Argumente gegen den Einweggrill – Es gibt wirklich Alternativen!

(dgk) Sie erscheinen praktisch, preiswert und sind fast überall einsetzbar: Einweggrills, die für wenige Euro fix und fertig mit Kohle, Aluminiumschale und Grillrost angeboten werden. Das sind aber auch schon die einzigen Vorteile des Wegwerfgrills, die Nachteile überwiegen bei Weitem. Wir stellen bessere Alternativen vor.

Schmeckt einfach nicht: Angebranntes Fleisch mit Grillanzünder-Geschmack

Das kleine flache Format des Alugrills hat seinen „Preis“: Auf den relativ kleinen Rost der Grills passen jeweils nur wenige Fleisch- oder Gemüsestücke. Der Abstand zwischen Kohle und Rost ist so gering, dass das Grillgut außen anbrennt – obwohl es im Inneren noch nicht mal durchgegart ist. Die Kohle ist mit chemischen Grillanzündern geradezu getränkt, die auch Dank des geringen Abstands zum Rost und der kurzen Brenndauer des Grills den Weg ins Grillgut finden. Weshalb alles „nach Chemie“ schmeckt. Gesund ist das nicht.

Grillgut mit Giftstoffen beladen

Der Norddeutsche Rundfunk hat für seine Sendung „Markt“ vier Einweggrills untersuchen lassen. Dabei wurden im gegrillten Fleisch krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. Kein Wunder: Um eine mögliche Schadstoffbelastung im Grillgut zu reduzieren, sollte die Kohle vor dem Auflegen des Fleischs eigentlich vollständig durchglühen. Im Test verbrannte jedoch ein großer Teil der Kohle bereits, bevor sie vollständig mit Asche bedeckt und damit „grillbereit“ war.

Wegwerfgrills sorgen für unnötige Müllberge

Die meisten Einweggrills bestehen aus Aluminium, einem Metall, das nur unter Belastung der Umwelt hergestellt werden kann. Der billige Grill landet nach nur etwa einer Stunde der Verwendung im Müll. Schlimmer noch: Oft wird er bei Einbruch der Dunkelheit zur Seite geschoben und in der Natur „vergessen“. Die Abfallbetriebe der Städte müssen oft Sonderschichten einlegen, um nach heißen Sommerabenden die Müllberge abzubauen – das dafür notwendige Geld fehlt den Kommunen dann an sinnvolleren Stellen.

Flache Geräte machen unsere Wiesen kaputt

In immer mehr Städten wie Köln, Hamburg, in einigen Bezirken von Berlin oder auf den Neckarwiesen in Heidelberg ist der Einweggrill bereits verboten. Ein Grund dafür ist auch, dass der Wegwerfgrill dem Untergrund schadet – z. B. der Wiese in öffentlichen Grünanlagen. Durch den fehlenden Abstand zwischen dem Gras und der Glut wird die Grasnarbe beschädigt. Wird auf einer Rasenfläche mehrfach auf diese Art „gekokelt“, bleiben unansehnliche Schäden zurück.

Es geht auch anders: Klappgrill und Grilleimer

All diese Nachteile sollten genügen, um sich nach Alternativen umzusehen. Und ja, sie existieren tatsächlich, und sie grillen leckerer, gesünder und umweltschonender.

So gibt es beispielsweise Klappgrills für unter 20 Euro, die sich zusammenklappen und leicht mitnehmen lassen. Zusammengefaltet sind sie kaum größer und schwerer als Einweggrills. Eine andere praktische Alternative: der Grilleimer. Das ist ein leichter Eimer aus Metall mit Löchern für die Belüftung, mit einem Einsatz, durch den die Kohle Abstand zum Boden hat. Nach dem Grillen nimmt man den Eimer ganz einfach wieder mit nach Hause. Auch Grilleimer gibt es schon für weniger als 20 Euro.

Weitere Tipps für’s gesunde Grillen

  • Grillschalen (am besten aus Edelstahl, aus Aluschalen geht Aluminium in das Grillgut über) verwenden, damit keine Fleischsäfte oder Marinade in die Glut tropfen und dadurch PAK entstehen können.
  • Fleisch erst grillen, wenn Briketts oder Kohlen von einer weißen Ascheschicht überzogen sind.
  • Keine chemischen Anzünder verwenden. Besser sind zum Beispiel mit Wachs getränkte Holzspäne.
  • Geeignete Holzkohle: Das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) stellt sicher, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält, das FSC-Siegel belegt eine nachhaltige Waldwirtschaft.

Quellen:

  1. Norddeutscher Rundfunk, Sendung Markt vom 10.07.2017: Einweggrills: Giftige Stoffe im Fleisch
    https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Einweggrills-Giftige-Stoffe-im-Fleisch,grill196.html
  2.  www.utopia.de