Präeklampsie: Die Risiken für Mutter und Kind

Auch im Europa des 21. Jahrhunderts können hypertensive Schwangerschaftserkrankungen noch tödlich enden. Jede dritte Minute erliegt irgendwo auf dieser Welt eine Frau den Folgen ihrer Eklampsie oder Präeklampsie. Glücklicherweise geht die Erkrankung, behandelt, in den meisten Fällen für Mutter und Kind gut aus.

Was sind die Risiken einer Präklampsie für das Kind?

Bei allen Formen von Bluthochdruck in der Schwangerschaft geschieht folgendes: Die Blutgefäße in der Gebärmutter ziehen sich zusammen. Da über sie der Fetus mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, stockt dieser Zufluss.

Geschieht das vor dem Geburtstermin, kann sich das Wachstum beim Fetus verzögern. Das schlägt sich auch in einem niedrigen Geburtsgewicht nieder. Darüber hinaus erhöht der Bluthochdruck der Schwangeren die Wahrscheinlichkeit für eine Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Das Baby holt nicht immer auf: Frühgeborene und Kinder mit sehr niedrigem Geburtsgewicht sind gesundheitlich vor allem in den ersten Lebenstagen und -wochen gefährdet. Aber auch dauerhafte Behinderungen wie Lernschwächen oder zerebrale Kinderlähmung können die Folgen von Bluthochdruck sein.

Bei Schwangeren mit Bluthochdruck kann es auch vorkommen, dass sich die Plazenta vorzeitig von der Gebärmutter löst. Eine heftige Ablösung kann zu schweren Blutungen und zum Schock führen – eine gefährliche Situation für Mutter und Kind. Jede vaginale Blutung nach der 20. SSW kann ein Hinweis für eine abrupte oder beginnende Plazentaablösung sein und muss unbedingt sofort berichtet werden.

Das höchste Risiko für eine Plazentaablösung haben Schwangere mit einer Präeklampsie, die mit chronischem Bluthochdruck einhergeht.

Weil eine Präeklampsie schnell in den seltenen, aber lebensbedrohlichen Zustand der Eklampsie übergehen kann, sind regelmäßige Untersuchungen besonders wichtig. Um einem Risiko frühzeitig begegnen zu können, wird deshalb bei jedem Vorsorgetermin der Blutdruck gemessen und der Proteingehalt im Urin bestimmt.