VIRUSINFEKTIONEN IN DER SCHWANGERSCHAFT

In dieser Ausgabe:
- Ringelröteln
- Cytomegalie-Virus (CMV)

In der nächsten Ausgabe im April:
- Röteln
- Varizellen (Windpocken)


Ringelröteln in der Schwangerschaft – was Sie über die
„Rote-Backen-Krankheit“ wissen sollten
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(dgk) Ringelröteln, oftmals mit den Röteln verwechselt, treten überwiegend im Kindesalter auf und fallen dann häufig dadurch auf, dass die Kinder intensiv rote Wangen haben. Der Erreger, Parvovirus B19, ist nicht dem Rötelnvirus verwandt. Wie die Röteln sind Ringelröteln aber besonders gefährlich, wenn eine Schwangere sich infiziert, dann kann das ungeborene Kind aufgrund einer infektiös bedingten Blutarmut (Anämie) an Wasseransammlungen zum Beispiel im Bauchraum leiden oder es kann zu einem Herzversagen kommen (sogenannter Hydrops fetalis): Das Kind kann im Mutterleib an den Folgen der Infektion sterben.
Wie häufig dieses Ereignis ist und was man über Ringelröteln wissen sollte, wenn man ein Kind erwartet, darüber sprachen wir mit Frau Professor Susanne Modrow, der Leiterin des Konsilarlabors Parvoviren, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Regensburg.

dgk: Wie häufig ist die Erkrankung bei Erwachsenen bzw. bei Schwangeren?

Prof. Modrow: Laut einer repräsentativen Studie haben rund 65 Prozent der 18- bis 19-Jährigen die Ringelröteln bereits durchgemacht, bei den über 70-Jährigen steigt diese Zahl auf 80 Prozent. Man kann davon ausgehen, dass etwa 70 Prozent der Schwangeren vor einer Infektion mit Parvovirus B19 geschützt sind, da sie die Infektion bereits früher hatten.

dgk: An welchen Symptomen merkt man, dass man infiziert ist?

Prof. Modrow: Der Krankheitsverlauf bei Kindern und bei Erwachsenen ist etwas unterschiedlich. Bei Kindern sind die roten Backen am auffallendsten. Dies ist oft das erste Zeichen, ein bis zwei Tage später tritt ein girlandenförmiger Ausschlag an Armen, Beinen und Rumpf auf, es kommt zu leichtem Fieber, Schlappheit, Müdigkeit und Unwohlsein. Schon Kinder können unter Gelenkentzündungen leiden. Diese sind jedoch schwerwiegender, wenn Erwachsene die Krankheit durchmachen, die Gelenkschmerzen und -schwellungen können wochen- bis monatelang anhalten und in seltenen Fällen sogar eine Rheumaerkrankung auslösen. Der klassische Ausschlag fehlt allerdings oftmals.

dgk: Welche Auswirkungen hat eine Ringelröteln-Infektion in der Schwangerschaft?

Prof. Modrow: Das hängt entscheidend von dem Zeitpunkt der Erkrankung ab. Bei einer Infektion bis etwa zur achten Schwangerschaftswoche kommt es meist zu einer spontanen Fehlgeburt. Besonders problematisch sind Infektionen der Schwangeren zwischen
der 8. und 20. Schwangerschaftswoche. Dann kann es etwa vier bis zehn Wochen nach der Infektion der Mutter zum Hydrops fetalis beim Kind kommen. Etwa drei bis neun Prozent der Kinder von Müttern, die in dieser Zeit eine akute Parvovirus-Infektion durchmachen, sind davon betroffen. Anders als bei den Röteln kommt es bei den Kindern nicht zu angeborenen Schädigungen: Sie sterben entweder im Mutterleib oder sie kommen gesund zur Welt.
Frauen, die nach der 20. Schwangerschaftswoche erkranken, brauchen kein Risiko mehr für ihr Kind zu fürchten.

dgk: Gibt es eine Therapie, wenn ein Ungeborenes infiziert ist und wie wird dies diagnostiziert?

Prof. Modrow: Manchmal stellen die Frauen selbst fest, dass etwas nicht stimmt, weil sich das Kind weniger bewegt. Meistens jedoch wird durch eine Dopplersonographie bei der Schwangerenvorsorge festgestellt, dass beim Kind eine Anämie vorliegt. In diesen Fällen wird sofort bei der Frau ein Bluttest durchgeführt (IgM-Antikörper + virale DNA im Serum), um abzuklären, ob eine akute Infektion vorliegt. Beim Kind wird der Hämoglobin-Wert untersucht. Die Behandlung besteht in einer sofortigen Bluttransfusion über die Nabelschnurvene. Damit kann das Kind gerettet werden, es kommt gesund zur Welt.

dgk: Welchen Rat können Sie einer Schwangeren geben?

Prof. Modrow: Zunächst einmal den Rat, keine Panik zu bekommen, wenn ein Kontakt zu einem an Ringelröteln Erkrankten bestand – oftmals sind das übrigens die eigenen Kinder, die die Krankheit z. B. aus dem Kindergarten mit nach Hause bringen. Dies sollte allerdings sofort Anlass für einen Bluttest sein, vor allem wenn der Kontakt in der 8. bis 20. Schwangerschaftswoche bestand. Wenn man bereits vor oder zu Beginn der Schwangerschaft einen Test machen lässt, kann man in diesen Situationen meistens ganz entspannt sein, denn mehr als zwei Drittel der Schwangeren haben die Krankheit bereits durchgemacht und damit eine lebenslange Immunität. Der Test wird allerdings nicht von den Kassen bezahlt. Doch auch, wenn man nicht weiß, ob man die Ringelröteln hatte, besteht kein Grund zur Panik, denn weit über 90 Prozent der akuten Infektionen in der Schwangerschaft verläuft unproblematisch. Und bei den übrigen Fällen gibt es die Möglichkeit einer Therapie beim ungeborenen Kind.


