Schwangerschaftsalter
Spätes Glück? Sie sind nicht allein.

Als „bestes Alter“, um schwanger zu werden, galt für die Mehrzahl der Frauen, die 2004 bei einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung teilnahmen, die Spanne zwischen 25 und 34 Jahren ( www.bzga.de). Diese Altersverteilung entspricht auch dem Wunsch der Mediziner nach idealen Schwangerschaftsverläufen und gesunden Kindern. Tatsächlich steigt aber die wachsende Zahl älterer werdender Mütter.

Gemäss einer Veröffentlichung der Europäischen Kommission werden 16,5 Prozent der Kinder von Müttern zwischen 35 und 39, zweieinhalb Prozent von Frauen zwischen 40 und 44 und unter ein Promille von Frauen zwischen 45 und 49 Jahren geboren. Sicher haben sie oftmals ein besonders bewusstes Verhältnis zu ihrer Schwangerschaft, und erfahren die Erfüllung eines Wunsches, der ihnen vielleicht lange Jahre verwehrt blieb. Aber der Preis dafür ist unter Umständen hoch.

Lageanomalien des Kindes sind bei schwangeren über 35 häufiger. Eine vorzeitige Wehentätigkeit ist wahrscheinlicher. Bluthochdruck mit seinen Folgen kommt häufig vor. Und es steigt die Gefahr, ein Kind mit einer Chromosomenanomalie zu bekommen. „Spätgebärende“ tragen deshalb eine „Risikoschwangerschaft“ aus.

Mit der Frage, ob die „Spätgebärende“ die ihr angebotene pränatale Diagnostik in Anspruch nehmen sollen oder nicht, ist sie meist allein.

Die Antwort ist nicht einfach. Im Gegensatz zu den Ashkenazim, einer jüdischen Gemeinschaft im osteuropäischen Raum, verfügen deutsche Frauen nicht über die spezielle Genkombination, die Fehlgeburten und Fehlbildungen auch im späteren Lebensalter extrem selten macht .

Quellen:
www.bzga.de/botmed_13319200.html
http://ec.europa.eu/health/ph_information/dissemination/echi/echi_03_en.pdf
www.krankenkasseninfo.de/news/6208