Stichwort Nickel:

In Zeiten des Euro sind Allergiker nicht arm dran

(smog) Der Euro ist seit einigen Jahren unsere neue Währung. Von einigen gleichgültig, von anderen skeptisch erwartet. Müssen Nickel-Allergiker dem neuen Münz-Geld ängstlich entgegen sehen?

Die Furcht vor dem Kontakt mit dem silberweißen glänzenden Metall ist unbegründet. Die Legierung des Silbergeldes besteht nach Angaben der Bundesbank zu 75 Prozent aus Kupfer und zu 25 Prozent aus Nickel.

Diese Zusammensetzung wird künftig nur noch bei zwei Münzen beibehalten: Die 1-Euro- und die 2-Euro-Münzen weisen einen möglichst klein gehaltenen Nickelanteil von 25 Prozent auf, heißt es in einer Verordnung der Europäischen Gemeinschaften.

Ein kleiner Nickelanteil muss sein: Dies geschieht aus Sicherheitsgründen, weil Nickel für die Fälschungssicherheit nun einmal hervorragend geeignet ist. Zudem weist Nickel einzigartige elektrische und magnetische Eigenschaften auf, die bei der Kontrolle der Münzen in Automaten eine Rolle spielen.

Nickel ist ein weit verbreitetes Kontaktallergen. Oft reichen schon geringe Mengen, um ein Ekzem mit Juckreiz, Rötung und Bläschen hervorzurufen. In schweren Fällen kann es zu Schuppen und Rissen auf größeren Hautbereichen kommen. Allergische Reaktionen entwickeln sich an der Kontaktstelle mit einem nickelhaltigen Gegenstand oder durch Verzehr von nickelhaltigen Lebensmitteln, beispielsweise Hülsenfrüchte, Brokkoli, Wirsing, Pilze, Spargel, Zwiebeln, Mais, Spinat, Tomaten, grüner Salat, Vollkornprodukte, Backzutaten, Meerestiere, Nüsse, Kakao oder Margarine.

Beschwerden der Atemwege oder des Verdauungssystems sind bekannt. Ob im Supermarkt, im Büro oder in der Wohnung – an Nickel kommt keiner vorbei. Nickelhaltige Metall-Legierungen sind des Weiteren in Modeschmuck, Ohrringen, Brillen, Metallknöpfen und Reißverschlüssen zu finden. Auch in Weißgold und Silber kann ein Nickelanteil von bis zu 15 Prozent enthalten sein. In alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Türklinken, Armaturen, Kochtöpfen, Besteck, Konservendosen, Werkzeugen und Küchengeräten können ebenfalls Nickelanteile nachgewiesen werden.

Die Reaktion nach Kontakt mit Nickel setzt erst verzögert, zum Teil erst nach 24 bis 72 Stunden ein. Viele allergische Reaktionen entstehen auch nur bei längerem Kontakt.

(Umwelt und Gesundheit (smog), Jg. 29, 2 – 2001)