Knaller und Böller bedrohen Kinderohren

(dgk) Einmal Cowboy oder Indianer sein und wild herumballern dürfen - mit Spielzeugrevolvern, Knallern oder Böllern. Dieser Wunsch geht zu Karneval für viele Jungen und Mädchen in Erfüllung.

Doch der Lärm der lauten Geschosse kann das Gehör der Kinder dauerhaft schädigen: Nahe ans Ohr gehalten, kann schon ein einziger Knall aus einer Zündplättchenpistole die Hörsinneszellen empfindlich verletzen. Zwar kann sich der entstandene Hörschaden innerhalb der ersten Wochen wieder etwas zurückbilden. Er kann aber auch für das ganze Leben bleiben. In jedem Fall sollte man nach einem "Lärmunfall" den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.

Wichtig ist es natürlich, solche bleibenden Hörschäden schon im Vorfeld zu vermeiden. Kinder sollten wissen, wie empfindlich ihre Ohren sind und wie gefährlich Lärm sein kann. Im Zweifelsfall helfen Ohrstöpsel vom Hörakustiker, um Kinder und Erwachsene an den tollen Tagen vor Lärmattacken zu schützen. Denn die kleinen Cowboys greifen oft ohne Vorwarnung an.

Viele Erwachsene berichten, dass ihre Hörminderung oder auch ihr Tinnitus (Ohrgeräusche) im Anschluss an ein "Knalltrauma" an Silvester oder Karneval aufgetreten ist.

Die Ohrgeräusche werden häufiger bei Männern als bei Frauen festgestellt, weil Männer oft in Berufen mit hoher Lärmbelastung arbeiten. Außerdem haben Untersuchungen ergeben, dass Tinnitus bei Jugendlichen, die regelmäßig sehr laute Musik hören, überdurchschnittlich oft auftritt.


(Sonderpressedienst „Gesund durch die tollen Tage'“, Februar 2002)