Auch wenn’s schnell gehen muss – gründliche Zahnpflege lohnt sich
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(dgk) Noch schnell einen Biss ins Brötchen, einen Schluck Kaffee und dann schleunigst ins Büro. Hektik und Termindruck stehen im Berufsleben heutzutage auf der Tagesordnung und bestimmen zunehmend unser tägliches Leben. Da kommt häufig nicht nur das Frühstück zu kurz, auch die Zahnpflege bleibt oft auf der Strecke. Und das kann nachhaltige Folgen haben.

Eine regelmäßige und effektive Zahnpflege – zweimal täglich mindestens zwei bis drei Minuten lang – senkt das Risiko von Zahn- und Munderkrankungen deutlich. Zwar hat sich die Mundgesundheit der Bevölkerung in Deutschland dank erfolgreicher Karies-Prävention generell verbessert. Dennoch ist Karies immer noch weit verbreitet, und eine andere schwerwiegende Erkrankung, die Parodontitis, nimmt zu. Etwa 70 Prozent der 35- bis 50-Jährigen und über 80 Prozent der Senioren leiden in Deutschland an einer Entzündung des Zahnhalteapparates an mindestens einem Zahn. Nach dem 45. Lebensjahr ist die Erkrankung die häufigste Ursache für Zahnverlust. Außerdem birgt die Erkrankung zum Teil gravierende Risiken für die Allgemeingesundheit. Sie gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen und kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen.

„Auslöser von Karies und Parodontitis sind bakterielle Zahnbeläge. Diese müssen auf allen Flächen der Zähne regelmäßig und gründlich entfernt werden, vor allem in den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand“, erklärt Professor Joachim Klimek, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Präventive Zahnheilkunde der Universität Gießen.

Wichtig beim Zähneputzen ist die Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge, beispielsweise zuerst die Kauflächen, dann die Außen- und zum Schluss die Innenflächen (KAI-Schema), damit auch wirklich jeder Zahn gereinigt wird. Außerdem sollten einmal am Tag die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten gesäubert werden. Alle drei bis vier Monate ist überdies das Auswechseln der Zahnbürste oder des Bürstenkopfes elektrischer Zahnbürsten ratsam, denn abgenutzte Borsten reinigen weniger effizient als neue.

Als Alternative zu Handzahnbürsten werden seit einigen Jahren elektrische Zahnbürsten zunehmend beliebter. Sie führen die richtigen Putzbewegungen am Zahn automatisch aus und erleichtern so die Zahnpflege. Studien haben gezeigt, dass die meisten modernen elektrischen Zahnbürsten mit oszillierend-rotierenden Bewegungen der Bürsten insbesondere an Problemstellen bessere Putzergebnisse erzielen als herkömmliche Handzahnbürsten. Außerdem verfügen einige Modelle über Funktionen, die helfen, die empfohlene Putzzeit einzuhalten sowie Schäden an Zähnen und Zahnfleisch etwa durch zu starken Putzdruck zu vermeiden. In der Zeitkontrolle liegt ein wesentlicher Vorteil der modernen elektrischen Mundpflege, denn diese fördert häufig die Motivation zum ausreichend langen Zähneputzen – besonders hilfreich für Menschen mit engem Zeitplan.
„Ausreichend Zeit für tägliche Zahnpflege zu investieren, lohnt sich und trägt wesentlich dazu bei, nicht nur Zahn- und Munderkrankungen, sondern auch Allgemeinerkrankungen vorzubeugen“, sagt Klimek. Und nicht zuletzt ist ein strahlendes, makelloses Lachen ein entscheidender Erfolgsfaktor im beruflichen wie auch im sozialen Leben.

Im Terminkalender sollten außerdem die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt vermerkt sein, am besten zweimal im Jahr. In Kombination mit einer sorgfältigen Zahn- und Mundhygiene zu Hause bilden sie die Basis für gesunde Zähne und Zahnfleisch.
Eine individuelle Prophylaxe-Beratung geben der Zahnarzt und sein Team.

Weitere Informationen auf Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.rundum-zahngesund.de


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Hörtour 2008: Wie gut höre ich eigentlich?
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(dgk) Eine Antwort auf diese Frage geben Experten am Hören-Mobil, das unter dem Motto  „Erlebnis Hören – Hören erleben” ab dem 17. Juni auf eine Tour durch Deutschland geht.

Laut Statistik ist es um das Hörvermögen der Bundesbürger nicht allzu gut bestellt. Bei etwa 15 bis 20 Millionen soll bereits eine deutliche Hörminderung vorliegen. Und dieses Schicksal trifft keineswegs nur die Älteren. Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene fügen ihrem Gehör Schaden zu – nicht absichtlich, sondern aus Unachtsamkeit, wie zum Beispiel durch zu laute Musik.

Hörmobil 2008Das Hören-Mobil des Forum Gutes Hören, das vom 17. Juni bis zum 14. August insgesamt 28 Städte zwischen Schleswig und Konstanz besuchen wird, will die Menschen für die Bedeutung eines gesunden Gehörs sensibilisieren.  

So kann man im Mobil nicht nur kostenlos sein Gehör testen, sondern bekommt auch wertvolle Tipps zum richtigen Gehörschutz. Wer möchte, kann seinen mitgebrachten MP3-Player daraufhin überprüfen lassen, wie viele Dezibel aus den Kopfhörern auf das Trommelfell einhämmern. Wem das noch nicht anschaulich genug ist, der darf sich mithilfe eines sogenannten Video-Otoskops auf eine Fahrt durch sein Ohr bis zum Trommelfell begeben. Bei einem Gewinnspiel warten attraktive Preise, außerdem kann man dabei sein Wissen zum Thema Hören prüfen.

