Zahnpflege im Alter: Lebensqualität sichern durch Zahnerhalt
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(dgk) Die richtige und gründliche Mundpflege ist auch im Alter wichtig, um möglichst viele Zähne lange gesund zu erhalten. Denn die echten Zähne sind ein Stück Lebensqualität – beim Essen wie auch beim Sprechen. Elementar ist bei der Pflege das richtige Putzen der Zähne, um die bakterielle Plaque – den sogenannten Zahnbelag – gründlich zu entfernen. Dies geht mit Hilfe einer Handzahnbürste, die allerdings an die manuelle Geschicklichkeit und die Systematik der Zahnpflege höhere Anforderungen stellt. Gerade den Älteren fällt es zunehmend schwerer, eine Handzahnbürste zu benutzen, insbesondere wenn durch Krankheit die Motorik einschränkt ist. Eine elektrische Zahnbürste kann für sie die bessere Alternative sein.
Elektrische Zahnbürsten mit oszillierend-rotierender Bewegungscharakteristik sind Handzahnbürsten bezüglich Plaqueentfernung und Gingivitisreduktion in Kurz- und Langzeitstudien überlegen, ohne dass ein erhöhtes Traumatisierungsrisiko besteht. Zudem fällt es vielen Menschen leichter, mit einer elektrischen Zahnbürste gründlich zu putzen. So können mit dem kleinen rotierenden Bürstenkopf schwer zugängliche Stellen wie die hinteren Zähne und die Innenseiten leichter gereinigt werden. Eine richtige Systematik bei der Zahnpflege ist aber auch bei elektrischen Zahnbürsten notwendig. Außerdem ist es für manchen älteren Menschen einfacher, den kompakteren Griff einer elektrischen Zahnbürste zu halten. Für die effektive Mundhygiene zu Hause ist auch die regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und den speziellen Interdentalbürstchen wichtig – möglichst jeden Tag.
Das gründliche Entfernen des Zahnbelages ist für die Mundgesundheit entscheidend. Die Plaque enthält zahlreiche schädliche Bakterien, die verantwortlich sind für Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Wie ernst dieses Thema zu nehmen ist, verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) aus dem Jahr 2006: 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden an einer parodontalen Erkrankung mittlerer Schwere. Diese Menschen haben Zahnfleischtaschen von vier bis fünf Millimetern Tiefe. Bei den Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren zeigen sich bei 18 Prozent sogar schwere Entzündungen des Zahnbettes mit einer Taschentiefe von sechs und mehr Millimetern.
Solche Entzündungen bedeuten ein zusätzliches Krankheitsrisiko für den gesamten Körper. Das haben Wissenschaftler in zahlreichen Untersuchungen herausgefunden. Parodontitis gehört zu den wesentlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, akute wie chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes und das metabolische Syndrom. Das gilt auch umgekehrt. Wird eine Parodontitis behandelt, dann kann sich dies positiv auf die Blutgefäße auswirken – ihre Funktionsfähigkeit verbessert sich wieder.
Um einer Parodontitis vorzubeugen, können individuelle Tipps für eine effektive Zahnpflege und Mundhygiene bei dem Zahnarzt und seinem Team erfragt werden.
Weitere Informationen auf www.rundum-zahngesund.de
Den Körper auf Trab bringen – aber richtig
Zehn goldene Regeln, wie man gesund Sport betreibt
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(dgk) Wenn die Tage wieder kühler werden, rafft man sich eher einmal auf, etwas für seinen Körper zu tun und ein wenig Sport zu treiben. Was gut gemeint und auch gut für die Gesundheit ist, wird allerdings von nicht wenigen Menschen falsch angegangen oder übertrieben. Durch falsche Verhaltensweise beim Laufen, Schwimmen oder Radeln oder durch
übermäßigen Ehrgeiz kann leicht das Gegenteil des angestrebten Ziels bewirkt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Sektion Breiten-, Freizeit- und Alterssport) hat zehn goldene Regeln für gesundes Sportreiben aufgestellt, die besonders für diejenigen empfehlenswert sind, die nach einer Pause wieder mit dem Sport beginnen.
»Regel 1: Vor dem Sport einen Gesundheits-Check machen lassen
Besonders Anfänger und Wiedereinsteiger über 35 Jahre und alle Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Beschwerden und Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Diabetes, Bewegungsmangel oder Übergewicht sollten erst zum Arzt, dann zum Sport gehen. Eine medizinische Überprüfung des momentanen Gesundheitszustands sollte in diesen Fällen immer vor der Trainingsaufnahme stehen.
» Regel 2: Den Sport mit Augenmaß beginnen
Das Training sollte langsam begonnen und die Belastung nach und nach gesteigert werden: Zunächst die Dauer erhöhen, dann die Häufigkeit und schließlich die Intensität. Das ganze sollte möglichst unter Anleitung (Verein, Lauftreff, Fitness-Studio) stattfinden. Zu empfehlen sind drei bis vier Einheiten in der Woche mit einer Dauer von 30 bis 40 Minuten.
