Hepatitis C

Hepatitis C ist eine infektiöse, durch Viren ausgelöste Leberkrankheit. Die Viren werden vor allem durch Blutkontakt übertragen. Das geschieht zum Beispiel beim Verwenden verunreinigter Injektionsnadeln. Bei Süchtigen, die Drogen spritzen, tritt Hepatitis C daher überdurchschnittlich häufig auf: Bis zu 90 Prozent sind hier mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Auch das Aufnehmen von Drogen über die Nase birgt ein Infektionsrisiko.
Das Virus (HCV) ist im Blut der Patienten direkt nachweisbar. Die Übertragung über andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß oder Tränen ist sehr unwahrscheinlich.

Eine sexuelle Übertragung von HCV ist grundsätzlich möglich, aber bisherige Daten zeigen, dass das Übertragungsrisiko meist gering ist. Allerdings besteht offenbar ein höheres Übertragungsrisiko z. B. bei Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten. Betroffen sind laut Angaben des Robert Koch-Institutes hauptsächlich HIV-positive Patienten, die ungeschützten Analverkehr und andere verletzungsträchtige Sexualpraktiken ausüben.

Auch ist das Ansteckungsrisiko durch Nadelstichverletzungen im medizinischen Bereich mit 1 Prozent deutlich geringer als bei Hepatitis B (bis zu 30 Prozent).

Eine Virusübertragung über das Stillen wird nach derzeitiger Datenlage als unwahrscheinlich eingeschätzt.

Die Inkubationszeit bzw.die Zeit bis zum Auftreten von Antikörpern im Serum des Patienten kann 2 bis 26 Wochen betragen, liegt aber in der Regel bei 7 bis 8 Wochen.
Hepatitis C kann - wie die Hepatitis B - chronisch werden. Allerdings ist ein chronischer Verlauf bei Hepatitis C noch häufiger (50 bis 85 Prozent). Leberzirrhose und Leberkrebs können folgen.

Nur etwa 25 Prozent der akuten Hepatitis-C-Infektionen führen überhaupt zu Krankheitszeichen, die meist milder Art sind (Müdigkeit, Oberbauchbeschwerden, Juckreiz), doch auch Infektionen ganz ohne Symptome können einen chronischen Verlauf nehmen. Weltweit infizieren sich nach Angaben der WHO jährlich 3 bis 4 Millionen Menschen neu, etwa 130 bis 170 Millionen sind chronisch infiziert. In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich jedes Jahr 6.000 Neuinfektionen gemeldet.

Es stehen mehrere verschiedene Präparate zur Behandlung einer Hepatitis C zur Verfügung, die auch in Kombination angewendet werden. Aktuelle Therapieempfehlungenn gibt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) heraus.

An einer Impfung gegen Hepatitis C wird schon seit vielen Jahren gearbeitet; leider ist bis jetzt aber noch kein Impfstoff verfügbar.
 

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