Aktiv unterstützt wird die Aktion von lokalen Hörakustikern, die sich im Forum Gutes Hören engagieren. Kooperationspartner sind das Deutsche Grüne Kreuz e. V. und der Berufsverband der HNO-Ärzte e. V.

Wer wissen möchte, ob und wann das Hören-Mobil auch in seine Stadt kommt, der findet den Tourplan (siehe unten) auch auf der Internetseite Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.hoertour.de.

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Tourplan Hören-Mobil 2008
17. Juni bis 14. August, 28 Städte, 33 Aktionstage (* = 2 Tage)

Tourplan Hören-Mobil 2008


Vor Sonne schützen – aber wie?
Bundesweiter Informationstag „Sonnenschutz“ klärt über vernünftigen Umgang mit der Sonne auf
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(dgk) Das Thema Sonnenschutz ist heute aktueller denn je: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass ein Übermaß an ultravioletter Strahlung – nicht nur UV-B, sondern auch UV-A – die Haut nachhaltig schädigt. Intensive Sonnenbestrahlung kann zu gesundheitlichen Gefährdungen wie Hautalterung und Hautkrebs führen. Nicht nur in der Urlaubszeit, sondern auch in alltäglichen Situationen wie beim Besuch von Straßencafés und Freibädern oder bei sportlichen Aktivitäten sollte diese Erkenntnis beherzigt werden. Viele Verbraucher gehen jedoch immer noch zu leichtfertig mit den Gefahren der Sonne um. Man kann sich auf vielerlei Weise schützen.

Um über den vernünftigen Umgang mit der Sonne zu informieren, haben sich unterschiedliche Institutionen, so zum Beispiel der Deutsche Kinderschutzbund, der Deutsche Hausfrauenbund und der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel, entschieden, gemeinsam einen „Tag des Sonnenschutzes“ am 21. Juni zu initiieren. Das Motto für 2008 lautet „Sonnenschutz? Sonnenklar!“.

Als Schirmherrin dieses erstmals stattfindenden Tages des Sonnenschutzes konnte die TV-Moderatorin Andrea Ballschuh gewonnen werden. „Die Risiken der Hautschädigungen durch natürliche und künstliche UV-Strahlung, also sowohl durch die Sonne als auch durch Solarien, werden von vielen Menschen immer noch unterschätzt. Deshalb möchte ich in der Rolle der Schirmherrin dazu beitragen, dass der vernünftige Hautschutz eine Selbstverständlichkeit wird, so wie es das diesjährige Motto des Aktionstages zum Ausdruck bringt“, so Andrea Ballschuh in ihrem Grußwort.

Alle Interessierten sind aufgerufen, sich mit eigenen Aktionen am Infotag zum Sonnenschutz zu beteiligen. Die individuelle Ausgestaltung ist freigestellt. Die Organisatoren des Infotags stellen kostenlos umfangreiches Basis-Informationsmaterial zur Verfügung, das über die Website angefordert werden kann. Alle geplanten Aktionen sollten dem Koordinationsbüro frühzeitig gemeldet werden, sodass diese auf dem Internetportal Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.sonnenschutz-sonnenklar.de veröffentlicht werden können.

Beteiligte Verbände und Institutionen:

  • Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie (ADK, www.adk-online.org)
  • Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB, www.daab.de)
  • Deutscher Kinderschutzbund (DKSB, www.dksb.de)
  • Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK, www.dgk.de)
  • Deutscher Hausfrauen-Bund (DHB, www.hausfrauenbund.de)
  • Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW, www.ikw.org)
  • Kinderumwelt gemeinnützige GmbH der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (www.allum.de)
  • Verbraucher Initiative - Bundesverband (www.verbraucher.org)

Hilfe, ich kriege meine Tage!
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist für viele Frauen eine starke Belastung
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(dgk/RaIA) Monat für Monat fahren die Hormone im weiblichen Körper Achterbahn – und das über viele Jahrzehnte hinweg, von der Pubertät bis zum Ende der Wechseljahre. Stimmt das hormonelle Gleichgewicht nicht oder kommt es plötzlich zu Veränderungen im komplexen Hormonhaushalt, stellen sich bei vielen Frauen gesundheitliche Probleme ein. Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist eines davon. Die Zeitschrift „Ratgeber aus Ihrer Apotheke“ beschreibt in ihrer Ausgabe 7A/2008 (erhältlich ab 1. Juli), was frau dagegen tun kann:

Wie das PMS entsteht, ist umstritten. Hauptursache scheint eine Störung des Hormonhaushaltes zu sein: Viele Frauen, die unter PMS leiden, haben in der zweiten Zyklushälfte, also in den Tagen vor Einsetzen der Periode, einen zu hohen Östrogenspiegel. Es gibt aber auch Theorien, die andere körperliche oder seelische Faktoren für das PMS verantwortlich machen. Die Symptome sind in jedem Fall belastend: Rücken- und Kopfschmerzen, eine erhöhte Empfindlichkeit der Brust, Bauchbeschwerden, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Völlegefühl, Blähungen, Hautunreinheiten, Heißhunger oder Appetitlosigkeit sind nur einige der zahlreichen Befindlichkeitsstörungen, die Frauen den Alltag ziemlich vermiesen können. Typisch sind auch Wassereinlagerungen im Gewebe.
    
Was tun bei PMS?