» Regel 3: Überbelastung beim Sport vermeiden
Das richtige Motto lautet: Laufen ohne (starkes) Schnaufen. Sport soll Spaß, keine Qualen bereiten. Fragen Sie Ihren Sportarzt nach dem optimalen Trainingspuls für Sie, der vor Überbelastung schützt. Grundsätzlich lieber „länger oder locker“ als „kurz und heftig“ laufen, schwimmen oder radeln. Nach dem Sport dürfen Sie durchaus angenehm erschöpft sein.
» Regel 4: Sich nach Belastung eine ausreichende Erholung gönnen
Nach einer sportlichen Belastung sollten Sie unbedingt auf genügend Erholung, ausreichende Regeneration und Schlaf achten. Nach einem intensivem Training immer lockere Trainingseinheiten einplanen.
» Regel 5: Bei Erkältung und Krankheit Sportpause einlegen
Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Fieber oder Gliederschmerzen, Grippe oder sonstigen akuten Erkrankungen ist eine Sportpause Pflicht. Anschließend kann man allmählich wieder mit der körperlichen Ertüchtigung beginnen. Im Zweifelsfall sollte der Rat des Sportarztes eingeholt werden.
» Regel 6: Verletzungen vorbeugen und ausheilen
Um Verletzungen vorzubeugen, Aufwärmen und Dehnen vor dem Sport nicht vergessen. Sollte es dennoch mal passiert sein, brauchen Verletzungen Zeit zum Ausheilen. Schmerzen sind immer Warnzeichen des Körpers, und man sollte sich auf keinen Fall mit Spritzen wieder fit machen lassen. Stattdessen ist es ratsam, eventuell zum Ausgleich vorübergehend eine andere Sportart zu betreiben. Im Zweifelsfall sollte der Sportarzt befragt werden.
» Regel 7: Sport und Bekleidung an Klima und Umgebung anpassen
Kleider machen Sportler: Die Bekleidung soll angemessen, funktionell, nicht unbedingt modisch sein. Achten Sie auf ausreichenden Luftaustausch bei jeder Witterung. Bei Kälte: Tragen Sie warme Kleidung, die windabweisend ist sowie durchlässig für Feuchtigkeit (Schweiß) nach außen. Bei Hitze sollten Sie Ihr Training reduzieren und vor allem auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten. Bei Sport in höheren Gefilden denken Sie daran, dass dort der Körper nur vermindert belastbar ist, tragen Sie angepasste Kleidung und richten Ihr Trinkverhalten entsprechend ein. Bei Luftbelastung (zum Beispiel durch Industrieschadstoffe oder Ozon) sollte das Training unbedingt reduziert und die sportliche Betätigung möglichst am Morgen oder am Abend erfolgen.
» Regel 8: Auf richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr achten
Sportler-Kost sollte kohlenhydrat- und ballaststoffreich und zugleich fettarm sein, die Kalorienaufnahme sollte dem Körpergewicht anpasst sein, das heißt, bei Übergewicht weniger Kalorien zuführen. Der Flüssigkeitsverlust nach dem Sport sollte durch mineralhaltiges Wasser ausgeglichen werden, bei Hitze muss man allgemein mehr trinken. Sportler schwitzen bei Hitze bis zu zwei Liter pro Stunde aus. Deshalb: zwei Stunden vor dem Training einen halben Liter, direkt vor dem Start noch einmal einen viertel Liter, zwischendurch mal einen Schluck und nach dem Sport mindestens einen Liter Wasser oder Saftschorlen trinken, so die Faustregel.
» Regel 9: Den Sport an Alter und Medikamenteneinnahme anpassen
Sport im Alter ist sinnvoll und notwendig. Sport im Alter soll vielseitig sein (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination). Medikamente sowie deren Einnahmezeitpunkt und Dosis sollte dem Sport angepasst werden; fragen Sie dazu Ihren (Sport-)Arzt.
» Regel 10: Sport soll Spaß machen
Sport sollte mit guter Laune und Spaß verbunden sein. Bewegung, Spiel und Sport sind Vergnügen. Gelegentlich sollte man mal die Sportart wechseln, denn Abwechslung im Sport ist wichtig. Mehr Spaß hat man beim Sport in der Gruppe oder im Verein. Übrigens: Sport kann man auch in den Alltag miteinbeziehen: So ist zum Beispiel auch Treppen steigen statt Aufzug fahren, zu Fuß zum Briefkasten gehen oder schnelles Gehen (Walking) Sport.
