STIKO-Empfehlung: Kontaktpersonen impfen!
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt seit Juli 2009 Personen mit engem Kontakt zu einem Patienten mit invasiver Meningokokken-Infektion eine postexpositionelle Impfung. Dies gilt zusätzlich zur Chemoprophylaxe mit einem Antibiotikum.
Die Ständige Impfkommission (STIKO), das Expertengremium für Impffragen am Robert Koch-Institut in Berlin, hat im Juli 2006 ihre Impf-Empfehlungen erweitert. Kinder sollen vor Meningokokken und auch Pneumokokken geschützt werden. Beide Bakterienarten sind Auslöser von invasiven, also den gesamten Organismus betreffenden, lebensbedrohlichen Erkrankungen: Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Sepsis (“Blutvergiftung”).
Aufgrund der Schwere der Erkrankungen und der eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten sind Impfungen die einzig effektive Vorbeugung. Speziell entwickelte Impfstoffe (Konjugatimpfstoffe) schützen auch die besonders gefährdeten Säuglinge und Kleinkinder.
Die Impfung gegen Meningokokken C wird seit Sommer 2006 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder und Jugendliche ab dem Alter von 12 Monaten bis zum 18. Geburtstag empfohlen. Die Kosten für die Impfung werden in ganz Deutschland von allen Primär- und Ersatzkassen übernommen.
Die STIKO sagt ebenfalls, dass diese Impfung bei älteren Kindern und Jugendlichen individuell nachgeholt werden soll. Auch diese nachgeholte Men-C-Impfung wird von den Kassen bezahlt. Wenn z. B. eine Reise ansteht, sollte überlegt werden, einen Vierfachimpfstoff gegen A, C, W und Y anzuwenden. In den USA ist beispielweise auch die Serogruppe Y weit verbreitet. Seit Ende 2013 steht außerdem auch ein Impfstoff gegen Meningokokken B zur Verfügung, eine Impfempfehlung gibt es bereits in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Eine STIKO-Empfehlung steht noch aus.
Jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr bietet das Deutsche Grüne Kreuz e. V. eine telefonische Impfsprechstunde an. Telefonnummer: 06421 293-188.
Indikationsimpfungen
Impfung gegen Meningokokken für besonders gefährdete Personen. Das sind zum Beispiel
- Schüler und Studenten mit einem längeren Aufenthalt in Ländern, in denen die Impfung gegen die Gruppe C oder gegen A, C, W und Y (Konjugatimpfstoffe) allgemein oder gezielt für diese Altersgruppe empfohlen wird (z. B. England, Irland, Spanien, Griechenland, USA). In manchen Ländern wird auch bereits die Impfung gegen Meningokokken B empfohlen, z. B. in einigen Regionen Kanadas.
- Personen mit Erkrankungen des Abwehrsystems (Immundefekte) oder fehlender bzw. funktionsuntüchtiger Milz (Asplenie)
- Treten in einer Region gehäuft Meningokokken-Fälle auf, können die Gesundheitsämter Impfungen empfehlen.
- Reisende in Gebiete, in denen Meningokokken-Infektionen häufig auftreten (Endemiegebiete) tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn sie sich dort länger aufhalten oder engen Kontakt zur Bevölkerung haben. Gemeint sind zum Beispiel Trekkingreisende vor einem Aufenthalt in Indien oder im "Meningitisgürtel" von Afrika.
Impfschutz für Mekka-Pilger
Saudi-Arabien verlangt in der Zeit der Mekka-Wallfahrten von Pilgern und Besuchern eine Meningokokken-Impfbescheinigung für alle Einreisenden, die älter als zwei Jahre sind. Gültig ist eine Impfung, die zehn Tage (Minimum) vor dem Eintreffen in Saudi-Arabien verabreicht worden ist. Dann ist sie für mindestens drei Jahre gültig. Pflicht ist hier der Vierfach-Impfstoff A,C, W-135,Y. Pilger, die aus Endemiegebieten einreisen, werden untersucht und bei Verdacht auf Meningitis unter Beobachtung gestellt. Seit einigen Jahren gibt es Konjugatimpfstoffe gegen die Serogruppen A, C, W und Y, die einen länger anhaltenden Schutz bewirken.
Die STIKO-Empfehlungen können Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts nachlesen unter Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
Übersicht: Länder, für die eine Meningokokken-Impfung empfohlen wird
Die Kosten für Reiseimpfungen werden immer häufiger von den Krankenkassen übernommen. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Diese Übersicht zeigt die Impfempfehlungen für Rucksackurlauber sowie für Personen, die aus beruflichen Gründen einen längeren Aufenthalt planen (z. B. Entwicklungshelfer); für Pauschalurlaube gelten diese Empfehlungen mit Einschränkung. Siehe Ibera-Online
Die Impf- und Reiseberatungssoftware IBERA bietet für “den ersten Überblick” einen kostenlosen Zugang, allerdings ist der Informationsumfang hier eingeschränkt. Es besteht die Möglichkeit, ein Formular für eine detaillierte Beratung auszudrucken und an das Deutsche Grüne Kreuz e.V. zu faxen. Dieser individuelle, schriftliche Beratungs- und Impfplan kostet 6 Euro und wird nach Wunsch per Post oder als Fax zugesendet.
Letzte Aktualisierung: 25.09.2008
Afghanistan | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Angola | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Äquatorialguinea | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Äthiopien | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Benin | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Brasilien | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Burkina Faso | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Burundi | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Chile | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
China | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Demokrat. Republik Kongo | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Deutschland | Serotyp C |
Dschibuti | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Elfenbeinküste | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Eritrea | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Frankreich | Serotyp C |
Gabun | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Gambia | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Ghana | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Griechenland | Serotyp C |
Guinea | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Guinea-Bissau | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Indien | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Irland | Serotyp C |
Kamerun | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Kenia | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Kongo | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Liberia | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Malawi | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Mali | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Mauretanien | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Mongolei | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Mosambik | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Nepal | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Niederlande | Serotyp C |
Niger | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Nigeria | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Osterinseln | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Ruanda | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Sambia | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Sao Tomé und Principe | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Saudi-Arbien | Nachweis einer 4-fach-Impfung (A,C, Y, W135) bei Einreise |
Senegal | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Somalia | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Spanien | Serotyp C |
Sudan | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Tansania | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Togo und Tschad | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
USA | Serotyp C, B und Y |
Uganda | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |
Vereinigtes Königreich (England, Schottland, Wales) | Serotyp C |
Zentralafrikanische Republik | Serotyp A, gelegentlich auch Typ C |