Zigarettenqualm – frühe Schädigung für ein ganzes Leben

Fast jede dritte werdende Mutter greift zum Glimmstängel, wie Prof. Renate L. Bergmann und Prof. J.W. Dudenhausen von einer Untersuchung in Berliner Frauenarztpraxen berichten. Durch passives Rauchen ist sogar nahezu die Hälfte der heranwachsenden Kinder gefährdet.

Zigarettenrauch ist ein chemischer Cocktail von ca. 3.500 bis 4.000 verschiedenen Substanzen, von denen viele krebserregend oder giftig sind.
Da der kindliche Organismus noch nicht voll entwickelt ist, reagiert er viel empfindlicher als der Körper der Erwachsenen. Kleinkinder machen außerdem mehr Atemzüge pro Zeiteinheit als Erwachsene.

Kinder sind daher anfälliger und können langfristige und irreversible Schäden davontragen. So sind beispielsweise plötzlicher Kindstod (SIDS) und Atemwegserkrankungen wie Asthma häufig auf das Rauchen zurückzuführen. Die Neigung zu gestörtem Verhalten wie ADHS und Übergewicht sind erhöht. Auch scheint die Veranlagung für eine eigene Tabakabhängigkeit in ihrem späteren Leben darin die Wurzel zu haben.

Für Raucher ist es schwer, von der Zigarette los zu kommen. Eine Reduktion der Zigarettenanzahl oder sogenannte Light-Zigaretten sind keine Lösung. Denn unbewusst wird das Absinken des Nikotinpegels durch eine tiefere Inhalation und mehr Züge an einer Zigarette kompensiert. Auch ist die Rückfallgefahr größer. Schädliche Stoffe werden im Endeffekt sogar noch mehr aufgenommen.

Der absolute Rauchverzicht ist deshalb der entscheidende Schritt aus der Abhängigkeit. Ihre Schwangerschaft sollte Frauen dazu motivieren. Gelingt der endgültige Stopp nicht auf Anhieb, sollte sie das nicht entmutigen. Auch ein Rauchstopp zu einem späteren Zeitpunkt hat Vorteile für Mutter und Kind.

Hilfreich bei der Entwöhnung können Nikotinersatzpräparate sein. Rauchende Schwangere sollten jedoch nur dann dazu greifen, wenn sie einen Rauchstopp sonst nicht schaffen und mit ihrem behandelndem Arzt rückgesprochen haben.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer sorgfältigen Vorbereitung des Schlusspunktes, vorausschauenden Problembewältigung und Unterstützung der umgebenden Menschen.

Raucher- Beratungstelefone

  • Institut für Nikotinforschung und Raucherentwöhnung, Erfurt,
    Telefon: 03 61 / 6 45 08 16 ( Montag bis Donnerstag 7 bis 16 Uhr, Freitag 7 bis 12 Uhr)
  • Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg,
    Telefon: 0 62 21 / 42 42 00 (Montag bis Freitag 15 bis 19 Uhr)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), Köln,
    Telefon: 0 18 05 / 31 31 31 (Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr)
  • Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
    Telefon: 0 421 / 59 59 6 - 35 oder 0 421 / 59 59 6 - 0,
    E-Mail: euroscip(at)bips.uni-bremen.de
    • Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung München
      Telefon: 0 89 / 68 99 95 11 (Montag, Dienstag, Donnerstag 9.30 bis 13.30 Uhr, Mittwoch 15.30 bis 19.30 Uhr)

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