Quelle:
Die deutschen Sportärzte haben 10 Goldene Regeln für gesundes Sporttreiben aufgestellt, Sektion Breiten-, Freizeit- und Alterssport der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DSGP) (Pressemitteilung, 5. Mai 2008)
TIA – ein oft verkannter Vorbote des Schlaganfalls
Die Transitorische Ischämische Attacke muss vom Neurologen behandelt werden
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(RaIA/dgk) „Ich habe einen Moment nicht aufgepasst, bin im Flur gestolpert und hingefallen. Ich weiß auch nicht, wie das kam”, berichtet Ursula K. ihrer Tochter. Diese ist beunruhigt: Im Flur des Hauses gibt es keine Teppiche oder andere Stolperfallen. Auch war die Mutter schon vorher einmal ohne erkennbaren Grund gestürzt. Zufällig befand sich die Tochter in der Nähe und konnte ihr wieder aufhelfen. Dabei lallte die alte Dame kaum Verständliches. Ein erschreckender Zustand, der glücklicherweise nur ein oder zwei Minuten andauerte. Bei einem Arztbesuch Wochen später ist der Vorfall schon vergessen und wird nicht erwähnt.
Mit dieser Fallgeschichte macht die Zeitschrift „Ratgeber aus Ihrer Apotheke“ in ihrer Ausgabe 10 A/2008 (erhältlich ab 1. Oktober 2008) auf ein häufig verkanntes Warnsignal für einen Schlaganfall aufmerksam. Die Transitorische Ischämische Attacke – kurz TIA – ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns. Die Beschwerden ähneln denen eines „richtigen“ Hirnschlags, sind jedoch leichter und gehen meist rasch wieder vorüber. Ohne ärztliche Behandlung kommt es aber in der Folgezeit häufig tatsächlich zu einem Schlaganfall mit bleibenden Schäden. Auslöser der Durchblutungsstörung im Gehirn sind meist Verengungen und Verschlüsse von Gehirnarterien durch eine fortgeschrittene Arteriosklerose („Arterienverkalkung”) oder ein kleines Blutgerinnsel.
Woran man eine TIA erkennt:
Bei einer TIA können sehr unterschiedliche Symptome auftreten, je nachdem, welche Gehirnareale durch die Mangeldurchblutung betroffen sind. Die Symptome gleichen denen eines Schlaganfalls:
- Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen;
- hängender Mundwinkel oder Taubheitsgefühl um den Mund;
- Schwäche oder Taubheit in einem Arm oder Bein oder einer Körperhälfte;
- Sehstörung bis zum Erblinden auf einem Auge;
- Doppelbildsehen;
- Gleichgewichtsstörungen mit oder ohne Schwindel;
- andere plötzlich einsetzende, uncharakteristische Störungen, die sich wieder zurückbilden, wie unsicheres Zugreifen, starke Verwirrtheit, Schwindel mit heftigen Kopfschmerzen.
Sofort zum Arzt
Auch wenn die Symptome sich wieder vollständig zurückbilden, ist die TIA keine harmlose Funktionsstörung des Gehirns. Ein gutes Drittel der Personen, die von einer TIA heimgesucht werden, erleidet oft schon Monate später einen Schlaganfall. Bei einem weiteren Drittel treten weitere TIAs auf, auch wenn sie keinen Schlag erleiden. Und nur etwa ein Drittel bleibt in der nachfolgenden Zeit von weiteren Ausfällen verschont. Deswegen muss der Arzt so schnell wie möglich schon während oder nach der Attacke informiert werden.
Was man tun kann
Durch eine gründliche neurologische Untersuchung, eine Blutuntersuchung und andere Verfahren kann der Facharzt für Neurologie der Ursache auf die Spur kommen. Mit einer Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern wird der Grad der Arteriosklerose gemessen, denn sie entwickelt sich meistens in diesem Bereich. Das Gehirn selbst wird mit einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht, denn Gerinnsel können auch Arterien innerhalb der Schädelhöhle verschließen und dadurch die Sauerstoffversorgung einzelner Regionen des Gehirns behindern. Wird das Gerinnsel aufgelöst oder zerfällt es, ist die Blutbahn wieder frei, und der Zustand normalisiert sich.
Medikamente oder OP
Bei der Therapie steht der Stoffwechsel im Vordergrund: Blutzuckerwerte, Blutdruck, Körpertemperatur, Blutgerinnung und anderes müssen überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Je nach Schweregrad des Befundes kommen Blut verdünnende Medikamente oder, bei einer stark verengten Halsschlagader (Stenose), auch eine Operation in Betracht. Beträgt die Verengung mehr als 70 Prozent, werden die Gefäßwandablagerungen ausgeschält. Sehr wichtig ist außerdem eine Änderung der Lebensgewohnheiten, denn eine gesunde Ernährung und viel Bewegung kann neben regelmäßiger Blutdruckkontrolle das Risiko deutlich vermindern.
