Der Übergang zur Elternschaft verlangt nach viel Information
Vorsorgeuntersuchungen sind die wichtigste Quelle dafür.

Die Zeit des aktiven Kinderwunsches und die neun Monate einer Schwangerschaft bilden einen Lebensabschnitt, in der werdende Eltern verlässliche Informationsquellen benötigen. Sie brauchen relevante Tipps und Verhaltenshinweise, damit ihr Kind unbeschadet zur Welt kommt.

Eine Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Jahr 2004 bei Frauen in der zweiten Schwangerschaftshälfte und bei frisch Entbundenen spiegelt die große Bereitschaft wieder, themenbezogene Informationen anzunehmen.

Die Befragung hat die persönliche Bedeutung einer Vielzahl von Themen ermittelt. Besonders wissenswert waren dabei Informationen zur Entwicklung des Kindes im Mutterleib, zum Schwangerschaftsverlauf, zur Geburt selbst, zur Geburtsvorbereitung und Entscheidungshilfen, ob das Kind gestillt werden oder ob es Flaschennahrung erhalten soll.

Bei der Befragung wurden auch die bevorzugten Quellen der Information und deren Qualität erhoben. An erster Stelle stand das persönliche Beratungsgespräch in der gynäkologischen Praxis. Die nächstgenannten Quellen waren Broschüren, die Auskunft der Hebamme, Bücher / Zeitschriften und der Geburtsvorbereitungskurs. Das Internet steht mit 41 Prozent erst an zehnter Stelle. Die, die es nutzen, sind mit der gebotenen Informationsfülle allerdings sehr zufrieden – so zufrieden wie mit dem persönlichen Kontakt in der ärztlichen Praxis.

In der Tat ist die persönliche Beratung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt von besonderer Bedeutung. Sie nehmen sich jetzt so viel Zeit wie möglich und orientieren sich in der Beratung an der so genannten Mutterschafts-Richtlinie. Das ist die vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen festgelegte Richtlinie zur ärztlichen Betreuung während der Schwangerschaft und der Geburt. In den Mutterschafts-Richtlinien sind in erster Linie die ärztlichen Beratungs- und Informationspflichten gegenüber werdenden Eltern und der Umfang der gesetzlich vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen geregelt. Die umfassenden Vorsorgeuntersuchungen gehören zu den Leistungen, die gesetzlich Krankenversicherten zustehen.

Jede Vorsorgeuntersuchung gibt ein Stück Sicherheit für die regelrechte Entwicklung des Kindes. Alle Fragen, die bei einer Vorsorgeuntersuchung gestellt und alle Untersuchungen, die vorgenommen werden, sind von Belang, um Krankheits- oder Fehlentwicklungsrisiken für das Kind ausschließen zu können.

So können beispielsweise Faktoren, die eine Frühgeburt wahrscheinlich machen, rechtzeitig erkannt oft behoben werden. Denn eine Geburt vor der 32. Schwangerschaftswoche bringt häufig Entwicklungsverzögerungen mit sich, die im Kleinkind- und Schulalter therapeutische Fördermaßnahmen notwendig machen.
Die Ärzte stellen in den Vorsorgeuntersuchungen auch Fragen zur familiären Situation, zu Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten. Auch wenn manche Fragen möglicherweise unbequem sind, ist es mehr als empfehlenswert, den ärztlichen Rat zu befolgen.

Es ist richtig und wichtig, jede mögliche Untersuchung wahrzunehmen. Aus Verantwortungsbewusstsein und zur Sicherheit.