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Schwanger – aber sicher!
Infektionen mit dem Cytomegalie-Virus können zu Hörschäden beim Kind führen
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(dgk) Lea-Sophie*  ist von Geburt an taub. Die Stimme ihrer Mutter kennt sie erst, seit ihr im Alter von zwei Jahren ein Hörimplantat eingesetzt wurde. Lea-Sophies Mutter hat sich während der Schwangerschaft mit dem Cytomegalie-Virus angesteckt. Schon im Mutterleib war das Mädchen auffällig klein und zart. Kurz nach der Geburt wurde festgestellt, dass sie mit dem Cytomegalie-Virus infiziert ist. Die Ärzte sagten den Eltern damals, dass dieses Virus möglicherweise Schädigungen an Ohren, Augen und Lungen hervorrufen kann.

„Wir waren sehr aufmerksam bei der Entwicklung und haben recht früh, als unsere Tochter neun Monate alt war, den Verdacht gehabt, dass etwas mit den Ohren nicht stimmt. Nach wei-teren neun Monaten kam dann die ernüchternde Diagnose der Taubheit beidseits“, berichtet Lea-Sophies Mutter, Carola Bartels*.

Um die Kinder vor Taubheit, Organschäden oder Entwicklungsstörungen zu bewahren, rät Prof. Dr. med. Klaus Friese aus München allen Schwangeren zu einem Test: „Ein einfacher Bluttest hätte darüber Auskunft gegeben, dass die Mutter sich mit CMV angesteckt hat. Wenn bei der Schwangeren keine Antikörper vorhanden sind, wird die Blutuntersuchung alle acht Wochen wiederholt. Bislang gehört der Test (noch) nicht zu den Kassenleistungen und muss daher selbst gezahlt werden.“ Carola Bartels wusste damals noch nichts von dem
Virus, sonst hätte sie den Test gemacht. Und so wie ihr geht es vielen werdenden Müttern.

Das CM-Virus stammt aus der Familie der Herpesviren, diese sind mit sogenannten
Virustatika behandelbar. Bei Schwangeren sind diese Medikamente aber nicht einsetzbar, da sie das Kind schädigen können. Dennoch gibt es eine Möglichkeit, das Virus zu bekämpfen. In der Schwangerschaft kann eine passive Immunisierung mit Immunglobulinen das Kind vor Schädigungen bewahren. Immunglobuline können gezielt freie Viren abfangen und sie neut-ralisieren, das Immunsystem zerstört diesen Komplex vollständig.

Bereits seit 1982 ist das CMV-Immunglobulin in Deutschland zugelassen und wird überwie-gend nach Organtransplantationen eingesetzt. Die Viren können mit dem Organ des Spenders übertragen und durch medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems wieder aktiv werden. Seit 2005 weiß man, dass das CMV-Immunglobulin auch zur Vorbeugung und Therapie von angeborenen CMV-Infektionen einsetzbar ist. Eine große Studie, die 2007 startete, soll dazu führen, dass das Präparat auch die Zulassung in der Schwangerschaft erhält.

Doch auch jetzt schon können Schwangere, die sich mit CMV infiziert haben, von der Im-munglobulingabe profitieren. Neuere Studien und Fallberichte zeigen sehr gute Erfolge.
 
Die kleine Lea-Sophie lacht, wenn sie die vertraute Stimme ihrer Mutter hört. Inzwischen spricht sie bereits kleine Sätze und erkennt wie alle Kinder die Melodie ihrer Spieluhr. Durch eine rechtzeitige Diagnostik und Behandlung noch während der Schwangerschaft wäre ihr und ihren Eltern jedoch viel Leid erspart geblieben. 

  • Mehr Informationen zu CMV gibt es auch als Podcast. Hören Sie ein Interview mit Prof. Dr. med. Klaus Friese unter www.dgk.de/podcast.
  • Die Broschüre „Cytomegalie & Co. – Häufige Virusinfektionen in der Schwangerschaft“ mit allem Wissenswertem zum Thema können Sie gegen einen mit € 1,45 frankierten DIN-A5-Rückumschlag anfordern unter: Deutsches Grünes Kreuz e. V., Stichwort: CMV, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg

* Namen von der Redaktion geändert

Wenn Sie spezielle Fragen haben oder selbst von einer CMV-Infektion in der Schwan-gerschaft betroffen sind, senden Sie uns eine E-Mail an cmv(at)dgk.de oder ein Fax 0 64 21 / 2 93 - 7 20. Wir werden Ihre Anfrage an einen Experten weiterleiten.

So schützen Sie Kinder im Haushalt vor Vergiftungen
Podcast zum Tag des Vergiftungsschutzes am 20. März 2008 gibt Tipps
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(dgk) Vergiftungsgefahren im Haushalt bestehen primär durch Medikamente und chemische Substanzen, wie Spülmittel, Allzweckreiniger, Entkalker, Verdünnungsmittel und Tabakwaren. Dies wird durch die regelmäßigen Berichte der Giftinformationszentralen immer wieder belegt. Ein erhöhtes Vergiftungsrisiko besteht für Kleinkinder, wenn die Betreuungsperson abgelenkt ist, zum Beispiel weil während des Putzens das Telefon klingelt, ein Topf auf dem Herd über-kocht oder jemand an der Wohnungstür läutet. In diesen Momenten können unverschlossene Reinigungsmittel für Kinder zum Vergiftungsrisiko werden.

