Ergotherapie / Beschäftigungstherapie

Unter Ergotherapie versteht man einen Behandlungsansatz, der über ausgewählte Aktivitäten versucht, Störungen bei einem Patienten positiv zu beeinflussen. Früher nannte man diese Therapieform Arbeits- und Beschäftigungstherapie. Ziel ist es, Alltags-Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu erhalten. Bei Patienten mit Demenz kann Ergotherapie in den Anfangsstadien eine Pflegebedürftigkeit herauszögern, eine Selbständigkeit länger erhalten und damit eine Einweisung in ein Pflegeheim zumindest hinauszögern.

Dem Therapeuten stehen unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung, die alle auch für den dementen Menschen geeignet sind. Ähnlich wie bei den "kreativen" Behandlungsmethoden wird der Patient auf einer nicht-verbalen und nicht-kognitiven Ebene angesprochen, das heißt, es wird versucht, ihn über körperliche Empfindungen und Gefühle zu erreichen.

Methodisch gehen Ergotherapeuten folgendermaßen vor: Erst wird ein Befund erhoben und dann ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dem entsprechend werden die therapeutischen Maßnahmen durchgeführt. Als Techniken dienen unter anderem spielerische, handwerkliche und gestalterische Tätigkeiten. Zentral ist die Beratung des Patienten und seiner Angehörigen während der Therapie. Dazu gehört auch die so genannte Wohnraum- und Umfeldanpassung und die Angehörigenberatung.

Die Beratung soll Wissen über die Fähigkeitsstörungen vermitteln, Verständnis für diese erzeugen, Übertragung von Therapieansätzen in den Alltag ermöglichen und Unsicherheiten im Umgang mit dem Patienten reduzieren.

Die Ergotherapie wird als Heilmittel vom Arzt verschrieben. Die Behandlung kann ambulant als Einzel- oder auch Gruppentherapie erfolgen oder aber in Form eines Hausbesuches verordnet werden.

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