Mikronährstoffe und fetales Wachstum

Kann es sein, dass eine Schwangere in diesem Land einen Ernährungsstatus hat, der in einer Unterversorgung ihres heranwachsenden Kindes resultiert? Fetale Unterernährung betrifft nicht nur Kinder in Entwicklungsländern, und ist auch nicht zwingend eine Folge von Armut.

Die Konsequenzen für den Fetus wiegen schwer. Wenn das Kind lebend geboren wird, werden es die Auswirkungen der Unterernährung im Mutterleib vermutlich ein Leben lang begleiten. Zum Beispiel, weil es gesundheitlich immer anfällig oder klein und schwach sein wird. Die anhaltende Unterversorgung mit Mikronährstoffenim Mutterleib kann zu einer schweren Wachstumsverzögerung (IUGR: intrauterine growth retardation) führen, so dass das Kind später auf der Skala der Gewichtsentwicklung unterhalb der 10-er Perzentile liegen und keine Chance haben wird, jemals sein eigentliches Wachstumspotential zu erreichen. Allerdings ist das Geburtsgewicht eine Momentaufnahme. Es lässt keinen Rückschluss auf den Versorgungszustand während der Schwangerschaft, auf den Verlauf einer Unterversorgung oder auf die Entwicklung bestimmter Körpergewebe zu.

Eine optimale Ernährung der Mutter resultiert meist, aber nicht selbstverständlich darin, dass auch das werdende Kind gut versorgt ist. Der Zusammenhang zwischen der Ernährung der Mutter und dem Ernährungszustand des Kindes ist indirekt. Auf der Versorgungslinie zwischen Mutter und Fetus liegen einige Hürden, die die Verfügbarkeit von Nährstoffen beeinträchtigen könnten.

Die Versorgungslinie:

Mutter
Nahrungsqualität
| Absorption / Aufnahme der Nährstoffe
|Hormoneller Status und Stoffwechsel
|Kardiovaskuläre Anpassung an die Schwangerschaft
|Funktion der Plazenta
VStoffwechsel / Aufnahme der Nährstoffe in den fetalen Organismus
Kind



Mikronährstoffe sind unentbehrlich für ein gesundes fetales Wachstum. Ein Defizit der Mutter ist eine der häufigsten Ursachen für eine IUGR. Von einer SupplementierungTipp der Woche vom 28. August 2006profitiert zunächst die werdende Mutter, vermutlich auch ihr Kind. Als gesichert gilt, dass eine Nahrung mit hoher Nährstoffdichte, auch hoher Mirkonährstoffdichte, sich sowohl auf das Geburtsgewicht als auch auf die Überlebensfähigkeit des Fetus positiv auswirkt.

 

*Mikronährstoffe: Mineralien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe. Nährstoffe, die nicht primär der Energieversorgung dienen. Der Körper benötigt Mikronährstoffe z. B. als Katalysatoren in Stoffwechselprozessen oder zur Neutralisierung von Stressfaktoren.

 

*Supplementierung: Zusätzliche, ergänzende Gabe von einzelnen Nährstoffen durch Nahrungsergänzungsmittel. Zur gezielten Behebung eines Mangels.