Und sie schützt uns doch

Neue Daten und Fakten zu COVID-19 und zur Corona-Impfung

Auch wenn sich immer noch Menschen lieber der „natürlichen Infektion“ aussetzen und eine mitunter schwer verlaufende COVID-19-Erkrankung in Kauf nehmen, die Wirksamkeit der Schutzimpfung zeigt sich in vielen Studien.

Auf Basis von Auswertungen aus Ländern der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht man für den Zeitraum von Dezember 2020 bis März 2023 von 1,6 Millionen geretteten Menschenleben allein in dieser WHO-Region aus. Aus 34 von 54 Ländern und Regionen lagen ausreichende Daten vor, die ausgewertet werden konnten. Demnach ist bei Erwachsenen ab 25 Jahren die Zahl der Todesfälle schätzungsweise zu mindestens 59 Prozent reduziert worden. Weitaus am meisten profitiert haben die ab 60-Jährigen, entscheidend für eine schützende Immunantwort war dabei die erste Boosterdosis. Etwa 183.000 gerettete Leben bei Menschen ab 60 Jahren und eine um 59 Prozent reduzierte Mortalität kann der Studie zufolge für Deutschland angegeben werden.

„Unsere Ergebnisse erinnern daran, dass Impfstoffe eine wesentliche Rolle dabei spielen, dass die Menschen in der gesamten Region wieder ein halbwegs normales Leben wie vor der Pandemie führen können, sowohl im Beruf als auch in der Freizeit.“ Studienautorin Dr. Mergaux Meslé hebt hervor, dass ohne die enormen Impfanstrengungen noch viel mehr Existenzen zerstört worden wären.

Dennoch: Das SARS-CoV2-Virus wird uns erhalten bleiben, Virologen haben dies längst vorhergesehen. Gerade hat ein italienisches Forscherteam gezeigt, dass eine einzelne Mutation ausreichte, um unsere bislang erworbene Immunität etwas auszutricksen. Durch die Mutation wird eine einzige Aminosäure im Spike-Protein des Virus ausgetauscht. Das spiegelt sich weltweit in der anhaltenden Infektionswelle mit der JN.1-Variante wider. Die hohen Fallzahlen sind wohl auf Urlaubsreisen, große Publikumsveranstaltungen wie Sportturniere und Musikfestivals zurückzuführen. Dass derzeit dennoch selten schwere Erkrankungen oder Todesfälle zu verzeichnen sind, führen die Forscher auf bereits vorhanden Immunmechanismen aus vorangegangenen COVID-Impfungen oder -Infektionen zurück.

Mit der „Sommerwelle“ wird aber auch sehr deutlich, wie wichtig die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen jährlichen Impfungen für alle Personengruppen mit besonderem Risiko sind: alle ab 60 Jahre, Personen mit Vorerkrankungen und auch medizinisches und Pflegepersonal. Für den Herbst 2024 ist der variantenadaptierte COVID-19-Impfstoff JN.1 von der WHO empfohlen, ein mRNA-basierter Impfstoff ist bereits in Apotheken und Arztpraxen zu bekommen.


Erstellt: 11.11.2024

Quellen:

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