  • Wärme hilft bei Bauchschmerzen, die verkrampfte Muskulatur zu lösen und zu entspannen. Machen Sie es sich mit einem Heizkissen oder einer Wärmflasche auf dem Sofa gemütlich, oder entspannen Sie in einem warmen Vollbad. Kräutertees – beispielsweise mit Kamille und Kümmel – können krampfartige Bauchschmerzen lindern.
  • Eine ausreichend hohe Zufuhr von Vitamin B6 kann prämenstruelle Beschwerden lindern. Jede Menge Vitamin B6 steckt unter anderem in frischem Fisch, Bananen, Avocados, Walnüssen, aber auch in Vollkornprodukten und Milch. Unter Umständen kann die Einnahme von Vitamin-B6-Präparaten aus der Apotheke sinnvoll sein.
  • Wenn Sie unter Kopfschmerzen oder Heißhunger auf Süßes leiden, sehnt sich ihr Körper nach Kohlenhydraten. Diese stecken reichlich in Getreide und Getreideprodukten wie Brot, Müsli, Reis, Nudeln, Kartoffeln und Haferflocken.
  • Frauen, die mit tierischen Fetten sparsam umgehen, leiden offenbar seltener unter PMS-Beschwerden. Deshalb der Tipp: Mäßigen Sie Ihren Fettkonsum, und bevorzugen Sie hochwertige pflanzliche Fette, die ungesättigte Fettsäuren liefern.
  • Bewegung – am besten an der frischen Luft – vertreibt Beschwerden wie Kopfschmerzen und trübe Gedanken. Versuchen Sie es doch einmal mit Joggen, Walken, Radeln oder ausgedehnten Spaziergängen im Grünen.
  • Pflanzliche Arzneimittel mit Mönchspfeffer können regulierend in den hormonellen Regelkreis eingreifen und beispielsweise spannungsbedingte Brustschmerzen lindern.
  • Stehen psychische Beschwerden wie anhaltende Antriebslosigkeit oder gar Depressionen im Vordergrund, kann eine Psychotherapie hilfreich sein. Stimmungsaufhellend wirkt auch Johanniskraut aus der Apotheke.
  • Schlafstörungen und Nervosität lassen sich in der zweiten Zyklushälfte durch beruhigende Kräutertees oder pflanzliche Arzneimittel mit Hopfen und Baldrian lindern. Um koffeinhaltige Getränke sollten Sie hingegen einen Bogen machen, wenn Sie ohnehin schon nervös oder gereizt sind.
  • Wenn Sie unter Wassereinlagerungen leiden, sollten Sie mit Salz zurückhaltend umgehen. Besser ist es, Speisen mit frischen Kräutern zu würzen.

Quelle: Ratgeber aus Ihrer Apotheke, Ausgabe 7A/2008, erscheint am 1. Juli 2008


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AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Autofahren und Alzheimer – wann sollten Demente nicht mehr hinters Steuer?

Am Anfang meist noch möglich / Betroffene und Angehörige dürfen Thema nicht ignorieren
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(dgk) „Ich war immer ein ausgezeichneter Autofahrer“, „Ich fahre seit über 50 Jahren unfallfrei!“, „Ich habe meinen Führerschein gemacht, da wart ihr noch gar nicht geboren“ – so oder ähnlich reagieren viele Betroffene, wenn es um das Thema Autofahren im Alter geht. In den meisten Familien ist das ein heikles Thema, das man sich kaum anzusprechen traut. Umso mehr stellt sich die Frage nach der Verkehrstüchtigkeit, wenn bei dem älteren Menschen bereits eine Demenz oder beginnende Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert wird.

Wird eine solche Diagnose gestellt und der Patient fährt noch Auto, sollte umgehend eine Entscheidung über seine Verkehrstüchtigkeit getroffen werden, wobei Arzt und Angehörigen die schwierige Aufgabe zukommt, im Einzelfall zwischen der Sicherheit des Seniors sowie anderer Verkehrsteilnehmer einerseits und dem berechtigten Anspruch auf notwendige Mobilität und Selbstständigkeit des älteren Menschen anderseits abzuwägen.

Unbestritten ist, dass generell die Reaktionsfähigkeit, das richtige Einschätzen von Geschwindigkeiten und Entfernungen oder das rasche Aufnehmen eines immer schneller fließenden Verkehrsgeschehens mit Schildern, Ampeln und Straßenkennzeichnungen im Alter abnehmen. Ausdauer, Urteilsvermögen und die visuell-räumliche Wahrnehmung sind reduziert, Sehen und Hören bereiten Probleme. Und auch altersbedingte körperliche Beeinträchtigungen machen das Autofahren gefährlicher. Im Alter wird es zum Beispiel schwieriger, Kopf und Oberkörper zu drehen. Übrigens: Auch Medikamente, auf die viele ältere Menschen angewiesen sind, können die Fahrtüchtigkeit einschränken.

Wenige Studien

Die Zahl der Studien und Untersuchungen darüber, wie sich speziell Demenz oder auch Alzheimer auf die Fahrtüchtigkeit auswirken, ist begrenzt.

