Sicherheit

Toxizität

Da Nebenwirkungen von Vitamin B6 nur durch Einnahme von Ergänzungspräparaten bekannt sind und nicht von Vitamin B6 aus Nahrungsmitteln, wird hier nur die Sicherheit im Hinblick auf Nahrungsergänzungsmittel behandelt. Vitamin B6 ist ein wasserlösliches Vitamin und wird über den Urin ausgeschieden. Nur eine langfristige Ergänzung mit sehr hohen Dosen von Pyridoxin kann zu schmerzhaften neurologischen Symptomen führen, die als sensorische Neuropathie bekannt sind. Solche Symptome sind Schmerzen und Taubheit in den Extremitäten und in schweren Fällen Probleme beim Gehen. Eine sensorische Neuropathie entwickelt sich typischerweise erst ab einer langfristigen Einnahme von mehr als 1000 mg Pyridoxin pro Tag (das 500-fache der RDA und 100-fache der maximalen Aufnahmemenge). Allerdings sind einige wenige Fallberichte von Personen bekannt, bei denen sich sensorische Neuropathie schon bei Dosen von weniger als 500 mg täglich über einen Zeitraum von mehreren Monaten entwickelten. Es wurde jedoch in keiner der Studien, in denen eine objektive neurologische Untersuchung durchgeführt wurde, ein Nachweis der sensorischen Nervenschäden durch Aufnahme von unter 200 mg Pyridoxin täglich erbracht (24). Um das Auftreten von sensorischer Neuropathie bei nahezu allen Menschen zu verhindern, hat das Food and Nutrition Board des Institute of Medicine die maximale Aufnahmemenge (UL) für Pyridoxin auf 100 mg täglich für Erwachsene gesetzt (siehe Tabelle) (7). Da placebokontrollierte Studien im Allgemeinen keinen therapeutischen Nutzen von hohen Dosen Pyridoxin gezeigt haben, scheint es auch kaum Gründe zu geben, eine tägliche Einnahme von 100 mg am Tag zu überschreiten.

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Bestimmte Medikamente stören den Vitamin-B6-Stoffwechsel, wodurch Anfälligkeiten für einen Vitamin B6-Mangel entstehen können, wenn kein zusätzliches Vitamin B6 eingenommen wird. Anti-Tuberkulose-Medikamente, einschliesslich Isoniazid und Cycloserin, die Metall-Chelatbildner Penicillamin und Parkinson-Medikamente wie L-Dopa können alle Komplexe mit Vitamin B6 bilden und damit die Funktion von Vitamin B6 abschwächen. Ausserdem kann sich die Wirksamkeit einiger Medikamente durch hohe Dosen von Vitamin B6 ändern werden. Beispielsweise zeigte sich, dass die Einnahme von hochdosiertem Vitamin B6 die Wirksamkeit der zwei krampflösenden Mittel (Antikonvulsiva) Phenobarbital und Phenytoin, sowie von L-Dopa abschwächen kann (4, 24).

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