Spannungskopfschmerzen

Typische Symptome

Spannungskopfschmerzen treten sehr häufig auf. Allein in Deutschland leiden 14 Millionen Menschen an dieser Kopfschmerzform. Charakteristische Symptome sind:

  • Dauer der Kopfschmerzen zwischen 30 Minuten und 7 Tagen
  • Drückender bis ziehender Schmerz
  • Schmerzstärke: leicht bis mäßig
  • Betrifft beide Kopfhälften
  • Verstärkt sich nicht wesentlich bei körperlicher Aktivität
  • Keine Begleitsymptome wie Übelkeit oder Erbrechen

Ursachen und Auslöser

Früher benutzte man Begriffe wie "Muskelverspannungskopfschmerz", "Stresskopfschmerz" oder "psychogener Kopfschmerz", um das Phänomen Spannungskopfschmerz zu beschreiben. Diese Bezeichnungen waren verwirrend, da sie den Eindruck vermittelten, man würde die Ursachen des Spannungskopfschmerz kennen. Doch bis heute ist noch nicht erforscht, welche inneren und äußeren Bedingungen den Kopfschmerz auslösen.
Experten sind der Meinung, dass folgende Faktoren dafür verantwortlich sein könnten:

  • Möglicherweise verursacht eine erhöhte Anspannung der Kopf- und Halsmuskulatur die Kopfschmerzen.
  • Ein weiteres Erklärungsmodell geht davon aus, dass bei Patienten, die an chronischen Kopfschmerzen leiden, die zentrale Schmerzschwelle erniedrigt ist. Normalerweise nicht schmerzhafte Impulse führen bei ihnen zu Kopfschmerzen.
  • Möglicherweise führen gestörte Schmerzkontrollmechanismen dazu, dass Kopfschmerzen entstehen.
  • Aufgrund der Tatsache, dass ein Teil der Patienten vermehrt Spannungskopfschmerzen entwickelt, wenn sie unter Stress stehen, gehen Experten davon aus, dass emotionale Belastungen den Schmerz auslösen können.

Spannungskopfschmerzen vorbeugen

Spannungskopfschmerzen können Sie vorbeugen, indem sie:

  • Yoga, Autogenes Training oder Biofeedback erlernen und regelmäßig anwenden.
  • Drei Mal in der Woche 30 Minuten Schwimmen, Joggen, Walken, Radfahren oder eine andere Ausdauersportart ausüben.
  • Sie Ihren Arbeitsplatz möglichst ergonomisch einrichten.
  • Sie immer wieder Entspannungsübungen (auch am Arbeitsplatz) durchführen.
  • Sie Pausen einplanen.
  • Sie sich überlegen oder anhand eines Kopfschmerztagebuchs herausfinden, auf welche Situtationen Sie mit Kopfschmerzen reagieren. Sprechen Sie mit einem Therapeuten darüber, wie Sie ähnlichen Situationen in Zukunft besser begegnen können.

Spannungskopfschmerzen behandeln

Sind die Kopfschmerzen nur leicht, kann ein Versuch mit lokaler Wärme- oder Kältebehandlung und sanfter Massage unternommen werden. Lassen sich die Schmerzen auf diese Weise nicht beseitigen oder können Sie wichtige Termine, bei denen Sie eine klaren Kopf brauchen, nicht verschieben, ist mit Schmerzmitteln, die rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, eine Linderung zu erzielen. Kau- und Brausetabletten oder Zäpfchen helfen dabei schneller als normale Tabletten. Wenn die Beschwerden nur für einige Zeit unterdrückt und immer häufiger oder schwerer werden oder wenn sich der Schmerzcharakter ändert, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Es könnten andere Erkrankungen dahinter stecken.

Bei gelegentlich auftretenden, leichten bis mittelschweren Spannungskopfschmerzen werden meist die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol als Einzelsubstanz oder beide Stoffe in einer festen Kombination mit Coffein eingesetzt. Als Vorteile der Kombinationspräparate gegenüber Monopräparaten mit nur einer Wirksubstanz gelten:

  • breiteres Wirkprofil
  • schnellerer Wirkungseintritt
  • stärkere schmerzlindernde Wirkung und die
  • bessere Verträglichkeit, vor allem in Bezug auf die dosisabhängigen unerwünschten Arzneimittelwirkungen.

ASS und Paracetamol besitzen außerdem unterschiedliche pharmakologische Wirkmechanismen. Durch die Kombination dieser Wirkstoffe kommt es zu einer gegenseitigen Verstärkung der vorteilhaften Effekte. Paracetamol verbessert beispielsweise die entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung von ASS. Coffein verbessert den schmerzstillenden Effekt von ASS und Paracetamol.
Vorteilhaft ist auch die in der Kombination mögliche Halbierung der ASS-Dosis. Wegen der erheblichen Nebenwirkungen von ASS bei andauernd hoher Dosierung, wie Reizungen der Magen-Darm-Schleimhaut bis hin zu Geschwüren und Blutungen. In pharmakologischen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Kombination von ASS, Paracetamol und Coffein noch aus einem anderen Grund sinnvoll ist. So kann ASS die leberschädigende Wirkung von Paracetamol und das Coffein die nierenschädigende Wirkung von ASS herabsetzen.

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