Beim Verdacht auf Vergiftungen bieten Giftinformationszentren einen 24-Stunden-Beratungsservive an, mit dem das weitere Vorgehen geklärt werden kann. Effektiv und schnell ist diese Hilfestellung, wenn das beteiligte Produkt eindeutig identifiziert werden kann. Deshalb sollten Ratsuchende während des Anrufs beim Giftinformationszentrum die Produktverpackung zur Hand haben.

Anlässlich des bundesweiten Informationstages

„Vergiftungsschutz für Kinder im Haushalt“ am 20. März

bietet das Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e. V.
einen Audio-Podcast im Internet an.

Unter der Adresse www.dgk.de „Podcast“ können Interessierte ein Interview mit Dr. Herbert Desel, dem Leiter des Giftinformationszentrums-Nord, hören oder herunterladen. Der Experte gibt Tipps zum Vergiftungsschutz für Kinder und erläutert die Hilfestellungen der Giftinfozentren.

Sicherer Spielplatz
Forum Unfallprävention stellt Checkliste zur Verfügung
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(dgk) Gleich zu Beginn der diesjährigen Spielplatzsaison die Aufmerksamkeit auf notwendige Sicherheitskriterien für Spielplätze und Spielgeräte zu richten, ist das Ziel des Forums Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e.V. (DGK). Zu Aktionen vor Ort, zum Beispiel Spielplatzfeste, bei denen Eltern und Kinder nicht nur gemeinsam spielen, sondern auch den Blick auf notwendige Sicherheitsvorkehrungen und sichere Verhaltensweisen beim Spielen richten, regt das Forum an und stellt anlässlich des bundesweiten Aktionstages „Sicherer Spielplatz“ am 25. März unter dem Titel „Spielplatz-Check“ eine Übersicht zu Sicherheitskriterien für Spielgeräte zur Verfügung, mit der gravierende gerätetechnische Mängel identifiziert werden können.

Helm ab!
Fahrradhelme stellen beim Klettern und Toben an Spielgeräten ein erhöhtes Unfallrisiko dar. Denn mit den Haltegurten können die Helme an engen Fangstellen oder Seilknoten hängen bleiben und zur Strangulationsgefahr werden. Zudem können spielende Kinder, die auf dem Spielplatz einen Fahrradhelm tragen, an engen Einstiegen und Durchlaufbarrieren, die meist  an Kletter- und Rutschgeräten anzutreffen sind, mit dem Helm so heftig anstoßen, dass schwere Genickverletzungen die Folge sein können. Diese Unfallrisiken durch Fahrradhelme gelten übrigens nicht nur an Spielgeräten – auch beim Klettern auf Bäumen bestehen ähnliche Gefahren.

Das Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e. V. rät Trägern von Spielplätzen deshalb dazu, im Eingangsbereich von Spielplatzanlagen kindgerechte Warnhinweise in Form von Piktogrammen anzubringen, mit denen Kinder und Eltern aufgefordert werden, die Fahrradhelme zum Spielen abzunehmen. 

  • Der „Spielplatz-Check“ kann gegen Einsendung eines rückadressierten und mit 1,45 € frankierten DIN-A5-Umschlags angefordert werden.  Adresse: Deutsches Grünes Kreuz e. V., Forum Unfallprävention, Stichwort „Spielplatz-Check“, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg.

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Zahnhalskaries – Vorbeugung und frühzeitige Behandlung retten Zähne
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(dgk) Freiliegende Zahnhälse können nicht nur sehr schmerzempfindlich sein, sie stellen auch ein hohes Risiko für Zahnhalskaries, auch Wurzelkaries genannt, dar. 21,5 Prozent der Erwachsenen im Alter von 35 bis 44 Jahren und sogar 45 Prozent der Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren haben laut der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) mindestens eine kariöse oder gefüllte Wurzeloberfläche. In der Gruppe der Erwachsenen und der Senioren hat Zahnhalskaries gegenüber früheren Studien deutlich zugenommen.

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang des Zahnfleischs und damit für freiliegende Wurzeloberflächen ist die Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparates, von der vor allem Erwachsene und Senioren betroffen sind. Etwa 70 Prozent der 35- bis 50-Jährigen und mehr als 80 Prozent der Senioren leiden an Parodontitis an einem oder mehreren Zähnen. Ein an sich positiver Umstand ist, dass bei den Erwachsenen und Senioren die Anzahl der erhaltenen Zähne zugenommen hat. Durch die längere Funktionsperiode der Zähne steigt allerdings das Risiko, dass die erhaltenen Zähne an Parodontitis und in der Folge auch an Wurzelkaries erkranken. Ein deutlich höheres Risiko für die Entstehung von Zahnhalskaries haben ebenso Diabetes-Patienten, weil diese Patienten auch häufiger und stärker unter Parodontitis leiden.

Um Zahnhalskaries zu vermeiden, ist eine besonders sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene mit einer fluoridhaltigen Zahncreme notwendig, bei der der bakterielle Zahnbelag regelmäßig und gründlich entfernt werden muss. Zusätzlich ist in der Regel die Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen notwendig, um die unzugänglichen Bereiche in den Zahnzwischenräumen zu reinigen. Vor allem die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt sollten regelmäßig zweimal im Jahr wahrgenommen werden. Je nach Kariesrisiko sind zusätzlich professionelle Zahnreinigungen sinnvoll.

