit und Wärme tun den Augen gut.
  • Trinken Sie ausreichend. Falls keine krankheitsbedingte Einschränkung besteht, mindestens zwei Liter am Tag.
  • Lassen Sie regelmäßig Ihre Sehfähigkeit überprüfen. Zu schwache oder nicht richtig angepasste Brillengläser begünstigen trockene Augen.

PC-Brillen

Menschen, die eine Sehhilfe nur während der Bildschirmarbeit tragen, im sonstigen Leben aber gut ohne Sehhilfe zurecht kommen (wollen), wählen am besten eine normale Korrektionsbrille, die in Absprache mit dem Augenoptiker speziell auf die Bedürfnisse des Trägers ausgerichtet sind. Der Augenoptiker muss alle relevanten Distanzen und Winkel der jeweiligen Arbeitsumgebung kennen: Sitzhöhe, Höhe der Arbeitsfläche, Distanzen zu Tastatur, Vorlage und Bildschirm, Anordnung und Größe des Bildschirms, Größe der Bildschirmschrift und Angaben zu den Beleuchtungsverhältnissen (Blendung, Reflexe).

Speziell für die Arbeit am PC ausgerichtete Brillen sind oft noch mit einer Tönung in der oberen Glashälfte versehen - diese dämpft das Licht, das oberhalb der Blickrichtung über den Bildschirm ins Auge fällt.

Tipps für Brillenträger

Das Auge muss sich permanent auf verschiedene Entfernungen einstellen. Es hat täglich bis zu 30.000 Blickwechsel zwischen Manuskript, Tastatur und Monitor zu verkraften. Um die Augen nicht unnötig zu belasten, sollten Brillenträger darauf achten, dass die Brillengläser exakt auf die unterschiedlichen Abstände ausgerichtet sind. Ideal sind Gleitsichtgläser, mit denen gutes Sehen in der Nähe, in der mittleren Distanz und auch in der Ferne möglich ist.

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