Infektionskrankheiten von A bis Z
A bis C
Affenpocken (Mpox)
Affenpocken sind eine seltene, vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Erkrankung, also eine Zoonose. Der Erreger ist das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae) aus der Gattung Orthopoxvirus. Das Affenpockenvirus ist verwandt mit den klassischen Menschen-Pockenviren (Variola) und den Kuhpockenviren.
AIDS und HIV
Die Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) führt unbehandelt zu einem fortschreitenden Verlust der Immunabwehr. Nach einer symptomarmen Latenzzeit (etwa 10 bis 12 Jahre), treten gehäuft Infektionen und verschiedene Krebsarten auf, die das Vollbild des Acquired Immunodeficiency Syndrome (erworbenes Immundefektsyndrom, AIDS) kennzeichnen.
Anthrax (Milzbrand, Bacillus anthrazis)
Milzbrand wird durch Bakterien der Art Bacillus anthracis verursacht. Unbehandelt verläuft Milzbrand häufig tödlich. Der Milzbrand-Erreger ist wegen seiner Eignung für bioterroristische Anschläge seit 2001 in das öffentliche Interesse gerückt.
Borreliose (Lyme-Borreliose)
Die Lyme-Borreliose wird durch Bakterien der Spezies Borrelia verursacht, die durch infizierte Zecken übertragen werden.
Chikungunya-Fieber
ist eine virale Infektionskrankheit, die in zahlreichen afrikanischen Ländern, im Süden und Südosten Asiens und seit Ende 2013 auch in Mittel- und Südamerika vorkommt.
Cholera
Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht, das hauptsächlich über verunreinigte Nahrung oder verunreinigtes Wasser übertragen wird. Die schwere Durchfallerkrankung kann schnell lebensbedrohlich werden.
Coronavirus SARS-CoV-2
SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2) ist ein neues Beta-Coronavirus, das Anfang 2020 als Auslöser der COVID-19 Erkrankung identifiziert wurde.
Cytomegalie-Virus (CMV)
Das Zytomegalievirus (CMV) gehört zu den humanen Herpesviren. Eine Infektion schwangerer Frauen kann zu Wachstumsverzögerungen und insbesondere Hörschäden des Neugeborenen führen. Häufig werden auch neurologische Spätschäden beobachtet.
D bis G
Dengue-Fieber
Das Denguevirus wird von Stechmücken in über 100 Ländern der Tropen und Subtropen übertragen und verursacht eine akute fieberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen und gelegentlich Hautausschlag.
Diphtherie
Die Diphtherie wird durch Stämme von Corynebacterium (C.) diphtheriae hervorgerufen, die sog. Diphtherie-Toxin produzieren.
FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch ein Flavivirus in der Familie der Flaviviridae verursacht, der weitere humanpathogene Viren wie das Dengue-, das Gelbfieber- sowie das West-Nil-Virus angehören.Das Virus wird durch infizierte Zecken auf den Menschen übertragen.
Gelbfieber
Gelbfieber tritt in tropischen Gebieten auf beiden Seiten des Atlantiks auf und wird von einem Flavivirus verursacht.
Gürtelrose
Siehe unter Zoster (Herpes zoster).
H bis I
Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
Bakterien der Spezies Haemophilus influenzae verursachen invasive Erkrankungen wie Blutvergiftungen und Entzündungen der Hirnhaut, der Lunge, des Kehlkopfdeckels, des Knochen- und Muskelgewebes. Gefährdet sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder unter 5 Jahren und ältere Menschen über 59 Jahre.
Hantavirus-Erkrankungen
Erste Symptome sind: abrupt einsetzendes Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf- und Muskelschmerzen. Nagetiere bilden das Hauptreservoir der Viren, dabei erkranken diese nicht selbst, sondern scheiden die Vieren über Speichel, Urin und Kot aus. In Deutschland zählen die Rötelmaus, die Brand- und die Gelbhalsmaus zu den Reservoiretieren. Menschen stecken sich an, wenn sie Hantaviren einatmen.
Hepatitis A
Das Hepatitis-A-Virus verursacht Magen-Darm-Symptome und kann eine akute Leberentzündung ("Gelbsucht") auslösen.
Hepatitis B
Hepatitis B kommt weltweit vor und ist eine durch Hepatitis-B-Viren ausgelöste Leberentzündung. Hepatitis-B-Viren werden vorwiegend sexuell und durch Kontakt mit kontaminiertem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen.
Hepatitis C
Die Hepatitis C ist eine weltweit beim Menschen vorkommende, durch Hepatitis-C-Viren (HCV) ausgelöste Leberentzündung.
HIV und AIDS
Sie unter AIDS und HIV
Humane Papillomviren (HPV)
Humane Papillomaviren sind verantwortlich für Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und Genitalwarzen (Kondylome; Feigwarzen).
Influenza
Die Influenza ist eine durch das Influenzavirus hervorgerufene Erkrankung, die mit einem plötzlichen Fieber beginnt.
J bis K
Japanische Enzephalitis (JE)
Infektionen mit dem JE-Virus durch den Stich infizierter Mücken sind in der Region Asien-Pazifik die Hauptursache für Gehirnentzündungen beim Menschen.