  • Im vorigen Jahr hat der schottische Wissenschaftler Dr. David A. Breen mit seinem Team Untersuchungsergebnisse unter dem Titel „Driving and dementia“ im British Medical Journal veröffentlicht. Danach habe es sich erwiesen, dass Betroffene nach der Erstdiagnose einer Demenz oft noch eine Zeit lang sicher Auto fahren könnten. Erst nach durchschnittlich drei Jahren sei die Fahrtüchtigkeit so stark eingeschränkt, dass der Patient die Finger bzw. die Hände vom Lenkrad lassen sollte, so die Autoren. Dennoch müsse über die Möglichkeiten anderer Transportmittel frühzeitig mit den Betroffenen gesprochen werden. Die grobe Dreijahresregelung gebe ihnen dabei Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen. Diese Dreijahresfrist ist allerdings nicht unumstritten, da die Auswirkungen einer Demenz und auch das Fortschreiten der Erkrankung sehr unterschiedlich sein können.
  • Nach einer aktuellen Studie aus den USA (veröffentlicht in „Neurology“, Januar 2008) haben Menschen, die an Alzheimer-Demenz leiden, häufiger Autounfälle und schneiden bei Fahrtests schlechter ab als Autofahrer ohne kognitive Beeinträchtigung. Forscher des Rhode Island Hospital und der Brown University um Prof. Brian R. Ott untersuchten 128 Personen: 84 mit Alzheimer-Demenz im Frühstadium und 44 gesunde Vergleichspersonen gleichen Alters. Die Fahrtüchtigkeit der Studienteilnehmer wurde über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren alle sechs Monate überprüft. Es zeigte sich, dass die Fahrtüchtigkeit bei Patienten mit Demenz sehr schnell abnimmt. Deshalb sollten schon Menschen mit beginnender Demenz regelmäßig auf ihre Fähigkeit, ein Auto zu lenken, überprüft werden, so die Wissenschaftler. Die Untersuchungen belegten aber auch, dass Betroffene noch problemlos und sicher einen Wagen lenken können, solange die Demenz nur sehr leicht ausgeprägt ist.
  • An der Universität Köln läuft derzeit die erste deutsche Studie zu den Auswirkungen einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung auf die Fahreignung. Nach Ansicht von Professor Dr. Rüdiger Mielke vom Lehrstuhl für Neurowissenschaften und Rehabilitation der Universität Köln rechtfertige allein die Diagnose einer AlzheimerErkrankung nicht, dass auf das Autofahren verzichtet werden muss. Der individuelle Krankheitsverlauf führe dazu, dass die Fahreignung der betroffenen Personen unterschiedlich lange erhalten bleibt. An der deutschen Studie nahmen insgesamt 50 ältere Personen zwischen 55 und 90 Jahren teil; die Veröffentlichung der Ergebnisse liegt noch nicht vor (Stand Ende Mai).

Fachleute und gezielte Tests geben Hilfen

Auf lange Sicht führt eine Demenz zum Verlust der Fahreignung. In der Regel schreitet eine Demenz aber langsam voran und verläuft sehr unterschiedlich. Für Ärzte und Angehörige ist es daher schwierig zu beurteilen, ab wann ein Demenzkranker nicht mehr sicher fährt.
Bisher gibt es nur unzureichende Maßstäbe. In Deutschland sind – im Gegensatz zu mehreren europäischen Staaten – keine routinemäßigen Untersuchungen der Fahreignung im Alter vorgeschrieben, stattdessen wird auf Eigenverantwortung gesetzt. Im Zweifelsfall – der häufig eher von den Angehörigen erkannt wird – sollte sich der betroffene Fahrzeuglenker von Fachleuten beraten lassen. Es empfiehlt sich dabei, Spezialsprechstunden beispielsweise in neurologischen oder psychiatrischen Fachambulanzen oder Gedächtnissprechstunden aufzusuchen, wo gezielte Tests auf Belastbarkeit, Orientierung, Konzentration und Aufmerksamkeit sowie Reaktionsfähigkeit vorgenommen werden können. Auch Gesundheitsämter bieten spezielle Tests an.

Thema nicht tabuisieren

Grundsätzlich gilt: Bei schweren Demenzerkrankungen mit Gedächtnislücken, Sprach- sowie Orientierungsschwierigkeiten besteht in der Regel Fahruntüchtigkeit, in leichteren Fällen sollten die individuellen Fahrmöglichkeiten mit einem Arzt abgesprochen bzw. überprüft werden.
Auf jeden Fall ist Angehörigen und Ärzten zu raten, Anzeichen bei Betroffenen ernst zu nehmen und das Autofahren bereits im frühen Stadium der Demenz offen zu thematisieren. In dieser Phase ist der Patient meistens noch bereit, sich mit Veränderungen und Verlusten auseinanderzusetzen. Ob mit oder ohne Demenz – wer im hohen Alter noch Auto fahren möchte, sollte seine Fahrtauglichkeit im eigenen Interesse und im Interesse anderer Verkehrsteilnehmer freiwillig überprüfen lassen.

Tipp: „Sicher Auto fahren im Alter“, eine Broschüre der Alzheimer Forschung Initiative. Die Broschüre kann bei der Alzheimer Forschung Initiative e. V., Grabenstraße 5, 40213 Düsseldorf, kostenfrei angefordert werden: per Post oder Internet unter www.alzheimer-forschung.de, per E-Mail unter info@alzheimer-forschung.de oder einfach über die gebührenfreie Telefonnummer 0800 / 200 400 1.

Quellen:
David A Breen, David P Breen, John W Moore, Patricia A Breen, Desmond O'Neill, Driving and dementia, in: British Medical Journal 2007 June 30; 334(7608): S. 1365 -1369, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.pubmedcentral.nih.gov/, Summary points unter: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.bmj.com/

B. R. Ott, W. C. Heindel, G. D. Papandonatos, E. K. Festa, J. D. Davis, L. A. Daiello, J. C. Morris: A longitudinal study of drivers with Alzheimer disease, published in “Neurology” online before print January 23, 2008, doi:10.1212/01.wnl.0000294469.27156.30), Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.neurology.org/

psychiatrie-aktuell, Meldung vom20.03.2008: Demenz-Patienten regelmäßig auf Fahrtüchtigkeit überprüfen, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.psychiatrie-aktuell.de/news/

Wie lange können Demente Auto fahren? In: Medical Tribune, Ausgabe 39/2007, S. 8, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.medical-tribune.de/patienten/news/

Universität Köln, Presse-Information 13/2006: Fahreignung bei Alzheimer-Erkrankung, Ermittlung neu-ropsychologischer Prädiktoren, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.uni-koeln.de/


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WAS SIE SCHON IMMER WISSEN WOLLTEN

Warum riecht Pipi nach dem Spargelessen?