„Wird Zahnhalskaries frühzeitig erkannt, ist in der Regel eine schonende Behandlung möglich. Durch eine sorgfältige Reinigung und das Aufbringen von konzentrierten Fluoridpräparaten kann das Voranschreiten der Karies gestoppt und die Heilung der Zahnoberfläche durch die Einlagerung von Mineralien gefördert werden“, erklärt Professor Joachim Klimek, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Präventive Zahnheilkunde der Universität Gießen. Zurzeit wird untersucht, ob die Kariesbakterien in der erkrankten Wurzeloberfläche vor dem Auftragen von Fluoridpräparaten durch Ozon abgetötet werden können, um den Heilungsprozess zusätzlich positiv zu beeinflussen. Aufwendige Behandlungen können so in vielen Fällen vermieden werden, und wertvolle, natürliche Zahnsubstanz bleibt erhalten. Häufig wird Zahnhalskaries auch durch den Rückgang des Speichelflusses gefördert, der oft altersbedingt auftritt, aber auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein kann.

  • Voraussetzung zur Vermeidung von Wurzelkaries sind daher die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen durch den Zahnarzt und eine sorgfältige Zahnpflege zu Hause!
  • Wertvolle Tipps zur Vorbeugung von Zahnhalskaries sowie für eine effiziente Zahn- und Mundpflege geben der Zahnarzt und sein Team.
  • Weitere Informationen auf www.rundum-zahngesund.de
  • Verbraucherinformationen zu modernen Diagnose- und Therapieverfahren auf www.der-gesunde-zahn.net


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Ihre Gesundheit ist unser Thema
DGK und VERLAG im KILIAN präsentieren sich in der Bibliothek am Luisenbad in Berlin
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(dgk) „Ihre Gesundheit ist unser Thema“ – so lautet das Motto des Marburger VERLAGS im KILIAN und so könnte auch das Motto der Berliner Bezirksbibliothek lauten, die ihre großzügigen, lichtdurchfluteten Räume im Stadtteil Wedding dem Verlag als Plattform zur Verfügung stellt. Die Bibliothek am Luisenbad (Travemünder Str. 2, 13357 Berlin) mit dem Thema Gesundheit als Bestandsschwerpunkt lädt alle Berliner und Besucher der Hauptstadt ein, sich vom 1. April bis 16. Mai 2008 über das Programm des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. (DGK) und seiner Tochterfirma VERLAG im KILIAN GmbH zu informieren.

Anlass für die Ausstellung ist ein runder Geburtstag: „60 Jahre für Gesundheit: Deutsches Grü-nes Kreuz“ – so lange ist die älteste gemeinnützige Vereinigung zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge in Deutschland bereits aktiv. Das DGK informiert die Öffentlichkeit über aktuelle Gesundheitsthemen, organisiert Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, Telefonberatung, Themenwochen, Info-Tage und lässt Aufklärungsmobile durch ganz Deutschland touren. Materialien für Arztpraxen und Apotheken, Schulen und andere Einrichtungen sowie Broschüren und Faltblätter ergänzen das umfangreiche Angebot, zu dem auch der Internetauftritt unter www.dgk.de gehört.

Ergänzt werden die Veröffentlichungen des DGK durch Bücher, die der VERLAG im KILIAN seit 1994 herausgibt: Gesundheitsratgeber für Laien und Fachliteratur für Ärzte und andere Gesundheitsberufe (weitere Informationen unter www.kilian.de).

Während der Ausstellung gibt es an fünf Nachmittagen, jeweils ab 15 Uhr, Vorträge mit Experten aus dem wissenschaftlichen Beirat und Mitarbeitern des DGK. Im Anschluss an die Vorträge stehen die Referenten für Nachfragen zur Verfügung.

  • 15. April: Prof, Prof. Dr. Sieghart Dittmann: Infektionskrankheiten – so schützen Sie sich und ihre Familie
  • 23. April: Dr. Joachim W. Dudenhausen: Schwangerschaft – und die beste Vorsorge für Mutter und Kind
  • 30. April: Dr. Jan-Peter Jansen: Kopf und Rücken – Schmerz lass nach!
  • 7. Mai: Dr. Wolfram Singendonk: Unsere Kinder – gesund und fit von Anfang an
  • 14. Mai: Dr. Rüdiger Schmitt-Homm: Anti-Aging – der beste Schutz vor Erkrankungen


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MELDUNGEN

Müde Impfraten werden munter
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(dgk) Die kürzlich vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Daten von Schuleingangsuntersuchungen im Jahr 2006 zeigen weiterhin einen erfreulichen Aufwärtstrend im Vergleich zu den Untersuchungen von 1996 und 2002. Besonders deutlich macht sich der Anstieg bei den Impfungen gegen Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), bei der Keuchhustenimpfung und der wichtigen zweiten Dosis gegen Masern. Allgemein wird auch wieder deutlich, dass in den östlichen Bundesländern die Impfquoten nach wie vor höher liegen.

1996 waren nur ein Drittel der Kinder vor Keuchhusten geschützt, 2006 bereits knapp 93 Prozent. Die Impfung hat mit den seit den 1990er-Jahren gebräuchlichen sogenannten azellulären Impfstoffen, die deutlich besser verträglich sind, eine deutliche Akzeptanzsteigerung erfahren. Seit 1995 ist die Hepatitis-B-Impfung für alle Säuglinge empfohlen, daher fielen die Impfraten 1996 mit knapp zehn Prozent naturgemäß noch niedrig aus, stiegen aber stetig auf nunmehr 87,2 Prozent. Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass für einen Schutz dieser Altersgruppen eine noch höhere Rate erforderlich ist. Dasselbe gilt ebenfalls für die Masernimpfung, wobei für eine Unterbrechung der Infektionskette eine 95-prozentige Durchimpfungsrate auch bei der zweiten Impfdosis notwendig ist. Dennoch sind dabei in den letzten Jahren Erfolge zu verzeichnen: 2002 war erst ein Drittel der Kinder wie gefordert zwei Mal gegen Masern geimpft, 2006 waren es schon 83,2 Prozent. Die beiden Impfungen, die bis zum Ende des zweiten Lebensjahres notwendig sind, werden in Form einer Masern-Mumps-Röteln-Kombination (MMR) oder einer MMR-Varizellen-Impfung gegeben.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin Nr. 7/ 2008 www.rki.de
Link: <link gesundheit impfen-infektionskrankheiten.html external-link-new-window>www.dgk.de/ Gesundheitsthemen /Impfen & Infektionskrankheiten
Service: Telefonische Impfsprechstunde jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr unter Tel. 06421 / 293-188


