Beruhigungsmittel in der Schwangerschaft?

Beruhigungsmittel bzw. Sedativa sind teilweise Abhängigkeit verursachende Substanzen, die Einfluss sowohl auf das Eintreten einer Schwangerschaft als auch auf die Entwicklung und Gesundheit des Kindes im Mutterleib haben.

In dieser Hinsicht besonders problematisch sind Benzodiazepine, genauer: die Wirkstoffe Diazepam (Valium®, Faustan® u.a.), Lorazepam (Tavor® u.a.) und Alprazolam (Tafil®, Xanax® u.a.). Diese Substanzen und orale Kontrazeptiva („die Pille“) beeinflussen sich gegenseitig. Während der Einnahme solcher Beruhigungsmittel sollten daher zur Schwangerschaftsverhütung zusätzlich mechanische Empfängnis verhütende Maßnahmen ergriffen werden, zum Beispiel die Verwendung von Kondomen oder eines Intrauterinpessars.

Ebenso beeinflusst die Pille den Abbau des Beruhigungsmittels im Organismus. Entweder, indem die Aufnahme der Substanz in den Körper erschwert ist, oder indem durch die Pille die Konzentration des aufgenommenen Benzodiazepins im Blut über längere Zeit erhöht bleibt.

Ist eine Schwangerschaft eingetreten, besteht große Gefahr für das Baby. Besonders von Diazepam ist bekannt, dass die Einnahme im ersten Drittel (Trimenon) der Schwangerschaft zu Fehlbildungen führen kann. Gehäuft finden sich Herzfehlbildungen und Lippen-/Gaumenspalten. Frühgeburtlichkeit und Wachstumsretardierung sind sehr wahrscheinlich.

Die regelmäßige Einnahme im letzten Trimenon führt – dosisabhängig – zu schweren Symptomen beim Neugeborenen: Atemdepression, Entzugssymptome ( siehe dgk 6 - 2006), Lethargie, Trinkschwäche und Muskelkrämpfe können auftreten.

Zwar werden Benzodiazepine bei akuten Angst- und Schlafstörungen nach wie vor eingesetzt. Für Schwangere stellen sie aber ein sehr großes Risiko dar.


Den ausführlichen Beitrag zum Thema des Monats lesen Sie in unserem Pressendienst Deutsche Gesundheits Korrespondenz' (dgk) 6 - 2006