Keuchhusten (Pertussis)
Keuchhusten ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Bordetella pertussis oder B. parapertussis verursacht wird. Komplikationen wie Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Krampfanfälle oder Gehirnentzündungen treten vor allem bei Säuglingen auf. Die STIKO empfiehlt seit März 2020 die Impfung Schwangerer im 3. Trimenon um das Erkrankungsrisiko Neugeborener zu senken.
M bis P
Malaria
Malaria wird durch Plasmodien genannte Einzeller verursacht. Charakteristisch für Malaria ist Fieber. Die gefährlichste Form, Malaria tropica (Plasmodium falciparum), kann bei fehlender oder zu spät erfolgter Behandlung tödlich verlaufen.
Masern
Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die gefürchtete Komplikationen wie Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündung verursachen kann.
Meningokokken-Erkrankungen
Meningokokken (Bakterien der Art Neisseria meningitidis) werden durch Tröpfchen übertragen und können Meningitis (Gehirnhautentzündung) oder den gefürchteten Sepsis verursachen. Die Sterblichkeit der invasiven Meningokokken-Infektionen (Sepsis) beträgt 5 bis 10 %.
Milzbrand (Anthrax)
Siehe unter Anthrax.
Mumps
Mumps, auch Ziegenpeter genannt, ist eine akute, hochansteckende Viruserkrankung, die aerogen oder direkt über Speichelkontakt übertragen wird und nur beim Menschen vorkommt.
Noroviren
Noroviren sind weltweit verbreitet und für viele akute Magen-Darm-Infektionen verantwortlich.
Pneumokokken-Erkrankungen
Pneumokokken können besonders schwerwiegende, sogenannte invasive Pneumokokken-Erkrankungen hervorrufen, bei denen die Bakterien (Streptococcus pneumoniae) in normalerweise sterile Körperregionen eindringen.
Poliomyelitis (Kinderlähmung)
Die Poliomyelitis, auch spinale Kinderlähmung genannt, wird durch Polioviren hervorgerufen.
R bis T
Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen (RSV)
Das RS-Virus löst Infekte der Atemwege aus. Kinder bis 2 Jahren können besonders schwer an RSV erkranken.
Ringelröteln (Erythema infectiosum / Parvoviren)
Rotavirus-Erkrankungen
Rotaviren kommen weltweit vor und verursachen Durchfallerkrankungen, die vor allem Säuglinge und Kleinkinder betreffen. Seit Juli 2013 wird die Schluckimpfung gegen Rotaviren als Standardimpfung für alle Säuglinge ab 6 Lebenswochen empfohlen.
Röteln
Infiziert sich eine Schwangere mit Rötel-Viren, kann das beim Ungeborenen schwere Schäden verursachen.
Scharlach
Die Erreger von Scharlach sind Bakterien aus der Familie der Streptokokken die Erkrankungen des Rachens und der Haut hervorrufen.
Tetanus
Tollwut
Wird durch das Rabiesvirus verursacht, und endet fast immer tödlich, wenn die typischen Symptome aufgetreten sind: Lähmungen, Spasmen, Speichelfluss, Krämpfe. Die Virus-Übertragung erfolgt meist durch den Biss eines infizierten Hundes. Weltweit sterben etwa 60.000 Menschen jährlich an Tollwut.
Toxoplasmose
Toxoplasmose wird durch den Parasiten Toxoplasma gondii hervorgerufen. Die Übertragung kann durch ungenügend gegartes kontaminiertes Fleisch oder den Umgang mit infizierten Katzen erfolgen. Eine erstmalige Infektion in der Schwangerschaft kann zu schweren Schädigungen der Augen oder des Gehirns beim Ungeborenen führen.
Tuberkulose
Tuberkulose wird durch verschiedene Mycobacterium tuberculosis Erreger hervorgerufen. Die Übertragung der Erreger erfolgt in der Regel aerogen von Mensch zu Mensch.
Typhus
Ist eine systemische Erkrankung, die mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Benommenheit einhergehen kann. Die Übertragungder Typhusbakterien erfolgt vorwiegend durch verunreinigte Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser.
W bis Z
West-Nil-Fieber
West-Nil-Viren, die durch Stechmückenübertragen werden, sind sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten der Erde verbreitet. Eine Infektion kann grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen verursachen. In seltenen Fällen entwickelt sich eine Enzephalitis mit einer Letalität von 15 bis 40 %.
Windpocken (Varizellen)
Windpocken werden durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht und sind hochansteckend. Nach Abklingen der Symptome verbleibt das Virus in den Nervenzellkörpern und kann zu einer späteren Zeitpunkt (z. B. durch Stress) reaktiviert werden und zu einem zweiten Krankheitsbild, der Gürtelrose (Herpes zoster) führen.
Zikavirus-Infektionen
Zikaviren werden von Mücken übertragen und können bei Infektion Schwangerer Mikrozephalie beim Ungeborenen verursachen.
Zoster (Herpes Zoster)
siehe Windpocken