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Noroviren – Epidemie 2007/2008 bricht Rekorde
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(dgk) Laut Angaben des Robert Koch-Institutes übertrifft die Zahl der Norovirus-Erkrankungen in dieser „Saison“ noch die Winterepidemie von 2006/2007. In der 38. Woche wurden erstmals mehr als 1.000 Neuerkrankungen pro Woche gemeldet, und die Meldedaten nahmen im weiteren Verlauf kontinuierlich zu. Das bisherige Maximum des Winters 2007/2008 wurde in der 3. Meldewoche mit 16.122 übermittelten Fällen erreicht, dies liegt deutlich über dem Gipfel vom Vorjahr (8.874 Fälle).

Betroffen von den in den Wintermonaten besonders häufigen Norovirus-Infektionen sind vor allem ältere Menschen, bis zum 13.2.2008 wurden in der Altersgruppe der über 70-Jährigen 89.754 Fälle gemeldet, das entspricht 45 Prozent aller gemeldeten Fälle.

Noroviren
Die Viren gibt es nur beim Menschen. Sie werden über den Stuhl und das Erbrochene des Menschen ausgeschieden. Die Gefahr, sich zu infizieren ist sehr hoch.
Norovire verursachen akut beginnende Erkrankungen mit schwallartigem, heftigem Erbrechen und starke Durchfällen, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können. In der Re-gel besteht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopf- und Mus-kelschmerzen sowie Mattigkeit. Die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein, meist kommt es jedoch nicht zu hohem Fieber.
Die Behandlung der Beschwerden erfolgt durch Ausgleich des zum Teil erheblichen Flüssig-keits- und Salzverlustes. Eine Therapie gegen die Viren selbst steht nicht zur Verfügung. Insbe-sondere bei betroffenen Kleinkindern und älteren Personen kann ein kurzzeitiger Klinikaufent-halt notwendig sein.  
Eine Impfung gibt es nicht. Wichtig ist die konsequente Einhaltung der allgemeinen Hygienere-geln vor allem in Altenheimen, Krankenhäusern, Gemeinschaftseinrichtungen und Küchen.

Kühle Kleidung verschafft Linderung
Neue Technologie kann bei multipler Sklerose helfen
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(dgk) Patienten mit multipler Sklerose (MS) leiden oft unter großen Schmerzen. Eine Kühlung des Körpers kann einem Teil der Betroffenen helfen, die Beweglichkeit zu erhöhen und die Schmerzen zu lindern. Studien an der Klinik für Neurologie am Rehabilitationszentrum in Valens (Schweiz) zeigten eine Verbesserung der MS-Symptome bei Betroffenen, wenn sie eine spezielle Kühlhose trugen. Schweizer Forscher haben ein entsprechendes Kühlsystem entwickelt, das sehr leicht ist und unter der Kleidung getragen werden kann.

Die Hose besteht aus einer speziellen Membran, in die Leitungswasser gefüllt wird, das bei der Verdunstung zu einer Abkühlung führt. Dieser Mechanismus ahmt den Kühleffekt nach, wie er auch beim Schwitzen erzeugt wird. Durch die schmerzlindernde Wirkung kann z. B. eine Physiotherapie bessere Erfolge erzielen, weil Bewegungen leichter ausgeführt werden können.
Die Kleidung wird seit dem vergangenen Jahr in der Schweiz hergestellt und ist seit kurzem auch in Deutschland erhältlich.

Quelle:
Meyer-Heim u. a.: Advanced lightweight cooling-garment technology, in: Multiple Sclerosis 2007; 13: 232 - 237


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ERNÄHRUNG – FORSCHUNG – GESUNDHEIT

Gesunde Küche im März
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(dgk) Wenn die Natur zu grünen beginnt, wird das Angebot an frischen Zutaten wieder erheblich breiter. Zuerst beschert uns die Vegetation Wildkräuter wie Bärlauch und Sauerampfer. Sie bringen Frische und Farbe auf den Tisch und sind sehr gesund. So enthält Bärlauch viel Vitamin C, Eisen, Mangan, Magnesium sowie schwefelhaltige Öle. Diese wertvollen Inhaltsstoffe helfen unter anderem bei Bluthochdruck und Gefäßverengung. Große Mengen an Vitamin C enthält auch der Sauerampfer, außerdem Gerbstoffe und Kieselsäure.
Beide Kräuter eignen sich beispielsweise für Suppen, Mischsalate oder Kräuterquark. Aufgrund seines hohen Gehalts an Oxalsäure ist Sauerampfer, roh verzehrt, aber problematisch für Nierenkranke.