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(dgk) Im Mai und Juni hat das Spargelessen Hochkonjunktur. Ein verräterischer Genuss, hinterlässt er doch bei manchem seine Geruchsspuren. Denn kaum sind die leckeren Stangen verdaut, treibt es einen zum Wasserlassen, dessen Ergebnis bei vielen buchstäblich zum Himmel stinkt. Aber warum ist das so?

Die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt. Das Wahrscheinlichste ist, dass Abbauprodukte der im Spargel enthaltenen Asparagussäure für das unangenehme Aroma sorgen. Dabei setzt ein Enzym streng riechende schwefelhaltige Verbindungen frei, die über den Harn ausgeschieden werden. Insgesamt haben Forscher bislang sechs solcher schwefelhaltigen Substanzen im Urin von Spargelessern entdeckt, die für den typischen Geruch des Urins verantwortlich sind – zum Beispiel S-Methylthioacrylat sowie S-Methyl-3-(methylthio)thioproponiat.

Interessant dabei ist, dass genetisch bedingt offenbar nur etwa jeder zweite Mensch dieses Enzym besitzt, das den Stoffwechselprozess so beeinflusst, dass dabei die besagten strengen Geruchsstoffe entstehen. Bei allen anderen riecht der Urin nach dem Spargelessen normal.

Schon 1956 wurde das Phänomen erstmals wissenschaftlich untersucht. Britische Forscher fanden heraus, dass rund 43 Prozent der Menschen „Ausscheider“ seien, wogegen bei 60 Prozent der Urin nach dem Spargelessen normal rieche, und sie schlussfolgerten, dass dies  genetische Ursachen haben müsse. 1987 nahmen 800 Freiwillige an einem zwölf Monate dauernden Spargelurin-Versuch teil. Das Ergebnis bestätigte die Theorie von den Ausscheidern und Nichtausscheidern. Es widerspricht auch einer anderen Untersuchung von 1980, wonach der Urin bei allen Spargelessern gleich rieche, aber nur eine Minderheit dies auch tatsächlich wahrnehmen könne.

Ganz eindeutig geklärt hat die Wissenschaft das Phänomen des stinkenden Spargelpipis bis heute nicht, also die Frage, ob dies nun rein genetisch bedingt ist oder nur an einem mangelhaften Geruchssinn mancher Menschen liegt – wenn auch Ersteres wahrscheinlicher ist.

Klar dagegen ist: Der strenge Geruch des Urins ist völlig harmlos und keinesfalls ein Anzeichen für irgendwelche gesundheitlichen Leiden oder gar Vergiftungen!

Übrigens können die geruchsintensiven Stoffe auch in die Muttermilch gelangen und deren Geschmack verändern. Bei einigen stillenden Müttern ist es daher möglich, dass das Baby die Muttermilch nach einer Spargelmahlzeit nicht annimmt.
Um den lästigen Duft zu verhindern, gibt es nur ein Mittel: Auf den Spargel verzichten!

Quellen:
Warum stinkt Urin nach dem Essen von Spargel?, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.chemieunterricht.de/

Warum riecht es nach dem Spargelessen?, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.tk-logo.de/

Warum der Urin “stinkt”, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.spargeltreff.de/

Warum riecht der Urin nach Spargelgenuss?, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.aerztekammer-bw.de/

Einfluss des Spargels auf den Urin - Warum riecht der Urin nach dem Spargelessen anders?, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwwe2.workbox.de/


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MELDUNGEN

Anti-Aging-Buch des VERLAGS im KILIAN gewinnt Health Media Award 2008

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(dgk) Das Handbuch Anti-Aging & Prävention, erschienen im VERLAG im KILIAN in Marburg, wurde mit dem „Health Media Award“ 2008 in der Kategorie Print/Bücher ausgezeichnet. Der beim Deutschen Grünen Kreuz e. V. (DGK) tätige Autor Dr. Rüdiger Schmitt nahm die Auszeichnung am Dienstag, 13. Mai, während des „2. trendforums Gesundheitskommunikation“ in Köln entgegen.

Das preisgekrönte Buch, das der Physiologe und Gerontologe gemeinsam mit der Ärztin Simone Homm verfasst hat, beschreibt nicht nur die komplexen physiologischen Alterungsprozesse, sondern auch wirksame Gegenstrategien. Die Autoren werteten dazu 5.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen aus.

Das Werk gibt einen einzigartigen Überblick über den aktuellen Stand der Alternsforschung. Dieses Forschungsgebiet zählt zu den aufregendsten Wissenschaften. Doch trotz revolutionärer Erkenntnisse und des Rufs nach Prävention setzt unser Medizinsystem eher auf Reparatur als auf Vorbeugung. Anti-Aging-Medizin galt lange als unseriös, dabei ist sie echte, zielgerichtete Prävention.

Wer an diesem spannenden Thema interessiert ist – ganz gleich ob Arzt oder medizinischer Laie – wird das Handbuch „Anti-Aging & Prävention“ mit Gewinn lesen. Es versetzt darüber hinaus jeden in die Lage, sein persönliches Präventionsprogramm zu erstellen.

Die Jury des erstmals vergebenen „Health Media Award“ zeichnete das Buch als eins von zehn herausragenden Projekten der Gesundheitskommunikation aus. Der Exzellenzwettbewerb wird organisiert vom Bildungsinstitut der Kommunikationswirtschaft e. V. (BiK). Mehr über das Buch und die weiteren Preisträger erfahren Sie unter <link topnews-archiv health-media-award-fuer-anti-aging-buch.html _top external-link-new-window>Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.dgk.de/.

