Karnevalsschminke unbedenklich?

(dgk) Je bunter, desto lustiger. Karneval, Fasenacht oder Fasching ist nicht nur die Zeit des Verkleidens, sondern auch des Schminkens. Und da gibt es ganz raffinierte Geschichten, um sein Gesicht zu verändern, um es schöner oder bewusst hässlicher zu machen. Vor allem Kinder schminken, verkleiden und verwandeln sich gern in Clowns, Tiger oder Fantasiefiguren - mit viel Farbe auf der Haut.

Doch sind diese Mal-Produkte auch unschädlich für die empfindliche Gesichtshaut? Die Stiftung Warentest hat im Jahr 2000 verschiedene Make-up-Sortimente, Schmink- und Glitzerstifte auf unerwünschte und möglicherweise gefährliche Inhaltsstoffe wie Arsen, Blei, Chrom, Quecksilber oder Nickel getestet. In keinem Fall wurde eine Überschreitung der gesetzlichen Höchstwerte festgestellt. Gesundheitliche Bedenken gibt es also keine.

Dennoch können die Malfarben bei Kindern mit empfindlicher Haut manchmal allergische Reaktionen auslösen. Denn obwohl nach der Kosmetikverordnung auch in Karnevalsschminken Konservierungs- und Farbstoffe nur in gesundheitlich unbedenklichen Mengen vorkommen dürfen, reagieren Kinder und Allergiker häufig mit Hautirritationen auf die Farben.

Wer weiß, auf welche Stoffe sein Kind allergisch ist, kann die Inhaltsstoffe auf der Verpackung prüfen oder gegebenenfalls beim Hersteller nachfragen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch selbst einen Hauttest durchführen.

Am besten vor den tollen Tagen an einer Stelle im Gesicht oder noch besser auf der Innenseite des Oberarms die Schminke testen. Treten innerhalb von zwei Tagen Rötungen oder Juckreiz auf, sollte auf das Produkt verzichtet werden.

Damit das bunte Treiben für die kleinen Jecken nicht auf Kosten der Gesundheit geht, ist es wichtig, vor dem Auftragen der Schminke die Haut mit einer fetthaltigen Kindercreme vorzubereiten. Ein Nachteil: Wasserlösliche Schminken haften schlechter auf dem fettigem Untergrund, lassen sich aber leichter entfernen, sind atmungsaktiver als fettlösliche - das lästige Jucken fällt dadurch weg.

Wasserlösliche Schminke erkennt man daran, dass sie immer im nassen Verfahren mit Pinsel oder Schwämmchen aufgetragen werden muss. Bei Produkten auf Fettbasis stammen etwa zehn Prozent des Fetts aus Erdölprodukten.

Wer empfindliche Haut hat, sollte auf phosphoreszierende Farben verzichten. Glitter immer nur gebunden als Gel oder Creme auftragen. Nie pur - ohne schützende Schminkschicht - auf die Haut pudern. Auch Schminke ist nicht unbegrenzt haltbar: Hände weg, wenn der Tiegel ranzig riecht oder sich Wasser und Öl abgesetzt haben.

Bei Allergikern allerdings kann dickes Eincremen vor dem Schminken grundsätzlich nicht vor allergischen Reaktionen schützen, da die Inhaltsstoffe dennoch mit der Haut und ihrem Immunsystem nach kurzer Zeit in Kontakt kommen.

(Sonderpressedienst "Gesund durch die tollen Tage", Februar 2002)