Diäten schaden dem ungeborenen Kind

Eine Schwangerschaft schlägt sich früher oder später auf der Skala der Waage nieder. Das ist vollkommen normal, nehmen doch Brust- und Fettgewebe sowie Blut- und Wassermenge der Frau zu. Nicht zu vergessen der Fetus selbst, der aber erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft nennenswert an Gewicht zulegt.

Übergewicht vor bzw. während der Schwangerschaft kann zu einem höheren Geburtsgewicht und in Folge dessen zu einem erhöhten Komplikationsrisiko bei der Geburt führen. Trotzdem sollte auf Diäten während der Schwangerschaft unbedingt verzichtet werden. Eine Diät führt, durch die geringe Nahrungsmenge, zwangsläufig zu einer Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen für das Baby im Bauch. Dieses Defizit können auch Nahrungsergänzungsmittel, so nützlich und wichtig sie in der Schwangerschaft oft sind, nicht ausgleichen. Überdies begünstigen Diäten in dieser Zeit der mentalen Umbrüche und der Neuorientierung Befindlichkeitsstörungen und psychische Probleme. Es ist also keineswegs überflüssig, wenn die Hebamme oder der Gynäkologe in den neun Monaten die Gewichtsentwicklung engmaschig kontrollieren. Sie tun es zum Wohl des Kindes.

Der tägliche Energiebedarf ist während der Schwangerschaft nur um 250 bis 300 Kilokalorien erhöht, das entspricht einer Portion fettarmem Fruchtjoghurt, einem gebutterten Knäcke und einem kleinen Apfel. Stärker als der Energiebedarf steigt der Bedarf an lebensnotwendigen Vitaminen und Nährstoffen wie Eisen, Kalzium, Folsäure, Zink und Jod – die eigentliche Nahrung für das Ungeborene. Ein Mangel kann zu Fehlbildungen und Wachstumsstörungen führen. Diäten während der Schwangerschaft können dem Kind deshalb ernsthaft schaden.

Auch während der Stillzeit ist von einer Reduktionsdiät abzuraten. Das körpereigene Fettgewebe reichert sich im Laufe des Lebens mit fettlöslichen Umweltgiften an, die nicht auf normalem Wege ausgeschieden werden können, wohl aber über die Muttermilch. Bei Abbau des Fettgewebes gehen die Schadstoffe dann von der Brustmilch in den Organismus des Säuglings über. Bleibt die Nahrungszufuhr der Mutter in der Stillzeit aber angemessen, stellt ihre Milch kein Risiko dar, sondern ist die bestmögliche Nahrung für das Kind.

Deshalb: In der Schwangerschaft weder für deutlich mehr als eine Person noch für weniger essen. Vorher normalgewichtige Schwangere sollten den Energiegehalt der Nahrung - bei hoher Nährstoffdichte der Lebensmittel - um etwa 20 Prozent steigern. So ergibt sich insgesamt eine Gewichtszunahme von 10 bis 13 Kilogramm, eine notwendige und normale Steigerung. Auf diese Weise wird ein halbes Jahr nach der Entbindung, insbesondere bei gestillten Kindern, der Zeiger der Waage nur noch etwa ein Kilogramm mehr auf der Waage anzeigen als vor der Schwangerschaft.

Den ausführlichen Beitrag zum Thema des Monats lesen Sie in unserem Pressendienst 'Deutsche Gesundheits Korrespondenz' (dgk) 5 - 2006.