Quelle: „Ratgeber aus Ihrer Apotheke“, Ausgabe 10 A/2008 (erhältlich ab 1. Oktober 2008)
Neue Serie:
DER DGK-SICHERHEITSTIPP
Risiken – Produkte – Schutzvorkehrungen
Der Einkaufswagen – Verletzungsrisiko für Kinder
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(dgk) Einkaufswagen in Supermärkten sollen für den bequemen Transport von Waren sorgen, das ist ihr eigentlicher Zweck. Darüber hinaus dienen sie aber auch zur Beförderung von Kindern während des Einkaufs. Aber die Funktion eines Kinderwagens erfüllen sie nur unzureichend.
Das Netzwerk IDB-Deutschland, der deutsche Projektpartner einer EU-weiten Kooperation zur Vermeidung von Verletzungen, hat typische Verletzungsmuster beim Benutzen von Einkaufswagen analysiert. So seien vor allem Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr im rollenden Einkaufskorb unfallgefährdet. Unfallrisiken bestehen nicht nur durch den Sturz aus dem Wagen, sondern auch beim Erklettern und Umkippen.
Um Verletzungen bei den Kleinen zu vermeiden, sollten Eltern ihre Kinder auch beim Einkauf beaufsichtigen und entsprechende Vorsicht walten lassen. So sollten Kinder auf keinen Fall auf die Ladefläche des Einkaufswagens gesetzt werden, sondern auf die eigens dafür vorgesehene aufklappbare Sitzfläche. Hier ist allerdings beim Ein- und Ausstieg besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um Quetschungen und Klemmungen zu verhindern. Beim Einkauf mit Säuglingen sollten nur Einkaufswagen genutzt werden, die über eine spezielle Sitzschale für Säuglinge verfügen. Dabei sollten unbedingt auch die entsprechenden Rückhaltegurte passgenau angelegt werden.
Auch ein kurzzeitiges Abstellen des Einkaufswagens mit einem Kleinkind in der unmittelbaren Nähe von Regalen ist riskant. Denn aufgestapelte Waren und Regale werden von Kindern gerne als Kletterhilfe für den Ausstieg aus dem Einkaufswagen benutzt, was leicht zu Unfällen führen kann. Sturz- und Verletzungsgefahren bestehen auch auf dem Weg von der Kasse bis zum Auto. Unebenheiten des Bodens und eng parkende Fahrzeuge machen das Manövrieren eines beladenen Einkaufswagens nicht nur beschwerlich, sondern auch kippgefährlich. Die meisten Einkaufswagen verfügen nicht über eine Feststellbremse, wie sie bei Gepäckwagen an Flughafen oder Bahnhof üblich sind. Deshalb entstehen mitunter riskante Situationen besonders für Kinder, wenn die eingekauften Waren im Auto verstaut werden und sich dabei der Einkaufswagen selbständig macht.
Das Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e. V. (DGK) beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Unfallgeschehen in Haus und Freizeit, klärt über Risiken auf und entwickelt gemeinsam mit unterschiedlichen Partnerorganisationen geeignete Schutzvorkehrungen.
Auf der Grundlage einer vom Gesundheitsminister-Rat der Europäischen Union im Mai 2007 beschlossenen Richtlinie zur Verhütung von Verletzungen und deren Umsetzung in den Mitgliedsstaaten beteiligt sich das Deutsche Grüne Kreuz an der Europäischen Strategie zur Vermeidung von Verletzungen. In einem neuen Netzwerk unter dem Titel IDB-Deutschland (IDB steht für Injury Database = Verletzungs-Datenbank) kooperieren unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Gabriele Ellsäßer mehrere Kliniken und Institutionen, um datengestützt Verletzungsmuster aufzudecken und die an Verletzungsvorgängen beteiligten Produkte zu identifizieren.
Das DGK wird künftig an dieser Stelle im Rahmen des Netzwerkes IDB-Deutschland regelmäßig über Verletzungsrisiken und empfehlenswerte Schutzvorkehrungen berichten.
AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Wer viel raucht und isst, riskiert im Alter Schwerhörigkeit
Neue umfangreiche Studie zeigt: Rauchen und Übergewicht führen schneller zu Hörschäden
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(dgk) Altersschwerhörigkeit lässt sich offenbar durch gesunden Lebensstil verzögern oder gar ganz verhindern. Das legt eine neue Studie der Universität Antwerpen nahe, wonach Nikotinkonsum und Übergewicht das Risiko für Hörschäden stark erhöhen. Also einfach mit dem Rauchen aufhören und darauf achten, dass man schlank bleibt! Und wenn man dann noch einmal pro Woche ein Glas eines alkoholischen Getränks zu sich nimmt – so das angenehme Nebenergebnis der Studie – tut man seinen Ohren anscheinend ebenfalls etwas Gutes.
