Alkoholgenuss der Mutter– Risiko für lebenslangen Schaden ihres Kindes

Alkohol ist die häufigste – vermeidbare – Ursache für fetale Missbildungen und Entwicklungsstörungen von Kindern. Dieses Problem werde immer noch zu wenig beachtet, so der Gynäkologe Professor Joachim W. Dudenhausen aus Berlin.

Nimmt die Mutter in Schwangerschaft und Stillzeit Alkohol zu sich, trinkt ihr Kind automatisch mit. Seine normale Entwicklung kann dadurch gestört werden. Art und Schweregrad einer Schädigung hängen vom jeweiligen Entwicklungsstadium ab, zu dem es dem Alkohol ausgesetzt wurde.

Eine Vielzahl lebenslanger Behinderungen und Beeinträchtigungen sind möglich. Diese können sich direkt bei der Geburt, aber auch erst in der späteren Entwicklung des Kindes bemerkbar machen. Mangelnde intellektuelle Fähigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität zählen zu den leichteren Störungen. Schlimmer sind Fehlbildungen von Gesicht, inneren Organen und Genitalien. Nicht alle Auffälligkeiten bzw. Defekte kommen bei allen Kindern gleichzeitig vor.

Ob und in welchem Ausmaß Alkohol dem Kind schadet, hängt nicht von der Menge ab, die die Mutter zu sich nimmt. Es kann daher kein verlässlicher Grenzwert empfohlen werden, bis zu dem sorglos getrunken werden dürfte.

Um sicher zu gehen, dass Ihr Kind keine alkoholbedingte Schädigung erleidet, sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit am besten ganz auf Alkohol verzichten, spätestens mit Bekanntwerden Ihrer Schwangerschaft. Wenn Sie nicht völlig auf Alkohol verzichten können, sollten Sie zumindest die Menge stark reduzieren.

Gestehen Sie es sich selbst ein, wenn Sie mit Alkohol ein Problem haben. Anstatt heimlich weiter zu trinken, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Vertrauen Sie sich Ihrem Arzt an oder wenden Sie sich direkt an eine örtliche Beratungsstelle wie beispielsweise Pro Familia, Diakonie oder Caritas. Ratgeber zum Thema Alkohol sind kostenfrei erhältlich, z. B. bei der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BzgA) oder der „Stiftung behindertes Kind“.

Lesen Sie dazu auch den ausführlichen Artikel Alkohol in Schwangerschaft und Stillzeit - Risiko für lebenslangen Schaden.


Den ausführlichen Beitrag zum Thema des Monats lesen Sie in unserem Pressendienst Deutsche Gesundheits Korrespondenz' (dgk) 6 - 2006