Hauptsaison im März haben Blattsalate, Spinat, Knollensellerie und Champignons. Obst aus regionalem Anbau ist noch nicht erhältlich. Wer auf frisches Obst nicht verzichten mag, muss noch auf exotische Früchte ausweichen. Die Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Heidelbeeren in den Regalen sind weitgereiste Importware aus Chile, Israel oder Südafrika.
Lagerfähige Wurzelgemüse – Rote Beete, Möhren, Pastinaken, Rettich, Teltower Rübchen oder Schwarzwurzeln sind noch erhältlich und können den Speiseplan mit einer Vielzahl von gesundheitsfördernden Substanzen aufwerten.


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Kresse-Eier: lecker-gesunder Osterspaß
Frühlingsmunter mit Kresse
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(dgk) Frisch, würzig und voller wertvoller Inhaltsstoffe: Mit Kresse macht Gesundheit Spaß! Die aromatischen Sprossen enthalten besonders viel Vitamin K und Beta-Karotin, eine Vorstufe des Vitamin A. Des Weiteren beleben Vitamin C, verschiedene B-Vitamine, Kalium und Eisen den wintermüden Organismus. Der gleichzeitig erfrischende wie auch scharfe Geschmack der Kresse gibt Salaten, Dipps oder Joghurtdrinks den besonderen Pfiff; die Blättchen können aber auch einfach über Brote oder Suppen gestreut werden.

Die bei uns erhältliche Gartenkresse stammt ursprünglich aus Vorderasien und kam mit den Römern nach Europa. Schon seit Jahrhunderten finden die Sprossen auch in der Volksheilkunde Verwendung. Die heilende Wirkung wie auch die Schärfe und der typische Geschmack stammen von den sogenannten Glucosinolaten. Das sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe, die antibakteriell wirken und deshalb Infektionen vorbeugen. So können 20 Gramm Kresse am Tag helfen, gut durch Erkältungszeiten zu kommen. Auch ein präventiver Effekt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs wird dem scharf-würzigen Kraut zugeschrieben. Allerdings sind die schwefelhaltigen Substanzen schnell flüchtig und sehr empfindlich gegen Hitze. Deshalb sollten die jungen Sprossen immer frisch verzehrt werden.

Unser Tipp zu Ostern: Halbe Eierschalen mit Watte auslegen und Kressesamen darauf streuen. Morgens und abends mit einer Blumenspritze befeuchten. Bereits nach einer Woche sind die genügsamen Powerpflänzchen bereit für ihren Einsatz als genussreiche Dekoration auf dem Ostertisch!


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Die INITIATIVE „LOBBY FÜR DAS KIND“ informiert

Rotaviren haben es auf Säuglinge „abgesehen“, Noroviren auf Senioren

(dgk) Zahlen und Statistiken sind manchmal verwirrend, sie können aber auch zur Klärung eines Sachverhaltes beitragen. Beim Robert Koch-Institut in Berlin wird eine Vielzahl von Infektionen beim Menschen registriert, die einer Meldepflicht unterliegen. Dies gilt auch für Erkrankungen durch Rota- und Noroviren. Dabei zeichnet sich auch in den aktuellen Zahlen von 2007 ein klares Verteilungsmuster in den Altersgruppen ab: Während Rotaviren ganz überwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten, sind meist ältere Menschen anfällig für Infektionen mit Noroviren. 57 Prozent aller Rotaviruspatienten sind Kinder in den ersten beiden Lebensjahren, dagegen sind nur 11 Prozent der Norovirus-Erkrankten Kinder unter zwei Jahre, 45 Prozent sind Menschen über 70 Jahre (siehe Tabelle).

Meldezahlen Rotavirus- und Norovirus-Erkrankungen im Jahr 2007

Quelle: Robert Koch-Institut: SurvStat, http://www3.rki.de/SurvStat, Datenstand: 13.02.2008

Durch umfangreiche Studien konnte gezeigt werden, dass die Meldezahlen der Rotavirus-Erkrankungen deutlich unter den tatsächlichen Erkrankungshäufigkeiten liegen, denn längst nicht alle Fälle werden auch diagnostiziert und gemeldet. Man rechnet in Deutschland bei Kindern unter fünf Jahren mit etwa 256.000 Rotavirus-Erkrankungen, bei denen kein Arzt zu Rate gezogen wird. Rund 145.000 Kinder dieser Altersgruppe werden wegen Rotaviren ambulant behandelt, außerdem müssen etwa 22.000 Kinder aufgrund eines schweren Verlaufs in eine Klinik aufgenommen werden.

Extrem belastend sind bei Rotavirus-Erkrankungen die täglich oft häufiger als 20 Mal auftretenden Brechdurchfall-Attacken. Schnell gerät ein Säugling oder Kleinkind in eine bedrohliche Lage, weil der kleine Organismus den enormen Flüssigkeits- und Salzverlust nicht genügend ausgleichen kann. Denn allzu oft behält das Kind keinerlei Flüssigkeit bei sich, die seine Eltern ihm mühsam löffelchenweise einzuflößen versuchen. Dann bleibt nur noch der Weg ins Krankenhaus, um mittels Infusionen und intensiver Pflege die gefährlichen Folgen aufzufangen. Bis Kind und Eltern – beide gleichermaßen erschöpft – aus der Klinik nach Hause dürfen, vergeht oft eine ganz Woche.

Während es gegen Norovirus-Infektionen keinen Impfschutz gibt, können Rotavirus-Erkrankungen bei den hauptsächlich betroffenen Säuglingen durch eine wirksame Schluckimpfung verhindert werden. Die Wirksamkeit liegt bei beiden erhältlichen Impfstoffen bei über 90 Prozent. Für die 5-fach-Rotavirusimpfung (enthält fünf verschiedene Rotaviren) wurde die Wirksamkeit und sichere Anwendung kürzlich auch bei Frühgeborenen nachgewiesen.

Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt seit dem 1. Januar 2008 für alle Säuglinge ab sechs Lebenswochen bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat die Rotavirus-Impfung.
Als erste Kasse bietet dabei die Innungskrankenkasse (IKK Sachsen) die Kostenübernahme über die Versichertenkarte an. Eine bundesweite Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur generellen Impfung aller Säuglinge gibt es derzeit noch nicht (Stand Februar 2008). Auch deshalb ist die Kostenübernahme in Deutschland uneinheitlich geregelt, weshalb Eltern sich gezielt bei ihrer eigenen Krankenkasse danach erkundigen sollten. Die Liste der Kassen, die die Kosten für die Rotavirus-Schluckimpfung übernehmen (etwa 190 Euro für die komplette Impfserie), wird derzeit immer länger.

Service:
Ausführliche und aktuelle Informationen erhalten Sie auch im Internet unter: www.dgk.de/rotaviren.
Ihre persönlichen Fragen können Sie in der telefonischen Impfsprechstunde des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr stellen: Tel. 06421 / 293 188.

Hinweis für Redaktionen:

Die Initiative LOBBY FÜR DAS KIND hat sich die Information von (werdenden) Eltern über die Ge-sundheit ihres Kindes im Mutterleib und in der ersten Lebensphase zum Ziel gesetzt. In den letzten Monaten haben wir Sie mit Themen rund um eine gesunde Schwangerschaft und Geburt versorgt. Im zweiten Teil der Kampagne informieren wir Sie in den nächsten Monaten über das gesunde Wachsen und Gedeihen des Kindes in der ersten Lebensphase.  
Die Initiatoren dieser Kampagne sind die Initiative des Kinderzentrums München, die Klinik für
Geburtsmedizin der Charité Berlin, die Stiftung für das behinderte Kind und das Deutsche Grüne
Kreuz e. V. (DGK). Helfen Sie uns mit Ihrer Veröffentlichung, alle Eltern zu erreichen.
Internet: www.lobby-fuer-das-kind.de, E-Mail: lobby.kind(at)kilian.de

DER REINBEISSER DES MONATS MÄRZ

Rotkohl
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(dgk) Rotkohl, Rotkraut oder Blaukraut – für welche Bezeichnung man sich entscheidet, hängt davon ab, in welcher Region man aufgewachsen ist. Denn das anthocyanhaltige Gemüse schillert je nach Anbaugebiet und Zubereitung in verschiedenen Farben. In Norddeutschland mit seinen sauren Böden und der essig- oder weinbetonten Zubereitung des Wintergemüses heißt der lila Kohl folgerichtig Rotkohl. Kohlfans aus Hessen, Sachsen, Thüringen und Baden empfinden den Kohl zwar auch als rot. Jedoch wird er dort Kraut und nicht Kohl genannt. Roten Kappes bekommt der Kenner nur in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz. Ganz anders sehen das die Bayern, Franken, Württemberger und Österreicher. Sie bauen auf alkalischen Böden an und bereiten den Kohl ohne Säure zu. Sie kochen ihn mit Natron, einer Lauge. Blaukraut ist deshalb die treffende Bezeichnung in diesen Regionen. Verantwortlich für diese Farbspiele sind die Anthocyane in dem blauen Rotkohl. Der Farbstoff ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Ernährungswissenschaftler schreiben ihm eine entzündungshemmende Wirkung zu. Außerdem enthält Rotkohl viel Ascorbin, das durch schonende Zubereitung in Vitamin C umgewandelt wird. Vitamin C ist gerade im Winter für das Immunsystem wichtig. Rotkohl bietet aber noch mehr. Er ist ballaststoffreich, kalorienarm und enthält Senföle, die ebenso zur Stabilisierung des Immunsystems beitragen. Rotkohl wird inzwischen das ganze Jahr über angeboten. Ursprünglich ist er aber ein Wintergemüse. Er ist gut lagerfähig. Mit ausgeschnittenem Wurzelstock und befreit von den äußeren Blättern ist er in kühlen, luftigen Kellerräumen lange haltbar. Im Kühlschrank bleibt er etwa zwei Wochen lang frisch. Eine weitere Form der Haltbarmachung ist genau wie beim Weißkohl das Säuern. Die beim Säuern entstehende Milchsäure verlängert nicht nur die Haltbarkeit, sondern ist besonders gut für die Verdauung.Traditionell wird Rotkohl zu Braten, Geflügel und Wild gereicht – in dieser Zusammenstellung meist ein schwer verdauliches Vergnügen, aber sehr lecker. Als Krautwickel oder Rohkost ist Rotkohl ebenso geeignet wie in Aufläufen oder Suppen. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Aber richtig gewürzt muss er sein. Zu Rotkohl passen Apfel, Kümmel, Zwiebeln, Nelke, Lorbeerblatt und andere winterliche Gewürze.Als kleinen Appetitanreger, vitaminschonend im Dämpfer zubereitet,  finden Sie folgendes Rezept auch im Internet bei www.miele-reinbeisser.de oder unter <link gesundheit ernaehrung der-reinbeisser-des-monats maerz-2008.html external-link-new-window>www.dgk.de.