An der aktuellen, umfangreichen Studie waren neun audiologische Zentren in sieben europäischen Ländern beteiligt. Die Wissenschaftler der Universität Antwerpen werteten die Daten von insgesamt 4.083 Männern und Frauen zwischen 53 und 67 Jahren aus, die sich jeweils einem Hörtest unterziehen und einen Fragebogen zu ihren Arbeitsbedingungen, Lebensgewohnheiten und ihrer medizinischen Vorgeschichte ausfüllen mussten.
Erstes, wenig überraschendes Ergebnis: Eine hohe Geräuschbelastung am Arbeitsplatz war Hauptrisikofaktor für Hörschäden. Überraschender dagegen das zweite Ergebnis, dass augenscheinlich Rauchen und Übergewicht in deutlichem Zusammenhang mit der Ausbildung von Schwerhörigkeit stehen: Je mehr die Teilnehmer geraucht hatten, desto schlechter konnten sie bestimmte Frequenzen wahrnehmen, und je höher der Body Mass Index (BMI = Maßeinheit des individuell günstigsten Körpergewichts) einer Person war, desto wahrscheinlicher war es, dass sein Gehör in gleicher Weise schlechter funktionierte. Das Ausmaß des Schadens hängt also offenbar direkt mit dem Ausmaß des Übergewichts und der Intensität des Rauchens zusammen: „Der Verlust der Hörfähigkeit ist direkt proportional mit den gerauchten Zigaretten und dem BMI“, erklärt Erik Fransen, einer der leitenden Wissenschaftler von der Universität Antwerpen. Betroffen war bei Rauchern und stark Übergewichtigen hauptsächlich das Hörvermögen hoher Frequenzen. Besteht eine Schädigung erst einmal, so Experten, gibt es keine Aussicht auf Besserung; die Schäden sind irreversibel.
Als Ursache der Schwerhörigkeit vermuten die Wissenschaftler, dass die beiden Faktoren Nikotin und Übergewicht nicht nur negativen Einfluss auf den Blutkreislauf an sich haben, sondern besonders auch die Durchblutung des Innenohrs beeinträchtigen. Dabei sterben für das Hören bestimmter Frequenzen wichtige Sinneszellen (die so genannten Haarzellen) im Innenohr ab, weil sie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Erstaunlicherweise fanden die Forscher bei der Analyse ihrer Daten ebenfalls heraus, dass offenbar Alkohol in Maßen – mindestens ein Gläschen pro Woche – dem Gehör hingegen nutzt. Verantwortlich für diesen schützenden Effekt, so die Wissenschaftler, könnte sein, dass Alkohol die Blutzirkulation verbessert.
Nach Ansicht Fransens ist der Hörverlust im Alter also zu einem gewissen Grad vermeidbar; Umwelteinflüsse und Lebensstil seien zu etwa 50 Prozent für die Hörschäden verantwortlich.
Dass es einen Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und Hörverlust gibt, hatten in der Vergangenheit bereits andere Studien belegt. So untersuchten Mitarbeiter der Universität von Wisconsin, USA, 1998 den Zusammenhang zwischen Rauchen und Gehörverlust bei 3.753 Erwachsenen zwischen 48 und 92 Jahren anhand von Fragebögen und audiometrischen Tests. Diejenigen, die zum Zeitpunkt der Studie rauchten, wiesen ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko für Hörverlust auf, wobei das Risiko mit der Tagesdosis an Zigaretten stieg.
Fünf Jahre später wies eine umfassende Studie an 4.624 Stahlarbeitern in Japan nach, dass die Kombination von Lärm und regelmäßigem Zigarettenkonsum das Risiko verdoppelt, einen Hörverlust zu bekommen.
Die aktuelle Studie liefert jedoch die bisher umfassendsten und eindeutigsten Belege und berücksichtigt zudem weitere Faktoren. Sie zeigt auf, dass sowohl Rauchen als auch Übergewicht ernst zu nehmende Risikofaktoren sind und zu einem bleibenden Hörverlust führen können, was sich in den meisten Fällen allerdings vermeiden ließe. Denn mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise – und insbesondere durch den Verzicht auf das Rauchen – kann das Hörvermögen grundsätzlich bis ins hohe Alter erhalten bleiben.
Quelle:
Occupational Noise, Smoking, and a High Body Mass Index are Risk Factors for Age-related Hearing Impairment and Moderate Alcohol Consumption is Protective: A European Population-based Multicenter Study, Erik Fransen et al, Journal of the Association for Research in Otolaryngology, published online 10 June 2008, www.springerlink.com/
MELDUNGEN
Jetzt Beifuß pflücken!
