Mit gesunder Kopfhaut durch die Schwangerschaft

Eine Frage, die viele Frauen ihrem Arzt, ihrer Ärztin im Beratungsgespräch stellen, betrifft den Umgang mit Haarkosmetik in der Schwangerschaft. Darf eine Schwangere die Haare färben, tönen, blondieren, oder eine Dauerwelle vornehmen lassen? Dazu gibt es weder medizinische Studien, aufgrund derer vom Umgang mit entsprechenden Substanzen abgeraten, noch aufgrund derer er empfohlen wird.

Aber es gibt Hinweise. So gab der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) kürzlich seine Unterstützung zum EU-Verbot für bestimmte Haarfarbstoffe bekannt.
Damit ist zwischen Juli und Oktober 2006 für insgesamt 30 Substanzen ein Verbot ausgesprochen worden. Weitere Schritte in diese Richtung sind wahrscheinlich, denn das von der Europäischen Kommission eingesetzte Scientific Committee on Consumer Products (SCCP) unterzieht derzeit alle Haarfarbstoffe einer Neubetrachtung.

Einen Konsens medizinischer Fachgesellschaften zum Thema Haare färben und Dauerwelle in der Schwangerschaft existiert nicht. Viele Mediziner sind aber der Ansicht, dass geringe Mengen der in den Haarfärbemitteln und Dauerwellflüssigkeit enthaltenen Substanzen vom Körper aufgenommen werden und zum Fetus übertreten könnten. Sie raten insbesondere im ersten Trimenon von solcher Chemie ab. In dieser Phase ist der Embryo extrem empfindlich auf äußere Einflüsse. Es ist nicht auszuschließen, dass dabei im Organismus Veränderungen stattfinden könnten.

Eine Schwangerschaft ist üblicherweise eine Zeit bewusster Ernährung und Lebensweise. Für viele Frauen ist es genau so selbstverständlich, auf Chemie für das Haupt zu verzichten, wie sie auch „Chemie für das Befinden“ ablehnen. So sollte jedes Nahrungsergänzungsmittel und jedes Arzneimittel zuerst auf seine Sicherheit und Verträglichkeit geprüft werden. siehe dazu: Schwangerenpass

Wer partout keinen nachwachsenden andersfarbigen Ansatz bei sich sehen mag, kann auf natürliche Haarfärbemittel ausweichen. Beispielsweise färbt ein intensiver Aufguss von Schwarztee oder von den grünen, gerbsäurehaltigen Hüllen von Walnüssen die Haare dunkler, Henna färbt sie - abhängig vom Alter des Strauchs und vom Erntezeitpunkt – rötlich oder bräunlich. Doch Vorsicht: Einige im Handel erhältliche Hennasorten von kupferrot bis dunkelbraun enthalten nicht nur die reine Natur: Sodium Picramate (Natriumpikramat) ist ein häufig eingesetzter Farbverstärker in Pflanzenhaarfarben. Es handelt sich dabei um eine aromatische Nitro/Amino-Verbindung, die das Erbgut schädigen kann. siehe dazu: www.oekotest.de

Nichts für Schwangere und Frauen, die es werden wollen. Zudem fällt das Färbeergebnis während bestehender Schwangerschaft unvorhersehbar aus. Also ein vermeidbares Risiko in jeder Hinsicht. Die Entscheidung für oder gegen die Haarkosmetik trifft die Mutter...