Impfschutz für Jugendliche

Für die meisten Eltern ist es selbstverständlich, für ihre Kinder die Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U9) wahrzunehmen und dabei auch die Impfungen vornehmen zu lassen.

Jugendliche hingegen kommen seltener in die Arztpraxis, weshalb Impftermine in diesem Alter leichter vergessen werden. Dabei müssen Impfungen, die im Säuglings- und Kleinkindalter vorgenommen wurden, zum Teil bei Kindern und Jugendlichen aufgefrischtwerden.

Folgende Impfungen müssen aufgefrischt werden

  •     Diphtherie
  •     Keuchhusten (Pertussis)
  •     Kinderlähmung (Polio)
  •     Wundstarrkrampf (Tetanus)

Alles vollständig?

Darüber hinaus sollte anhand des Impfausweises kontrolliert werden, ob alle Standardimpfungen auch vollständig gegeben wurden. Fehlende Impfungen müssen nachgeholt werden. Dazu gehören Impfungen gegen: Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Hepatitis B und Meningokokken.

Impfung gegen Humane Papillomviren

Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit humanen Papillomviren (HPV). Ein Großteil der Menschen, die sich mit HPV angesteckt haben, bemerken dies nicht, weil keine Krankheitszeichen auftreten. Doch einige Vertreter dieser großen Gruppe von Viren führen zu Genitalwarzen, andere hingegen erhöhen das Risiko für bestimmte Krebsarten. Die häufigste von HPV hervorgerufene Krebserkrankung ist Gebärmutterhalskrebs.

Humane Papillomviren schlummern unsichtbar in Haut- und Schleimhautzellen im gesamten Genitalbereich und werden über direkten, intimen Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen.

Seit einigen Jahren existiert eine Impfung, die vor den wichtigsten Virustypen schützen kann. Da ein Schutz gegen HPV nicht mehr erreicht werden kann, nachdem es bereits zu einer HPV-Infektion gekommen ist, sollte die Impfung möglichst vor Aufnahme erster sexueller Kontakte durchgeführt werden.

Nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) sollen daher alle 9- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen 2 Mal geimpft werden. Zwischen der 1. und 2. Impfstoffdosis sollen mindestens 5 Monate liegen.

Sind Mädchen und Jungen in diesem Alter nicht geimpft worden, soll die Impfserie bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Dabei gilt: Ab dem Alter von 15 Jahren und älter sind 3 Impfstoffdosen notwendig, der Abstand zwischen den einzelnen Impfungen variiert dann je nach verwendetem Impfstoff ein bisschen.

Die Impfung gegen HPV ist bereits seit März 2007 eine Standardimpfung für Mädchen. Seit 2018 wird die Impfung auch Jungen empfohlen.

Vorteil der frühen HPV-Impfung

Studien haben gezeigt, dass jüngere Geimpfte eine bessere Immunantwort nach der HPV-Impfung aufbauen als ältere. Dadurch sind für den Aufbau eines Schutzes im Alter von 9 bis 14 Jahren bei beiden Geschlechtern nur 2 (statt 3) Impfungen notwendig.

Aktuelle COVID-19-Impfempfehlungen

25. Mai 2023

Gesunde Jugendliche:

Säuglingen, Kleinkinder, Kindern und Jugendlichen ohne Grundkrankheiten wird von der STIKO derzeit keine COVID-19-Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung empfohlen.

Jugendliche mit Vorerkrankungen:

Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen i. d. R. in einem Abstand von 12 oder mehr Monaten zur letzten bekannten SARS-CoV-2-Infektion oder Impfung, bevorzugt im Herbst. Für die Auffrischimpfung sollte möglichst ein Varianten-angepasster mRNA-Impfstoff (Comirnaty) verwendet werden.

z. B.:

  • chronische Erkrankungen der Atmungsorgane
  • chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen
  • Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen
  • Adipositas
  • chronische neurologische Erkrankungen, Demenz oder geistige Behinderung, psychiatrische Erkrankungen oder Erkrankungen, welche die Blutgefäße des Gehirns betreffen
  • Trisomie 21
  • angeborene oder erworbene Immundefizienz (z. B. HIV-Infektion, immunsuppressive Therapie)
  • aktive Tumorerkrankungen (neoplastische Erkrankungen)

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 21/2023


Aktualisiert: 14.06.2023

Quellen:

  1. Epidemiologisches Bulletin 21/2023
  2. Epidemiologisches Bulletin 4/2023