Auf Feinschmecker ohne Allergien wartet ein hervorragendes Wintergewürz
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(dgk) Beifuß (Artemisia vulgaris) ist ein seit alters her bekanntes Kraut. Den Germanen war die Pflanze heilig. Sie wurde als Räucherwerk und bei Ritualen zum Schutz gegen böse Geister und Zauberei und für „Hellsicht“ verwendet. Ein um das Bein gebundenes Ästchen vertreibt die Müdigkeit – daher der Name Beifuß. Heutzutage ist die Bestimmung eher eine andere.
Wer einen leckeren Sonntagsbraten schätzt und nicht mit einer Allergie auf Kreuzblütler geplagt ist, findet in der Pflanze ein Kraut, das durch köstlichen Geschmack und positive Eigenschaften bei der Fettverbrennung überzeugt. Die im Beifuß enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen die Verdauung. Das Kraut würzt Braten und Fischgerichte.
Der unauffällige Beifuß wird selten gezielt angebaut und ist daher als Gewürz wenig populär. Dabei ist er häufig Bestandteil von verdauungsfördernden Teemischungen, von Kräutersalz und Instant-Gemüsebrühe. Jetzt im Spätsommer ist der richtige Zeitpunkt, das Kraut zu ernten. Die Pflanze wird zwei Handbreit über dem Boden geschnitten und an luftigem Ort kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Blätter, Fruchtstände und auch die Stängel können verwendet werden.
Entbindung im Geburtshaus ist nun Kassenleistung
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(dgk) Geburtshaus oder Klinik? Bislang war dies bei normalen Geburten oft nicht nur eine Frage der Vorliebe, sondern auch der Kosten. Es gab keine einheitliche Regelung, so dass Eltern von Einzelfallentscheidungen ihrer Krankenkassen abhängig waren und größtenteils die Kosten selbst tragen mussten. Nur die Hebamme wurde von den Krankenkassen bezahlt. In der Regel belaufen sich die Betriebskosten bei Entbindungen in Geburtshäusern auf bis zu 500 Euro, die die Versicherten selbst tragen müssen, wenn keine vertragliche Regelung zwischen Geburtshaus und Krankenkasse besteht.
Zum 27. Juni 2008 trat nun der Vertrag gemäß § 134a SGB V über die Qualitätssicherung in Geburtshäusern und die Erstattung von Betriebskosten in Kraft. Für jede Geburt in einer von Hebammen geleiteten ambulanten geburtshilflichen Einrichtung werden pauschal 550 Euro von den Krankenkassen erstattet. Damit finden die Bemühungen der Geburtshäuser um die gesetzliche Absicherung ihrer Arbeit und ihre wirtschaftliche Basis nach 20-jährigem Ringen ihr gutes Ende. Für werdende Eltern bedeutet das Urteil mehr soziale Gerechtigkeit und die Möglichkeit, den Geburtsort ihrer Kinder frei wählen zu können.
Vor 20 Jahren entstanden die ersten der mittlerweile etwa 120 deutschen Geburtshäuser, die sich bei komplikationslosem Verlauf der Schwangerschaft als Ergänzung und Alternative zur Geburtshilfe in der Klinik oder zuhause, nicht als Ersatz, sehen. Trotz aller Natürlichkeit braucht die Geburtshilfe oft die Geburtsmedizin der Frauenklinik. Frauen und ihren Familien wird hier eine integrierte, präventive Versorgung angeboten: umfassende Schwangerenvorsorge, Geburtsvorbereitung, ambulante Geburtshilfe, häusliche Wochenbettbetreuung und unterstützende Angebote in der Umstellungsphase der jungen Familie. In den Einrichtungen wird eine frauengerechte, individuelle und familienorientierte Hebammengeburtshilfe geleistet. Frauen erleben selbstbestimmt die Geburt ihres Kindes, werden gestärkt, ihre und die Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen. Schon vor Jahren haben auch die Spitzenverbände der Krankenkassen diese kostengünstige Alternative für eine sichere Betreuung bei normalen Geburten erkannt.
Weitere Informationen:
Netzwerk der Geburtshäuser in Deutschland e.V.
Karin Alscher
Tel.: 06101 / 825711
Mobil: 0162 / 6053728
E-Mail: info(at)geburtshaus.de
Internet: www.geburtshaus.de
Neue Broschüre zu Mund- und Zahngesundheit erschienen
Parodontitis hat Auswirkungen auf zahlreiche andere Erkrankungen
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(dgk) Erkrankungen des Zahnhalteapparates sind hierzulande weit verbreitet. 40 Prozent der Bevölkerung zeigen parodontale Erkrankungen mit einem mittleren Schweregrad, so die Ergebnisse der Deutschen Mundgesundheitsstudie IV aus dem Jahr 2006. Und ein Vergleich mit den Studienergebnissen aus 1997 belegt: Die Zahl der Erkrankungen steigt an.