Rüdiger Schmitt und Simone Homm:
„Handbuch Anti-Aging & Prävention“
VERLAG im KILIAN, Marburg
(Broschur, Januar 2008), 542 Seiten
42,00 Euro
ISBN 978-3-932091-95-7

 


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Rasierklingen, Fön, Nagellackentferner...
Unfallrisiken im Badezimmer
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(dgk) Die obige Aufzählung der insbesondere für Kinder bestehenden Unfallgefahren in häuslichen Badezimmern könnte noch ergänzt werden durch Reinigungsmittel, Medikamente, Scheren, Sprays und unterschiedliche kosmetische Produkte. Aber vollständig wäre sie damit immer noch nicht. Vor allem morgens ist üblicherweise in Bädern Hektik angesagt. Dabei bleiben gefährliche Gegenstände schon mal unabsichtlich liegen und können damit für Kinder zum Unfallrisiko werden.

Das Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e. V. hat aktuell die zweite Folge einer Detektivgeschichte für Kinder in Form eines Kurzhörspiels publiziert, in der ein kleiner Agent gefährliche Dinge im Badezimmer aufspürt und die bestehenden Risiken kindgerecht erklärt. Das geschieht nicht nur durch übliche mahnende Appelle, sondern auch in reflektierenden Passagen, in denen der kleine Agent Bitrex mit sich selbst spricht und Gefahren abwägt. Zuhörende Kinder werden somit zur Identifikation mit dem Agenten angeregt und aufgefordert, dargestellte Situationen mit der eigenen Realität zu vergleichen.

Dieses neue Hör-Medium zur aktiven Sicherheitserziehung steht Interessierten kostenfrei im Internet zur Verfügung unter der Adresse <link presse tvradio podcast.html external-link-new-window>Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.dgk.de, Kategorie Podcast.


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Ab 35 Jahre kostenlos zum Haut-Check   
Hautkrebs-Früherkennungs-Untersuchung ist ab 1. Juli Kassenleistung
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(dgk) Ab 1. Juli bieten alle gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten an, die Kosten für eine Früherkennungsuntersuchung von Hautkrebs über die Krankenversicherungskarte abzurechnen. Alle gesetzlich Krankenversicherten ab 35 Jahre haben nun alle zwei Jahre Anspruch auf diese Vorsorgeuntersuchung. Den Haut-Check dürfen Mediziner mit entsprechender Qualifikation durchführen. Das können Fachärzte wie Dermatologen, aber auch Hausärzte sein.

Seit den 1970er-Jahren haben sich die Hautkrebsfälle in Deutschland mehr als verfünffacht. Wird Hautkrebs früh erkannt, bestehen grundsätzlich für alle Arten hohe Heilungschancen. Daher ist die Früherkennungsuntersuchung so wichtig. Wer unter 35 ist, muss den Haut-Check aus eigener Tasche zahlen, sollte diese Möglichkeit jedoch nutzen, wenn er/sie zu einer Risikogruppe zählt.

Menschen, die sich (zum Beispiel aus beruflichen Gründen) viel draußen aufhalten müssen, haben ein hohes Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken. Er tritt häufig im Gesicht auf: an der Nase, am Ohr oder an der Wange. Jedes Jahr erkranken nach Expertenschätzungen 150 von 100.000 Einwohnern an weißem Hautkrebs, die meisten davon an einem Basalzellkarzinom, das damit der häufigste bösartige Tumor beim Menschen überhaupt ist.

Weniger häufig, aber gefährlicher, weil er schnell Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet, ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom). Er kann am ganzen Körper auftreten und zeigt sich bei Männern häufig am Rücken, bei Frauen am Unterschenkel. Wer in seiner Kindheit starke oder zahlreiche Sonnenbrände hatte, gehört zur Risikogruppe für das maligne Melanom. 


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Gefährdet Medizinerlatein die Patienten?
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(dgk) Wer hat sich nicht schon über das „Fachchinesisch“ von Medizinern beschwert!? Was Herr oder Frau Doktor da manchmal von sich geben, erscheint nicht Wenigen wie böhmische Dörfer – sie verstehen es oft gar nicht oder falsch. Schuld daran ist, dass die medizinische Fachsprache größtenteils aus dem Lateinischen oder Griechischen abgeleitet ist. Sogar unter Kollegen entstehen dabei Missverständnisse. Dr. Melinda Lyons von der Cambridge University hat dieses Phänomen vor kurzem in der Fachzeitschrift „The Lancet“ diskutiert. Ihrer Ansicht nach ist der Gebrauch „toter“ Sprachen nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern könnte unter Umständen aufgrund von Missverständnissen und Hörfehlern für Patienten sogar gefährlich werden.

Dass sich viele medizinische Begriffe recht ähnlich anhören, könne zu Problemen führen. Die Vorsilben hypo- und hyper- seien Beispiele für ähnlich aussehende und klingende Begriffe, die aber eine gegensätzliche Bedeutung haben und mit häufig in Notfallsituationen verwendeten Bezeichnungen zusammenhängen (Hypoglykämie = Unterzucker, Hypertonie = hoher Blutdruck, Hypotonie = niedriger Blutdruck). Dr. Lyons warnt: „Eine Verwirrung könnte für die Patienten ernsthafte Folgen haben.“ Als weitere Beispiele nennt die Wissenschaftlerin die Vorsilben intra- gegenüber inter- und anti- gegenüber ante-. Auch dabei könne es leicht zu Verwechslungen kommen, was möglicherweise ernsthafte Konsequenzen für Patienten nach sich ziehe. Situationen, die ein solches Gesundheitsrisiko erhöhten, seien im Medizineralltag gegeben, wenn:

  • die Begriffe nicht vertraut sind,
  • nur unzureichend Gelegenheit und Zeit zur Begriffserklärung besteht,
  • ein hoher Grad an Lärm und Ablenkung vorhanden ist,
  • man mit Akzenten oder sprachlichen Eigenarten des Sprechers Probleme hat, was aufgrund der multikulturellen Zusammensetzung der Gesellschaft und auch der medizinischen Teams verstärkt auftreten kann.

