Vorsicht beim Aufblasen von Luftballons:

Gummi kann krebserregende Stoffe enthalten

(efg) Um unnötige Belastungen mit Nitrosaminen zu vermeiden, sollten Luftballons mit einer Luftpumpe aufgeblasen werden. Kinder sollten das bunte Spielzeug nicht in den Mund nehmen.

Kinder lieben die farbenfrohen, vielseitigen Ballons. Und kauen oder lutschen auch mal daran herum. Doch das sollten Eltern und Erzieherinnen verhindern, denn es können dabei gefährliche Stoffe freigesetzt werden. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat Luftballons aus Gummi auf die Abgabe von Nitrosaminen untersucht.

Die Bilanz ist bedenklich: Aus allen getesteten Luftballons können Nitrosamine abgegeben werden, wenn man sie in den Mund nimmt. N-Nitrosamine zählen zu den stärksten krebserregenden Substanzen. Sie entstehen in Folge eines Verfahrens, das den Gummi so elastisch macht.

2003 wurden in dem Labor des CVUA 14 Luftballons aus dem Handel untersucht. 93 Prozent davon lagen über dem Richtwert von 10 Mikrogramm N-Nitrosamine pro Kilogramm Material. Schon 2001 waren Luftballons auffällig, wobei die Abgabe an N-Nitrosaminen im Durchschnitt deutlich niedriger lag als bei den aktuell untersuchten Proben.

Die Hersteller wurden deshalb aufgefordert, die Abgabe an Nitrosaminen zu minimieren. Denn technisch ist es möglich, die Bildung dieser Substanz zu verringern oder gar zu verhindern, indem man die Rezeptur verändert. Strengere Regelungen für Luftballons werden vom Gesetzgeber diskutiert und sind nach Ansicht der Forscher dringend erforderlich.

Fazit:

Die gefundenen Gehalte an Nitrosaminen sind laut Untersuchung des CVUA nicht akut gesundheitsbedrohlich, doch die Belastung des Körpers mit problematischen und nachweislich krebserregenden Stoffen ist unnötig und vermeidbar.

Eine Luftpumpe zum Aufpumpen schützt vor unnötigem Kontakt. Kinder sollten Luftballons nicht längere Zeit im Mund behalten und auf ihnen herumlutschen oder kauen. Außerdem sollten die Ballons lichtgeschützt, nicht zu lange und kühl gelagert werden.

(Ernährung Forschung Gesundheit (efg), Jg. 14, 1 – 2004)