Die sogenannte Parodontitis, eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, ist behandlungsbedürftig, doch nur wer sich auskennt, kann im Falle einer Erkrankung richtig reagieren oder es erst gar nicht so weit kommen lassen. Die neue Informationsbroschüre „mundgesund – rundum gesund / Parodontitis – Prävention, Früherkennung, Therapie“ der Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e. V. informiert darüber, wie diese Entzündung entweder vermieden werden kann, oder was zu tun ist, wenn der Zahnhalteapparat doch betroffen ist und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Die Broschüre richtet sich an gesundheitsbewusste Verbraucher aller Altersstufen, ganz besonders aber an Menschen ab 30. Man erfährt mehr über die Wechselbeziehung zwischen Parodontitis und chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Schwangerschaft; so sollten Frauen mit Kinderwunsch beispielsweise noch vor einer Schwangerschaft ihren Zahnarzt aufsuchen.
Kooperationspartner der Gesundheitskampagne sind die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) und die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGP). Gefördert wird die Aufklärungsarbeit durch den Projektpartner Dexcel Pharma GmbH.
Die 28-seitige DIN-A5-Broschüre kann man kostenfrei gegen Einsendung eines adressierten und mit € 1,45 frankierten DIN-A5-Rückumschlags anfordern. Ärzte können die Broschüre auch in größeren Stückzahlen für den Praxisbedarf per E-Mail oder per Online-Bestellformular beziehen.
Bezugsadresse:
Deutsches Grünes Kreuz e. V.
Sektion Zahngesundheit
Stichwort: „Parodontitis-Broschüre“
Schuhmarkt 4
35037 Marburg
E-Mail: zahngesund(at)kilian.de
Hier erhalten Sie auch die Broschüre „Gesunde Zähne, gesunder Mund – in jedem Alter“.
Weitere Informationen finden Sie unter www.rundum-zahngesund.de
ERNÄHRUNG – FORSCHUNG – GESUNDHEIT
Neuer Trend: Beauty Food
Können Lebensmittel schön machen?
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(dgk) Strahlend, jung und faltenfrei – ohne Anstrengung und „nebenbei“ beim Essen. Das verspricht „Beauty Food“, ein Lebensmitteltrend, der sich zurzeit in Europa ausbreitet. In Deutschland sind viele Produkte bereits über das Internet erhältlich. Ganz nach dem Motto „Wahre Schönheit kommt von innen“ reicht die Palette von der Anti-Falten-Marmelade bis zum vorbräunenden Trinkwasser. Da werden alte Menschheitsträume wieder wach, von jugendlicher Schönheit in jedem Lebensalter – ohne sich anstrengen oder Unsummen ausgeben zu müssen.
Zwischen Lebensmittel und Kosmetik
„Beauty Food“ gehört zur Gruppe der „Functional Food“-Lebensmittel. Sie versprechen dem Konsumenten neben dem Nährwert weiteren Zusatznutzen. Damit befinden sich die neuen Produkte im Grenzbereich zwischen Nahrungsmitteln und Kosmetika und werden auch als „Nutricosmetics“ bezeichnet oder als „phood“ – eine Wortneuschöpfung aus ‚pharma’ und ‚food’. Eine verbindliche Begriffsdefinition existiert allerdings bislang nicht.
Vielfältig sind die Functional-Food-Produkte bereits im Gesundheitsbereich. Besonders Joghurts tun sich hervor, beispielsweise, indem sie die Abwehrkräfte stärken oder den Cholesterinspiegel senken. Da ist der Weg zum hautstraffenden Milchprodukt nicht weit. In Frankreich und einigen weiteren Ländern ist es bereits in jedem Supermarkt erhältlich. Denn besonders die Haut ist Zielobjekt der „Schönheitsnahrung“. Mit Hilfe von Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien oder anderen Mikronährstoffen soll sie vorbräunen, pickelfrei werden oder straff.
Zu schön, um wahr zu sein?
Was ist dran an solchen Verheißungen? Unbenommen: Viele Nährstoffe haben eine positive Wirkung auf Haut, Haare und andere schönheitsbestimmende Merkmale. Diese Substanzen haben jedoch einen weiten Weg vor sich: durch den Verdauungstrakt über die Blutbahn in die Haut, aber auch in viele andere Gewebe. Nur ein kleiner Teil der Nährstoffe wird am schönheitsfördernden Zielort ankommen. Deshalb kann ein Effekt – wenn überhaupt – nur bei kontinuierlicher Anwendung über längere Zeit erreicht werden. A propos Wirksamkeit: Werbung für Lebensmittel und Kosmetika darf nicht irreführend sein. So müssen Werbeaussagen zur Gesundheit wissenschaftlich belegt werden. Noch ist unklar, ob schönheitsbezogene Werbeversprechen genauso streng bewertet werden wie gesundheitsbezogene Angaben.