 

Rezept
Apfelrotkohl


Zutaten (für 4 Portionen)
125 g Zwiebelwürfel                  50 g Schweineschmalz
700 g Rotkohl                          100 ml Apfelsaft
50 ml Weinessig                      1 Lorbeerblatt
3 Nelken                                  25 g Zucker
Salz                                        Pfeffer
1 Apfel                                     50 ml Rotwein
30 g Preiselbeeren oder
30 g Johannisbeergelee

Zubereitung
Zwiebelwürfel und Schweineschmalz in einen ungelochten Behälter geben und zugedeckt  vier Minuten bei 100 Grad im Dampfgarer garen. Den Rotkohl putzen, in Streifen schneiden, mit Apfelsaft, Weinessig, Lorbeerblatt, Nelken und Zucker zu den Zwiebelwürfeln geben. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann 35 Minuten lang bei 100 Grad garen. Apfel in Stücke schneiden, Preiselbeeren (Johannisbeergelee) und Rotwein zu den übrigen Zutaten geben und weitere sechs Minuten bei 100 Grad garen. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Steht kein Dampfgarer zur Verfügung, die Zwiebelwürfel bei mittlerer Hitze in einem Topf mit Schweineschmalz andünsten. Nacheinander die Zutaten wie beschrieben zugeben und bei mittlerer Hitze kochen, gelegentlich dabei umrühren. Die Garzeit beträgt etwa eine Stunde.
Rotkohl passt zu Geflügel, Braten und Wild. Soll es schneller gehen, sind Bratwurst und Salz-kartoffeln eine leckere Alternative.

Gute Nacht! Was wirklich gegen Schnarchen hilft
Lautes „Sägen“ als Gesundheitsrisiko / Kleine Tricks können Abhilfe schaffen
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(dgk) „Du schnarchst!“ Dieser Satz ist wohl nachts in vielen Betten häufiger zu hören als zärtliche Liebesworte. Etwa 20 Prozent aller Deutschen schlafen äußerst geräuschvoll und rauben ihren Liebsten den Schlaf. Das geht an die Nerven – und auf Dauer auch an die Gesundheit.

Wie die Zeitschrift „Ratgeber aus Ihrer Apotheke“ (Ausgabe 3B/2008 vom 15. März) schreibt, sind es meist die Frauen, die leiden, während ihre Männer Nacht für Nacht die Möbel „zersä-gen“ mit einer durchschnittlichen Lautstärke von 70 Dezibel – das entspricht einem Lkw mit laufendem Motor. Warum Männer zumindest in jüngeren Jahren häufiger schnarchen als Frauen, hängt offenbar mit der Anatomie zusammen: Frauen haben einen etwas anderen Rachen- und Halsaufbau. Außerdem hält bei ihnen das weibliche Hormon Östrogen das Gaumensegel elastisch, das zu einem Gutteil für die Schnarchgeräusche verantwortlich ist: Durch die im Schlaf entspannte Mund- und Rachenmuskulatur verengen sich die Atemwege, und der Druck des vorbei strömenden Atems setzt die Weichteile in Vibration. Das Gaumensegel fängt wie ein richtiges Segel mehr oder minder heftig an zu flattern und zu knattern.

Erst jenseits der Wechseljahre, wenn der weibliche Körper die Östrogenproduktion herunterfährt, verliert auch das weibliche Gaumensegel seine Elastizität. Überflüssige Pfunde sind ein weiterer Risikofaktor. Der Speck siedelt sich nämlich nicht nur am Bauch an, sondern auch im Mund- und Rachenraum. Selbst die Zunge wird dicker, sodass im schlafmatten Zustand der Atem mühsamer seinen Weg findet. Das hört man dann.

Ab wann es gefährlich wird
Durch die nächtliche Ruhestörung leidet nicht nur die Schlafqualität des „Schnarchopfers“, sondern auch die des Verursachers: Versuche mit Studenten und Schülern zeigten, dass die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bei starkem Schnarchen abnimmt. Die Schnarcher lernten schlechter, denn erst im Tiefschlaf wird neu Gelerntes im Gedächtnis verarbeitet.

Paart sich das laute Schnarchen mit sekundenlangen Atemaussetzern, gefolgt von heftigem Röcheln und Atemholen, besteht Verdacht auf Schlafapnoe. Treten die Atemaussetzer öfter als fünf Mal pro Stunde auf und dauern sie länger als zehn Sekunden, ist die Gesundheit ernsthaft gefährdet. Der mit den Atempausen einhergehende Stress bei der Sauerstoffversorgung kann zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Durch die Schlafapnoe verdreifacht sich das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Hilfe ist möglich
Schnarcher, die sich oft schlapp und wenig ausgeschlafen fühlen, sollten unbedingt den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufzusuchen, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Im Schlaflabor lassen sich harmlose Schnarcher von gesundheitlich gefährdeten unterscheiden.

Erste Hilfe gegen Schnarchen

  • Alkohol und Schlaftabletten meiden: Sie lassen die Muskeln noch stärker erschlaffen und verstärken nachweislich das Schnarchen.
  • Keine Zigaretten: Sie lassen die Schleimhaut anschwellen und verengen die Atemwege.
  • Kopfkissentest: Werfen Sie es entweder aus dem Bett, weil der abgeknickte Hals Schnarchen auslösen kann, oder lagern Sie den Oberkörper höher – auch das hilft manchen.
  • In Seitenlage schlafen: Die Rückenlage ist eine typische Schnarchposition.
  • Reduzieren Sie Ihr Übergewicht.
  • Fenster auf: Trockene Luft reizt die Schleimhäute.
  • Weniger Stress: Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen ganz bewusst und essen Sie am späten Abend nichts mehr.
  • Zum HNO-Arzt gehen: Liegt das Problem an einer zu engen Nase, helfen vielleicht Nasenspreizer. Bei einem zurückfallenden Unterkiefer kann sich eine Zahnschiene bewähren.

Quelle: Ratgeber aus Ihrer Apotheke/Ausgabe 3B/2008 (15. März)


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