Bislang habe das professionelle Gesundheitswesen die Abkehr von der komplexen klassischen Terminologie als Verdummung verspottet. Allerdings sollte sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen, sagt Dr. Lyons und fordert: „Es gibt keine Rechtfertigung für den fortgesetzten Gebrauch eines Vokabulars, das der Ausbildung und der alltäglichen Arbeit des Gesundheitspersonals unklare Begriffe hinzufügt. Um für Krankenhausärzte und Patienten gleichermaßen Klarheit zu schaffen, müssen in einem notwendigen Schritt zur Vereinfachung der medizinischen Sprache archaische, risikobehaftete Begriffe entfernt werden.“

Quellen:
The Lancet, Meldung vom 17.04.2008, Klassische medizinische Terminologie gefährdet Patienten, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.wissenschaft-online.de/

Melinda Lyons, Do classical origins of medical terms endanger patients?, Lancet 2008; 371: S. 1321 – 1322, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.thelancet.com

Medical Tribune, Meldung vom 22.04.2008, Tote Sprachen für die Lebenden - Gefährdet Medizinerlatein die Patienten?, Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.medical-tribune.de/


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ERNÄHRUNG – FORSCHUNG – GESUNDHEIT

Salat mit Wildkräutern: So schmeckt der Sommer!

Gesunde Leckereien aus Wald und Wiese
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(dgk) Dem Gärtner sind sie ein Graus: „Unkräuter“ wie Löwenzahn, Giersch oder Knoblauchsrauke wachsen mit Vorliebe dort, wo man sie nicht haben möchte. Da hilft manchmal nur eins: Einverleiben! Denn viele wilde Kräuter eignen sich hervorragend als Zutat für Salate, Suppen oder Kräuterquark. Neben ihrem intensiven Aroma zeichnen sich Wildkräuter oft durch hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen aus.

Löwenzahn: eine kleine Vitaminbombe
Die gezackten Blätter der „Pusteblume“ enthalten besonders viel Vitamin A, K und Beta-Karotin. Aber auch die Knospen, Blüten und Wurzeln des Löwenzahns (Taraxacum officinale) sind zum Verzehr geeignet. Löwenzahnblätter schmecken in Salat, Quark, als „wildes“ Risotto oder Pesto. Wildkräuter-Anfänger sollten die Löwenzahnblätter jedoch zunächst mit anderen Kräutern oder Salaten mischen oder zum Abmildern etwas Sahne zufügen.

Knoblauchsrauke: wilde Konkurrenz für den Bärlauch
Kenner schätzen die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) wegen ihres feinen Knoblaucharomas, das beim Zerreiben der Blätter frei wird. Sie wächst an schattigen Plätzen, so an Waldrändern oder unter Hecken, häufig in Gesellschaft der Brennnessel.
Als Würzkraut für Salate, Kräuterbutter, pikante Quark-Dips oder Kartoffeln verleiht die Knoblauchsrauke allen Speisen eine leicht pfeffrige und knoblauchartige Note. Getrocknet oder gekocht verliert sie allerdings an Aroma. Da das Wildkraut ähnlich antiseptisch wirkt wie Knoblauch, fand es früher auch für Hautumschläge Verwendung.

Gänseblümchen: Tausendschön und lecker-würzig
Gänseblümchen Foto: DGKFast das ganze Jahr über ziert das Gänseblümchen (Bellis perennis) Wiesen und Rasenflächen. Die „schöne Ausdauernde", so die wörtliche lateinische Übersetzung, ist als Dekoration und essbare Zutat bestens zu empfehlen. Die würzigen Blütenköpfe können Salate und Quarks bereichern, das Butterbrot würzen oder über Gemüse und Suppen gestreut werden. Besonders raffiniert: Die Blütenknospen als „falsche Kapern“ einlegen oder frittiert als ausgefallene „Croutons“ genießen. In der Naturheilkunde dient das „Tausendschön“ auch heute noch als Wundheilmittel, zur Blutreinigung oder zur Anregung des Stoffwechsels.

REZEPT: Sommersalat mit wilden Kräutern

Zutaten für 4 Personen:
1 kleiner Frisée- oder Kopfsalat
½ Salatgurke
3 Tomaten
½ Dose Mais

Für das Dressing:
1 kleiner Becher Joghurt
2 Teelöffel Zitronensaft
1,5 Esslöffel Rapsöl
Salz, Pfeffer
2 Esslöffel geschnittene Garten- und Wildkräuter wie Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Giersch, Schnittlauch, Kerbel oder Petersilie
1 Esslöffel Gänseblümchenköpfe zum Drüberstreuen

Zubereitung:
Den Salat putzen, waschen und klein zupfen, die Blätter in einer Salatschleuder trocken schleudern. Die Gurke schälen, die Tomaten waschen; beides in feine Scheiben schneiden.
Joghurt, Zitronensaft und Öl verrühren, mit Salz und Pfeffer und der Hälfte der zuvor gewaschenen Kräuter abschmecken. Das Dressing mit dem Salat vermischen und auf einem großen Teller anrichten. Die Gurken- und Tomatenscheiben sowie den Mais dekorativ auf dem Salat verteilen und die restlichen Kräuter drüberstreuen. Zum Schluss den Salat mit den Gänseblümchenköpfen garnieren.

