D-Ribose

D-Ribose (oft auch synonym mit Ribose genannt) ist eine Zuckerart (ein Monosaccharid mit fünf Kohlenstoff-Atomen, also eine Pentose), die überall in unserem Körper sowie in allen pflanzlichen und tierischen Zellen vorkommt.

D-Ribose ist unter anderem notwendig für die Bildung von Adenosintriphosphat. Dieses Molekül, auch kurz ATP genannt, ist der wichtigste Treibstoff für die Energie, die alle Zellen in unserem Körper benötigen. Für den gesamten Stoffwechsel wird ATP benötigt: ATP ist der wichtigste Energielieferant des Stoffwechsels und ein natürliches Substrat in Herz-, Muskel- und Nervenzellen. Beim Verbrauch von ATP zerfällt das Molekül, zum Wiederaufbau ist unter anderen D-Ribose nötig. Der akut verfügbare Vorrat an ATP ist relativ klein und der die ATP-Synthese (der Wiederaufbau von ATP) verläuft langsam.

Ein krankheits- oder überlastungsbedingtes ATP-Defizit führt zu körperlichem und geistigem Energiemangel. D-Ribose kann hier einen Energieabfall reduzieren und die Regeneration beschleunigen. Da vor allem die Muskeltätigkeit viel Energie benötigt, wird D-Ribose als Nahrungsergänzung von Sportlern und Menschen, die körperlich besonders schwere Tätigkeiten ausüben, verwendet. Denn durch die Zufuhr von D-Ribose kann sich die ATP-Produktion und damit die Regenerationsphase zwischen den Trainings- oder Arbeitseinheiten verkürzen.

Klinische Forschungen mit D-Ribose wurden vor allem von Kardiologen durchgeführt. Eine der bekanntesten Studien mit D-Ribose fand am Klinikum Großhadern statt. Dr. Wolfgang Pliml belegte den Nutzen von D-Ribose bei Herzkranken: Bei Infarktpatienten und bei solchen, deren Herzmuskel aufgrund von Gefäßverengungen schlecht durchblutet war, stieg die Herzleistung deutlich an, die ATP-Produktion verzehnfachte sich. 
(nachzulesen in: Pliml W et al (1992): “Effects of ribose on exercise-induced ischaemia in stable coronary artery disease.” Lancet, 340:507–10. Pubmed)
Auch im Nachrichtenmagazin Der Spiegel, Nr. 40/1992, S. 321, wurde über die Pliml-Studie berichtet.

Weitere Erkrankungen, bei denen der Einsatz von D-Ribose untersucht wird:

  • COPD: Eine Studie aus dem Jahr 2007 ermittelte, dass D-Ribose bei einem COPD-Patienten die Lungen- und Herzfunktion signifikant verbesserte.
  • Fibromyalgie und CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom): auf diesem Gebiet ist die Forschung mit D-Ribose erst wenige Jahre alt. Allerdings berichten Ärzte und Patienten von sehr positiven Behandlungsergebnissen (die Dosisbereiche liegen hier zwischen 10 und 20 Gramm pro Tag).
  • MAD-Mangel: D-Ribose lindert die Beschwerden bei Patienten mit dem Enzymdefekt Myoadenylate-Deaminase-Mangel.

Weitere Studien und Quellen:

Gross M, Reiter S, Zollner N (1989): “Metabolism of D-ribose administrated continuously to healthy persons and to patients with myoadenylate deaminase deficiency.” Klin Wochenschr 67: 1205-1213. Pubmed

Germán E. González et al (2009): “Ribose Treatment Reduced the Infarct Size and Improved Heart Function after Myocardial Infarction in Rats”. Cell Physiol Biochem, 24:211-218 (DOI: 10.1159/000233247)

Teitelbaum JE, Johnson C, St Cyr J. (2006). "The use of D-ribose in chronic fatigue syndrome and fibromyalgia: a pilot study." J Altern Complement Med 12 (9): 857–62. Pubmed

MacCarter D J, Shecterle L M, St. Cyr J A (2007): “D-Ribose Benefits COPD.”  The Internet Journal of Pulmonary Medicine, Volume 7 Number 2.

Teitelbaum, Jacob (2007): From Fatigued to Fantastic. A Clinically Proven Program to Regain Vibrant Health an Overcome Chronic Fatigue and Fibromyalgia. Penguin Books

Sinatra, Stephen (2005): The Sinatra Solution: Metabolic Cardiology. Basic Health Publications

Myhill, Sarah (2009): Die zentrale Ursache des CFS: eine Fehlfunktion der Mitochondrien, CFS/ME aktuell, Artikel des Monats Februar 09, (Hrsg.: Regina Clos)

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