Bedarfsdeckende Ernährung in der Schwangerschaft:
Wie gelingt sie?

Vitamine: Mangelware. Mineralien: Reicht nicht.

Mit Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten sind Schwangere im Schnitt gut versorgt. Zwar stehen diese Hauptnährstoffe oft nicht in dem von Ernährungswissenschaftlern geforderten anteilsmäßigen Verhältnis zueinander, aber sie sind vorhanden. Der erhöhte Energiebedarf kann daraus gedeckt werden. Auch für den Austausch zwischen Mutter und Kind und die Entwicklung des kindlichen Organismus sind sie in ausreichender Menge vorhanden. Theoretisch.

Anders ist die Lage bei der Versorgung mit Mikronährstoffen. Viele Stoffwechselprozesse benötigen bestimmte Vitamine als „Coenzyme“, oder Metallionen (Spurenelemente), um überhaupt ablaufen zu können. Stimmt die Versorgungslage mit diesen Mikronährstoffen nicht, können auch die Bestandteile der Hauptnährstoffe nicht dorthin münden, wo sie benötigt werden: In die gesunde und normale Entwicklung des Babys im Bauch. Stattdessen drohen Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind.

Die ungenügende Versorgungslage in der Schwangerschaft betrifft häufig diese Nährstoffe:

Unterversorgung
Quellen


VITAMINE
Folsäure
75 % !
Rohkost, Salate, Obst, Getreidekeimlinge, Vollkornprodukte
Vitamin B1
10 %
Mageres Schweinefleisch, Haferflocken, Kartoffeln
Vitamin B6
17 %
Huhn, Schwein, Fisch, Gemüse, Vollkornprodukte
Vitamin B12
untersch.
Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Käse


MINERALIEN
Jod
60
Seefisch, jodiertes Salz
Eisen
25
Fleisch. Eisen aus veg. Quellen wird schlechter resorbiert
Magnesium
untersch.
Saaten, Nüsse, Hülsenfr., Fleisch, Gemüse, Obst- Bananen
Kalzium
30
Milch, Milchprodukte, Gemüse, Vollkornbrot
Zink
untersch.
Getreidekeime, Fleisch, Eier, Käse


Selbst bei ausgewogener Ernährung mit Schwerpunkt auf hochwertiger Kost aus pflanzlichen Quellen – Obst, Gemüse, Vollkornbackwaren, Stichwort „five-a-day“, Fisch und mageres Fleisch – ist die Zufuhr oft zu knapp. Das gilt insbesondere für Schwangere mit ihrem erhöhtem Bedarf nicht an Quantität, sondern an Qualität der Nahrung.

Für Frauen mit Kinderwunsch, die bezüglich ihrer Versorgungslage unsicher sind, sind spezielle Nahrungsergänzungen im Handel, die so zusammengesetzt sind, dass der Mehrbedarf sicher gedeckt ist, ohne schaden zu können. Als Anregung für das Immunsystem und Hilfe gegen Schwangerschaftsverstopfung können probiotische Bifiduskulturen und präbiotische Oligofructose enthalten sein.

Ein gezieltes Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen ist – ggf. nach Absprache mit dem Arzt – schon einige Wochen vor der Empfängnis empfehlenswert: Von bestimmten Vitaminen benötigt der Körper bereits in den ersten Embryonalwochen größere Mengen (z. B. Folsäure). Dann ist es ein gutes Gefühl, die „Speicher“ gefüllt zu wissen.