Physiologie und Anatomie des Sehens

Bedeutung des Sehens

Redewendungen, wie "Das kann aber ins Auge gehen" oder "etwas wie seinen Augapfel hüten" machen deutlich, wie wichtig die Fähigkeit zu sehen für uns Menschen ist. Umso verwunderlicher ist es, wie wenig sich die meisten um die Erhaltung ihrer Sehfähigkeit kümmern.
Während die jährliche Routineuntersuchung beim Zahnarzt für viele selbstverständlich ist, lassen nur wenige Erwachsene regelmäßig ihre Sehfähigkeit überprüfen. Eine verminderte Sehleistung bedeutet jedoch, beispielsweise im Straßenverkehr, nicht nur ein Risiko für einen selbst, sondern auch für andere.
Augenärzte raten daher, einmal im Jahr die Sehfähigkeit kontrollieren zu lassen. Gerade bei den über 40-Jährigen steigt die Gefahr enorm, an einem Glaukomoder an einer Makuladegeneration zu erkranken und dadurch eine Einschränkung des Gesichtsfelds zu erfahren. Durch die zunehmende Bildschirmarbeit treten häufig auch bei jüngeren Menschen Sehschwächen auf. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Zahl der nicht diagnostizierten Sehstörungen bei Kleinkindern: Etwa zehn Prozent der unter Sechsjährigen leiden unter Sehstörungen. Allgemein gilt, je früher eine Sehschwäche erkannt wird, desto besser kann sie mit Erfolg behandelt werden. Deshalb ist es besonders wichtig, auch schon mit Kleinkindern Sehtests durchzuführen.
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Physiologie und Anatomie des Sehens

Die Bilder in unserem Auge entstehen im Grunde ähnlich, wie die Bilder in einer Fotokamera.
Durch die Pupille (Blende) fällt Licht ein und wird anschließend durch eine Linse gebrochen, ein umgekehrtes und verkleinertes Bild entsteht auf der Netzhaut (dem Film). Über den Sehnerv wird die Bildinformation anschließend an das Gehirn weitergeleitet. Ein Bild entsteht. Unser Gehirn dreht dabei automatisch das auf dem Kopf stehende Netzhautbild wieder um.
Die Einstellung der Sehschärfe in die Nähe oder Ferne erfolgt durch Änderungen der Linsenform -Akkommodation.

Maßeinheit für die optische Stärke, das heißt die strahlenbrechende Wirkung des Auges ist die Dioptrie (dpt).Weitsichtigkeit (Hypermetropie) wird in positiven Dioptrien und Kurzsichtigkeit (Myopie) in negativen Dioptrien angegeben.
Die Netzhaut, Retina, ist die innerste von drei Schichten, die den Augapfel umgeben. In ihr liegen Millionen von Sinneszellen, die durch die einfallenden Lichtstrahlen gereizt werden. Man unterscheidet zwei Arten von Sinneszellen auf der Netzhaut: Stäbchen,die empfindlich sind für unterschiedliche Lichtintensitäten, ermöglichen nachts, bei minimalem Licht, das Sehen. Und Zapfen, die für die Bildschärfe und das Farbensehen verantwortlich sind. Letztere liegen vor allem im Bereich des gelben Flecks (Makula), dem Ort des schärfsten Sehens, ihre Anzahl nimmt zu den Augenrändern hin kontinuierlich ab. Sieben Millionen unterschiedliche Farbnuancen kann man mit Hilfe der Zapfen wahrnehmen. Direkt hinter der Netzhaut liegt die Aderhaut mit den für die Nährstoffversorgung der Sinneszellen wichtigen Blutgefäßen. Die abschließende Schutzhülle des Augapfels bildet die Lederhaut.
Optimal funktioniert das Auge nur, wenn der Druck von Kammerwasser und Glaskörper konstant ist. Das durchsichtige Kammerwasser zirkuliert zwischen Hornhaut und Linse. Der Glaskörper befindet sich hinter der Linse und füllt den größten Teil des Auges aus. Er besteht aus einem wasserklaren Gel. Herrscht über längere Zeit ein zu starker Druck im Augeninnern, so kann es zu irreperablen Schäden am Sehnerv kommen. Dieses Krankheitsbild wird allgemein als Grüner Star oder Glaukom bezeichnet.

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