Die INITIATIVE „LOBBY FÜR DAS KIND“ informiert
      
Wenn die ersten Zähne kommen
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(dgk) Die Milchzähne von Kindern entwickeln sich bereits in der frühen Schwangerschaft in den Zahnleisten. Obwohl es nach der Geburt einige Monate dauert, bis die Zähne durchbrechen, wachsen sie bereits. Sie zeigen sich normalerweise im Unterkiefer, entweder paarweise oder einzeln. Klassischerweise erscheint der erste Zahn mit sechs Monaten, dann kommt jeden Monat ein neuer dazu. Mit einem Jahr hat das Baby also durchschnittlich sechs Zähne. Manche Säuglinge bekommen allerdings ihren ersten Zahn bereits mit zwölf Wochen, einige andere lächeln ihre Eltern auch an ihrem ersten Geburtstag noch zahnlos an. Im Alter von zweieinhalb Jahren sind jedoch meist alle Milchzähne durchgebrochen. Die Kleinkinder haben dann ihr erstes vollständiges Gebiss mit 20 Zähnen.

Zahnen – häufig eine schwierige Zeit für Babys und Eltern
Zahnen ist ein ganz normaler Vorgang. Viele Babys bekommen ihre Zähne ohne Probleme, andere sind hingegen regelrecht krank. Manchmal wird das Zahnen von einem grippalen Infekt oder Fieber begleitet, weil sich der Körper des Kindes voll und ganz auf das Durchbrechen der Zähne konzentriert und deshalb das Immunsystem geschwächt ist. Es gibt einige sichere Indizien dafür, dass Babys bald Zähne bekommen. Sie fangen verstärkt an zu sabbern und beißen auf allem herum, was sie in die Finger bekommen. Die Kleinen wissen instinktiv, was ihnen bei schmerzendem Zahnfleisch gut tut: kauen, kauen, kauen. Die Babys haben gute Gründe zu quengeln, zu weinen und schlecht zu schlafen: Der Kieferknochen fängt an zu spannen, und viele Babys haben geschwollenes, gerötetes und empfindliches Zahnfleisch, wenn die Zähne sich Platz verschaffen. Häufig sind auch die Wangen der Kleinen rot und heiß, sie haben keinen Appetit, aber eine regere Verdauung.

Damit nicht immer die eigenen Finger oder die der Eltern als „Beißriegel“ herhalten müssen, sollte man seinem Nachwuchs am besten ein festes Stück Gemüse, beispielsweise Möhre oder Kohlrabi, eine harte Brotkruste oder einen gekühlten Löffel zum Darauf-herum-Beißen geben. Das Kind sollte diese Gegenstände jedoch nicht unbeaufsichtigt in den Mund stecken, damit es sich nicht verschluckt. Bewährt haben sich auch Beißringe in allen möglichen Ausführungen. Wichtig ist, dass sie keine Weichmacher wie Phtalate oder PVC enthalten. Ringe mit Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) sind dagegen unbedenklich.
Es gibt auch spezielle Beißringe, die im Kühlschrank gekühlt werden können, was vielen zahnenden Babys Linderung bringt. Sie sollten allerdings nie ins Gefrierfach gelegt werden, weil sie dort zu kalt werden und dann mehr schaden als nützen. Eiswürfel sind für empfindliche Babymünder ebenfalls nicht geeignet. Manchen Kindern hilft es auch, wenn man ihr Zahnfleisch mit den Fingern massiert, sodass es weniger juckt. Bleibt das Baby trotz dieser Hilfsmittel quengelig, kann man versuchen, es mit homöopathischen Präparaten oder Zahnungsgels, die das Zahnfleisch örtlich betäuben, zu beruhigen. Bei Medikamenten sollte man sich allerdings genau informieren, denn manche Zahnungstropfen oder -gels enthalten viel Zucker oder sogar Alkohol.

Zahnpflege von Anfang an
Mit dem Zähneputzen sollte unmittelbar nach dem Zahndurchbruch begonnen werden. Bei den ganz Kleinen reinigt man die Zähne am besten mit einem feuchten Wattestäbchen oder einer Fingerzahnbürste aus der Apotheke. Sind schon mehrere Zähne vorhanden, können diese mit einer Kinderzahnbürste geputzt werden. Zahnpasta ist in der ersten Zeit nicht notwendig. Nach dem zweiten Geburtstag sollte eine Kinderzahnpasta mit Fluorid verwendet werden.  Das tägliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahncreme wird von Ärzten als die wirkungsvollste Vorbeugung gegen Karies bewertet. Der regelmäßige Besuch eines Zahnarztes empfiehlt sich schon bei Kleinkindern.

Hinweis für Redaktionen:

Die Initiative LOBBY FÜR DAS KIND hat sich die Information von (werdenden) Eltern über die Gesundheit ihres Kindes im Mutterleib und in der ersten Lebensphase zum Ziel gesetzt. In den ersten Monaten haben wir Sie mit Themen rund um eine gesunde Schwangerschaft und Geburt versorgt. Im zweiten Teil der Kampagne informieren wir Sie seit einigen Monaten über das gesunde Wachsen und Gedeihen des Kindes in der ersten Lebensphase.  
Die Initiatoren dieser Kampagne sind die Initiative des Kinderzentrums München, die Klinik für Geburtsmedizin der Charité Berlin, die Stiftung für das behinderte Kind und das Deutsche Grüne Kreuz e. V. (DGK). Helfen Sie uns mit Ihrer Veröffentlichung, alle Eltern zu erreichen.
Internet: www.lobby-fuer-das-kind.de, E-Mail: lobby.kind(at)kilian.de

SERVICE

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Die abgebildeten Fotos können von Redaktionen kostenlos per E-Mail angefordert werden unter: presseservice(at)kilian.de

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Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen können Sie sich gerne wenden an:

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Weitere Informationen:
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