Letztlich kommt es auf das einzelne Produkt an, auf die jeweils enthaltenen Wirkstoffe und ihre Dosierung. Und auf die Frage, wie viel Geld die Verbraucher investieren wollen. Die Alternative besteht in einer abwechslungsreichen, gesunden Kost. Setzt sie sich aus reichlich Obst und Gemüse, Fisch, magerem Fleisch, Vollkorn- und Milchprodukten zusammen, enthält sie „Schönheits-Wirkstoffe“ in Hülle und Fülle.
Bananen-Shake „Kleopatra”
– enthält reichlich B-Vitamine für Haut & Haar, die Vitamine A, C & E, Carotinoide, hochwertige Fett-säuren, Kalium, Eisen, ... –
Zutaten für 4 Personen:
- 2 EL Weizenkeime (ersatzweise 3 EL Instant-Haferflocken)
- 2 Bananen
- 200 ml Möhrensaft
- 3 EL Naturjoghurt
- Saft von einer halben Zitrone
- nach Geschmack etwas Honig
- 750 ml Vollmilch
- etwas Zitronenmelisse oder 4 Zitronenscheiben zum Garnieren
Zubereitung:
Zunächst die Weizenkeime mit etwas Milch gründlich im Mixer zerkleinern. Die übrigen Zutaten zugeben und gut miteinander verschlagen. Die Drinks in vier hohe Gläser füllen, mit der Zitronenmelisse oder den Zitronenscheiben garnieren – und „schön“ genießen!
Rezept: Software ERNA & ALBERT, Deutsches Grünes Kreuz
WAS SIE SCHON IMMER WISSEN WOLLTEN
Was sind eigentlich Transfettsäuren?
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(dgk) „Transfettsäuren“ – dieses Wort haben Sie sicher schon mal gehört oder gelesen. Spätestens als Ende Juli bekannt wurde, dass der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger ein Gesetz gegen Transfettsäuren in Lebensmitteln unterzeichnete, horchte man auch hierzulande auf. Kalifornien hat seit Jahrzehnten eine Vorreiterrolle in der Gesundheitsförderung inne. Vegetarische Restaurants, Rauchverbot, Ayurveda, Meditationszentren – in dem sonnigen US-Bundesstaat gab es das alles schon früher als im Rest der westlichen Welt. Und jetzt wird also den Transfettsäuren der Kampf angesagt. Was steckt dahinter?
Bei kaum einem anderen Thema sind sich Ernährungswissenschaftler und Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt so einig: Transfettsäuren haben keinen gesundheitlichen Nutzen für den Menschen. Über das Ausmaß ihrer schädigenden Wirkungen ist die Einigkeit nicht mehr so geschlossen, aber immerhin steht fest, dass sie den Cholesterinspiegel zuungunsten des „guten“ HDL-Cholesterins verändern. Dadurch steigt das Risiko für koronare Herzkrankheiten. Es gibt auch Studien, die darauf hinweisen, dass Transfettsäuren den Zuckerstoffwechsel beeinflussen und das Entstehen von Diabetes begünstigen.
Gibt es also über Transfettsäuren gar nichts Gutes zu sagen? Doch: Es gibt sie von Natur aus nur in Milchprodukten sowie im Fleisch von Wiederkäuern (Rind, Lamm). Und noch etwas: Zwar konnte es bisher noch nicht nachgewiesen werden, aber viele Experten gehen davon aus, dass diese natürlichen Transfettsäuren tierischen Ursprungs nicht die beschriebenen Gesundheitsschäden auslösen.
Gesundheitsschädigend sind also die industriell gefertigten, gehärteten pflanzlichen Fette. Und die befinden sich in fast allen Streichfetten und Fertiggerichten wie zum Beispiel Backwaren, Tütensuppen, Pommes, Tiefkühlpizza und Kartoffelchips. Gegen diese richtet sich der Kampf des kalifornischen Gouverneurs. Bei uns in Deutschland verrät ein Blick auf die Zutatenliste der Verpackung, wo sich Transfettsäuren verstecken: Sie firmieren dort unter der Umschreibung „gehärtete Fette“ oder auch „Pflanzenfett, z. T. gehärtet“.
Transfettsäuren entstehen aber nicht nur in den Lebensmittelfabriken, sondern auch in der eigenen Küche beim Erhitzen von Pflanzenölen, vor allem wenn sie einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben. Statt dieser kann man reines Butterschmalz oder ungehärtetes Kokosfett zum Braten nehmen.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE-Info 02/2007, „trans-Fettsäuren“
Stellungnahme Nr. 015/2006 des Bundesinstituts für Risikobewertung: „Transfettsäuren sind in der Ernährung unerwünscht“
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35037 Marburg
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